Werbung

Nachricht vom 21.10.2013    

Zivilcourage durch richtigen Methodeneinsatz verbessern

Die diesjährige Fortbildungsveranstaltung für die ehrenamtlichen Sicherheitsberater von Stadt und Kreis Neuwied wurde von der Seniorenbeauftragten des Landkreises Neuwied, mit dem Präventionsreferat des Polizeipräsidiums Koblenz organisiert.

Foto: Privat

Neuwied. Die Veranstaltung widmete sich dem Thema Zivilcourage und fand im edlen Rahmen des Festsaals des Roentgenmuseums statt. „Mit der Polizeiarbeit verbindet man meist die Ermittlungsarbeit und Aufklärung von Straftaten. Die Verhinderung von Straftaten im Sinne von Präventionsarbeit ist jedoch eine ebenso wichtige Aufgabe der Polizei.

Denn durch Information, Sensibilisierung und dem richtigem Verhalten wird potentiellen Tätern „die Arbeit“ erschwert oder gar unmöglich gemacht,“ so Seniorenbeauftragte Andrea Oosterdyk bei der Begrüßung von 21 Sicherheitsberatern und -beraterinnen und Vorstellung der beiden Moderatoren Ulrike Paululat und Jürgen Quirnbach vom Präventionsreferat Koblenz.

Das Moderatorenteam erläuterte zu Beginn die Rahmenbedingungen von Zivilcourage im rechtlichen Dreieck zwischen unterlassener Hilfeleistung Notwehr und Nothilfe. Zivilcourage bedeutet, in Notsituationen nicht wegzusehen oder das Weite zu suchen. Das sei unterlassene Hilfeleistung. „Mit dem Eingreifen soll das Opfer geschützt werden, eine effektive Hilfe sollte jedoch auch den Helfenden nicht in Gefahr bringen,“ betonen Quirnbach und Paululat.

Im Alltag geschehen immer wieder diskriminierende, manchmal auch tätliche Übergriffe gegen Schwächere, die sich nicht wehren können: Ausländisch aussehende Kinder und Erwachsene, Menschen mit Behinderung, Obdachlose, aber auch Frauen und alte Menschen. Anhand von filmischen Sequenzen zeigten die beiden Polizeibeamten auf, dass es darauf ankommt, gewisse Regeln zu beachten, um möglichst effektiv zu helfen.



Die Seniorensicherheitsberater beobachteten grundlegende Fehler bei den Helfenden, die unbedingt vermieden werden sollten: So ist es enorm wichtig, die Täter laut anzusprechen, damit auch die anderen aufmerksam werden, ansonsten wird die leise Ansprache als Privatgespräch interpretiert, in das man sich nicht einmischt. Vor allem: Den Täter nicht provozieren oder beschimpfen.

Falls ein Einschreiten oder eine Ansprache zu gefährlich erscheint: Notruf 110 wählen und Ort und Situation schildern und oder Passanten auffordern, dies zu tun. Bei größeren Menschenansammlungen kommt es immer wieder vor, dass sich niemand verantwortlich fühlt und keiner etwas unternimmt. Studien belegen, dass eine Gruppe zu mobilisiert werden muss und dann auch den Impulsgeber unterstützt. Daher der Appell der Experten: „Machen Sie den Anfang mit einem lauten Appell an den Täter und oder die umliegenden Passanten, um die Intervention gegen den Täter in Gang zu setzen.

Genauso wichtig ist es, als Zeuge zur Verfügung zu stehen. Denn viele Täter begehen ihre Straftat in der Annahme, dass niemand das Gesehene der Polizei berichten wird. Tipp der Experten Jürgen Quirnbach und Ulrike Paululat: Schreiben Sie auf, was Sie gesehen haben und was Sie als wichtig erachten. Dies ist gerichtlich als Erinnerungsstütze zugelassen. Eine ermutigende Botschaft der Fortbildungsveranstaltung: Zivilcourage kann man lernen.


Lokales: Neuwied & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Ein Abend mit dem Tierschutz Siebengebirge in Unkel

Unkel. Warum gibt es immer noch so viele verwilderte Hauskatzen? Warum stehen die Tierheime und Tierschutzvereine vor dem ...

Mehr als nur "Pretty in Pink": Flamingos im Zoo Neuwied

Neuwied. Rosaflamingos sind, ihrem exotischen Aussehen zum Trotz, auch in Europa beheimatet. Besonders in Südfrankreich, ...

Eine Gefühlsexpedition mit Elefant Nola in Dierdorf

Dierdorf. Referentin Isabelle Klein vom Mutwerk Stärkenschmiede nimmt die Kinder spielerisch mit auf eine Gefühlsexpedition. ...

Blaulichtmeile in Kölsch-Büllesbach

Kölsch-Büllesbach. Dabei findet sich sowohl etwas für die großen als auch für die kleinen Besucher, diese können sich an ...

Erleben Sie in Unkel ein Wochenende voller Abenteuer

Unkel. Das Hunnenlager bietet ein Spektakel für die ganze Familie, mit Gästen aus mehreren vergangenen Zeitaltern, die ihre ...

72-Stunden-Aktionen in Kreis Neuwied: Jugendliche verändern die Welt in drei Tagen

Kreis Neuwied. Die bundesweite Aktion, organisiert vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und seinen Verbänden, ...

Weitere Artikel


Familienhebammen helfen jungen Eltern und Familien

Neuwied. Schwangerschaft, Geburt und das erste Lebensjahr sind spannende neue Abschnitte im Leben junger Eltern/Familien. ...

Theater des MBG Dierdorf zeigt „Die zertanzten Schuhe“

Dierdorf. Steigen die Prinzessinnen im Märchen zu ihren Prinzen in die Unterwelt um dort die Nächte durchzutanzen, entsprechen ...

AIDS-/STI-Präventionswoche in Schulen

Neuwied. Unterstützt wird die Aktion vom Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie (MSAGD) und der Landeszentrale ...

Mammographie-Screening-Bus kommt nach Dierdorf

Dierdorf. Alle Frauen von 50 bis 69 Jahren aus dem Postleitzahlengebiet 56271 Maroth, 56249 Herschbach, 56271 Mündersbach, ...

SV Ellingen feiert 90. Geburtstag

Ellingen. Im Stil des aktuellen Sportstudios ging der offizielle Teil der Feier über die Bühne. Neben den derzeit aktiven ...

Schule in Myanmar eingeweiht

Kroppach. Jahrzehntelang wurde in Myanmar nicht in Bildung investiert. Zeitweise wurden sogar die Hochschulen geschlossen. ...

Werbung