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Nachricht vom 15.11.2015    

Am Volkstrauertag den Frieden angemahnt

An vielen Orten im Kreis Neuwied wurde am Sonntag, den 15. November der Volkstrauertag begangen. Die Redner erinnerten an die Verstorbenen in den Weltkriegen, die Opfer von Hass und Gewalt und mahnten zum Frieden. Die Anschläge von Paris waren überall Thema bei den Gedenkfeiern.

Wie hier in Dernbach wurde an vielen Orten den Toten von Terror, Krieg und Gewalt gedacht und Kränze niedergelegt. Fotos: Wolfgang Tischler

Kreis Neuwied. In Neuwied fand eine zentrale Gedenkveranstaltung auf den Alten Friedhof im Stadtteil Niederbieber statt. Beigeordneter Michael Mang sagte: „In dieser Stunde, in der wir uns hier versammeln, sind Krieg und Gewalt grausame Realität in der Welt. In Syrien, im Irak, in Afghanistan, in Afrika, im Nahen Osten und an vielen anderen Orten. Auch wenn man angesichts all dieser Ereignisse durchaus daran zweifeln mag, so bin ich doch der festen Überzeugung, dass es kein zwingendes Prinzip ist, dass sich Geschichte wiederholt. Es kann allenfalls die zwingende Folge sein, wenn man Geschichte verdrängt, wenn man sie vergisst.“ Er ging wie alle Redner auf die Anschläge in Paris ein. In Neuwied nahm Mang die Totenehrung so vor, wie sie der Bundespräsident für das gesamte deutsche Volk vornimmt.

In dem Ort Dernbach rief Ortsbürgermeister Rudi Becker die Zahl der Toten im Zweiten Weltkrieg ganz deutlich ins Gedächtnis zurück. Es gab nämlich im Durchschnitt alle drei Sekunden ein Opfer während des Krieges. „Dieses Leid darf sich nicht wiederholen. Wir müssen alles daran setzen, dass ein derartigen Unrecht nicht noch einmal geschehen kann.“

Becker erinnerte auch daran, dass wir in Deutschland und Europa schon seit 70 Jahren in Frieden leben dürfen. „Wir können stolz darauf sein, in Europa zu leben und Teil dieser Friedensunion zu sein. Wir dürfen die EU nicht auf stabile Währung und kommerzielle Interessen reduzieren“, sagte Ortschef Becker.

„Die Konflikte und Kriege unserer Tage sorgen immer wieder dafür, dass mit dem Blick auf die Vergangenheit Fragen gestellt werden - Fragen nach dem Warum und nicht selten auch Fragen nach authentischen Zeugnissen vom Krieg jenseits der Geschichtsbücher. Die öffentliche Erinnerung an den Krieg soll unbedingt wachgehalten werden“, mahnte Hans-Werner Breithausen, der Verbandsbürgermeister der Verbandsgemeinde Rengsdorf an.



„Wir trauern aber auch um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren haben und nicht zuletzt um die Opfer des Anschlags in Paris. Wir gedenken heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind“ sagte Breithausen.

In Dierdorf gab es ebenfalls eine zentrale Feier am Mahnmal im Ortsteil Wienau. Hier war, wie in vielen anderen Gemeinden, der örtliche Chor gekommen. Stadtbürgermeister Thomas Vis sagte: „Krieg und Gewalt sind mittlerweile alltäglich geworden. Menschen werden ohne Schuld aus dem Leben gerissen. Wir sind unmittelbar betroffen von diesen schlimmen Dingen, wie ganz aktuell in Paris.“ Er meinte damit die Dierdorfer Partnergemeinde Courtisols, die unmittelbar vor den Toren von Paris liegt. Vis hatte am Samstag eine Mail nach Frankreich geschickt und bekundet, dass die Partnerstadt fest an der Seite der französischen Freude steht.

Viele Gemeinden und Städte im Landkreis pflegen eine Partnerschaft mit Frankreich und sind entsetzt über die Anschläge. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat ein Buch herausgegeben mit dem Titel „Nichts ist vergessen“. In diesem Buch beschreiben 20 Menschen als Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges ihre Geschichten und Erlebnisse. Hans Werner Breithausen empfahl es zur Lektüre. (woti)


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