Bauarbeiten zur Optimierung der Biogasanlage Anhausen haben begonnen
Wassergutachter untersucht weiter die Ursachen der Wasserverschmutzung im Burbach - Betreiber wollen belastetes Quellwasser abpumpen und abfahren
Anhausen. Auch wenn die Ursache für die Verschmutzung des Burbaches in Thalhausen nach wie vor nicht geklärt ist: Gestern haben die Bauarbeiten zur Optimierung der Biogasanlage Anhausen begonnen. Unter anderem wird auf dem Hof der Anlage in die Asphaltdecke eine zusätzliche, quer verlaufende Rinne eingezogen, die sämtliches Wasser aus dem Bereich der Silos auffängt und in den Gülle-Vorratsbehälter einleitet.
In der Biogasanlage sind seit der Ernte im September Mais und andere Pflanzen-Rohstoffe in drei Silos eingelagert. Daraus werden im Lauf des Jahres die benötigten Mengen in Gärbehälter gefüllt, um die kontinuierliche Produktion an Biogas zu ermöglichen, mit dem dann in einem Generator Strom erzeugt wird. In den ersten Wochen nach der Einlagerung treten aus einem solchen Silo natürliche Sickersäfte aus. Diese werden in der Anlage planmäßig über Sickerschächte und Drainagen aufgefangen und in den Güllebehälter geleitet, um dem Prozess zur Erzeugung von Biogas zugeführt zu werden. Das Oberflächenwasser, also das Regenwasser auf dem Hof der Anlage, wird in einem getrennten Auffangsystem gesammelt.
Inzwischen ist die Phase der Sickersaftbildung in den Silos weitestgehend abgeschlossen. Auch sind die Silagen mit Planen gegen Regen geschützt, so dass nach Angaben der Betreiber keine Flüssigkeit mehr in den Silos entsteht.
Betreiber der Anlage ist die Bioenergie Kirchspiel Anhausen GmbH & Co. KGT, eine lokale Genossenschaft unter Federführung der Süwag AG. Die Gesellschaft am ersten Tag des Bekanntwerdens der Bachverschmutzung alle Wasserausgänge aus der Anlage geschlossen. Alles Wasser, auch das Regenwasser, wird seither vorsorglich in den Güllebehälter abgeleitet. Als weitere Maßnahmen für eine doppelte Sicherheit wurde mit der zuständigen Genehmigungsbehörde, der SGD Nord, unter anderem der nachträgliche, zusätzliche Bau der Auffangrinne quer über den Hof vereinbart. Diese Maßnahme wird nun umgesetzt und in Kürze fertiggestellt.
In Absprache mit der SGD Nord haben die Betreiber außerdem einen hydrologischen Gutachter beauftragt, die Wasserverläufe im Boden zwischen der Biogasanlage und den Burbach-Quellen und damit die potenziellen Verschmutzungspfade der Sickersäfte zu untersuchen. Hierfür hat er bereits diverse Schürfproben in der Anlage und rund um die Anlage vorgenommen. Bis zum heutigen Tag konnten nach Angaben der Betreiber trotz aller intensiven und umfangreichen Untersuchungen noch keine hinreichenden Erkenntnisse über die Ursache gewonnen werden. Aus diesem Grund werden die Untersuchungen mit unvermindertem Nachdruck fortgesetzt.
Unabhängig von der endgültigen Klärung der Ursachen hat sich die Bioenergie Kirchspiel Anhausen GmbH freiwillig zu einer weiteren Maßnahme bereiterklärt: Zusätzlich zu den schon laufenden Belüftungsmaßnahmen am Thalhausener Weiher wird sie das im südöstlichen Quellschacht anfallende, mit Nährstoffen belastete Wasser auffangen und abtransportieren lassen. Dadurch, so die Bioenergie Kirchspiel Anhausen GmbH, werde eine weitere Gewässerbelastung im Burbach und den nachgelagerten Wasserläufen ausgeschlossen.
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