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Nachricht vom 23.07.2013    

FDP: Leerstand in Asbach stärker als angenommen

Die Auswertung des Zensus für die Gemeinde Asbach zeigt hohe Verluste bei Mieteinnahmen und Immobilienpreisen auf. Die mangelnde Nachfrage betrifft alle Immobilienbesitzer. Das sind Ergebnisse, die die FDP in Asbach aus der Analyse der jüngsten Volksbefragungen zieht.

Lange Zeit stritten die Parteien in der Verbandsgemeinde Asbach, ob es ein Problem mit leerstehenden Wohnungen und Gebäuden in den Orten der Westerwaldgemeinde gibt oder nicht. Während die örtliche CDU diesen Missstand nach Auffassung der FDP bislang als bestenfalls geringfügig betrachtete, sehen die Oppositionsparteien hier bereits aufflammende Strukturprobleme im Zuge des Demografischen Wandels.

Wo bis vor kurzen noch spekuliert wurde, bringe der im Mai veröffentlichte Zensus 2011 des Landes - eine Gebäude- und Wohnungszählung der letzten Volksbefragung - Gewissheit. Die Ergebnisse des Zensus für Asbach wurden auf der Julisitzung der Veranstaltung „Freie Bürger diskutieren“ vom FDP-Ortsvorsitzenden Alexander Buda den Zuhörern vorgestellt.

Demnach wurden zum Stichtag 9. Juni 2011 auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde 499 leerstehende Wohnungen registriert. „Das entspricht einem Wohnraum für mehr als 1.000 Personen“, stellte der Referent fest. Mit knapp 4,7 Prozent Leerstand im Wohnungsbereich liegt die VG Asbach demnach mit dem Kreis Neuwied prozentual gleich auf. Doch ist der Anteil damit im Schnitt höher, als in Rheinland-Pfalz oder Deutschland.

Laut der Auswertung des Statistischen Landesamtes ist die Asbacher Durchschnittswohnung 113,5 Quadratmeter groß. In Summe sind damit über 56.000 Quadratmeter Wohnfläche unbewohnt. „Dies entspricht einer Fläche von sechs Fußballfeldern“, verglich Buda.

Besonders große Unterschiede bestehen nach der Wohnraumzählung bei den Ortsgemeinden der VG untereinander. Während Neustadt mit 5,5 Prozent den höchsten Leerstand aufweist, liegt Windhagen mit nur 3,3 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt. Die Ortsgemeinde Asbach steht mit 5 Prozent über dem Mittelwert während Buchholz mit 4,4 Prozent leicht darunter gastiert.

Wie der Liberale verdeutlichte, lieferte der Zensus auch Gründe für die innerörtlichen Unterschiede. So hält Neustadt den ältesten Gebäudebestand aller Ortsgemeinden vor. Gefolgt von Asbach und Buchholz hat Windhagen die jüngsten und somit auch die attraktivsten Wohnungen.



Das Leerstand auch finanziellen Schaden bedeutet, liegt für die Freien Demokraten dabei auf der Hand. Denn nähme man für die Region einen geringen Mietsatz von nur vier Euro pro Quadratmeter an, läge der Mietausfall in der VG bereits bei 2,7 Millionen Euro im Jahr.

Dieses Geld fehle nicht nur den Wohnungsinhabern in der Tasche, sondern es fehle vor allem bei der Instandhaltung und Modernisierung der Gebäude. Ein Umstand der, wie der FDP-Chef findet, bereits in den Orten festzustellen ist.

Noch ärger ist für den FDPler aber die volkswirtschaftliche Berechnung der Immobilienpreise. Denn der mittlere Wohnungspreis in der Westerwaldgemeinde beträgt derzeit zwischen 1.000 und 1.500 Euro pro Quadratmeter. Damit liegen mehr als 56 Millionen Euro an Immobilienwerte in der kleinen Gebietskörperschaft ungenutzt brach, rechnet der Liberale weiter vor.

Betroffen seien aber nicht nur die Eigentümer der leerstehenden Wohnungen, sondern alle Immobilienbesitzer der Region. Da Miet- und Kaufpreise von Angebot und Nachfrage bestimmt werden, stellt ein hoher Leerstand ein Überangebot dar. „Das drückt die Preise am Ort“ erklärt Buda. Dies träfe besonders zu, wenn die Bevölkerung weiter schrumpfe, aber auf der grünen Wiese weiter zugebaut würde, gab der Freidemokrat zu bedenken.

Auf der politischen Seite gäbe es nach Auskunft der FDP erste Ansätze von Lösungen, um den negativen Trend einzudämmen. So könne man ein kommunales Leerstandsmanagement einrichten oder einen Leerstandslotsen einsetzen, um Betroffene von Problemimmobilien zu beraten. Der Kreis Neuwied bildet derzeit Leerstandslotsen für die Gemeinden aus.

Zudem könne man auch die völlig überholte Subventionierung von Neubaugebieten umlenken in eine adäquate Sanierung der Innerorte. „In Ortskernsanierungen wären unsere Gemeindesteuern derzeit besser angelegt, als in Neubaugebiete“, findet Buda.

Doch das Wichtigste für Asbach sei, so der Liberale, dass das Leerstandsproblem von allen politischen Kräften zuerst einmal wahrgenommen werde.


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