Werbung

Nachricht vom 17.07.2012    

Personalpolitik mit christlichen Wurzeln

Chefin der Landesarbeitsagentur besuchte die Zentrale des Marienhaus-Konzerns in Waldbreitbach

Waldbreitbach. Wer den Arbeitsmarkt kennen will, der muss seine Unternehmen kennenlernen. Deshalb ist Heidrun Schulz, die Leiterin der Regionladirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, regelmäßig zu Betrieben im Land unterwegs. In diesem Jahr interessiert sie sich besonders für die Pflege- und Gesundheitsbranche. Im Landkreis Neuwied führt da kein Weg an der Marienhaus Stiftung vorbei.

Eine Abordnung der Agentur für Arbeit besuchte das Marienhaus in Waldbreitbach und informierte sich darüber, wie der Sozial-Konzern mit christlichen Wurzeln seinen enormen Fachkräftebedarf sichert. Von links: Arbeitgeberberaterin Kriemhild Zimmermann, Marienhaus-Personalmanagerin Tania Maslow, BA-Landeschefin Heidrun Schulz, Marienhaus-Geschäftsführerin Christa Garvert und der Neuwieder Agenturleiter Karl-Ernst Starfeld.

Es war der 13. März 1863, als die damals 37-jährige Margaretha Flesch gemeinsam mit zwei Gefährtinnen ihr Gelübde ablegte und den Orden der Waldbreitbacher Franziskanerinnen gründete. Das erklärte Lebensziel der tief gläubigen Frau, die unter schwierigsten wirtschaftlichen Verhältnissen aufwuchs: Sie wollte Menschen in Krankheit, Armut und Not zur Seite stehen.

Eine Aufgabe, der die Waldbreitbacher Schwestern auch mehr als 100 Jahre nach dem Tod ihrer Ordensstifterin mit außerordentlichem Erfolg nachgehen. Heute gehören zum „Konzern“ der Marienhaus Stiftung 21 Krankenhäuser an 31 Standorten, 29 Alten- und Pflegeheime, drei Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, neun Hospize, zehn Bildungsstätten und diverse andere Einrichtungen in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Hessen und dem Saarland. Mit knapp 14.000 Beschäftigten ist die Stiftung einer der größten deutschen Arbeitgeber auf dem Sozialsektor.

Eine Branche, in der demografischer Wandel und Fachkräftesicherung schon heute ein wichtiges Thema sind, das Heidrun Schulz, die BA-Landeschefin, und den Leiter der Neuwieder Arbeitsagentur Karl-Ernst Starfeld bei ihrem Besuch in Waldbreitbach ohne weiteres ins Gespräch mit Marienhaus-Geschäftsführerin Christa Garvert und Personalmanagerin Tania Maslow brachte.

1.500 junge Menschen bilde man derzeit allein in der Pflege aus, erklärte Garvert. „Dazu kommen rund 170 junge Menschen, die in unseren Einrichtungen ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren. Wir legen viel Wert darauf, dass sie in dieser Zeit möglichst viele Berufsfelder kennenlernen, damit sie erkennen, wie vielfältig die Möglichkeiten bei uns und in anderen Einrichtungen sind.“ Eine Strategie mit Erfolg: „95 Prozent unserer Absolventen bleiben in der Branche.“



Zur Nachwuchsgewinnung gehört für die Marienhaus-Managerinnen nicht nur die Ausbildung. Auch junge Fachkräfte sollen sich wohl fühlen und mit ihrem Arbeitgeber identifizieren können. Familienfreundlichkeit und Lohngerechtigkeit seien deshalb nicht nur in den Krankenhäusern der Stiftung ein wichtiges Arbeitsfeld. Den Gedanken der Marienhaus-Verantwortlichen zu anderen Fragen „moderner Personalpolitik“ folgten die Arbeitsmarktexperten ebenfalls mit Interesse. Schließlich arbeiten auch die Agenturen in der Region intensiv an Konzepten, die Unternehmen bei der Gestaltung von zukunftsweisenden Arbeitsplätzen unterstützen sollen.

Man war sich einig, dass dabei sowohl die Bedürfnisse junger Familien als auch diejenigen älterer oder gesundheitlich eingeschränkter Beschäftigter berücksichtigt werden müssen.

„Wie lassen sich diese hohen Ansprüche in einem so riesigen Unternehmen mit hohem Fachkräftebedarf überhaupt umsetzen?“, wollte Heidrun Schulz wissen. Indem man seine Wurzeln nicht aus den Augen verliert, erklärte Christa Garvert. Die Philosophie des Ordens präge auch das Unternehmen: Der Einzelne dient dem Gesamten. „Das Wichtige ist, dass wir unserem christlichen Anspruch auch wirklich gerecht werden. Und zwar jeden Tag.“ Das sei nicht leicht, aber doch eine Grundlage, auf die man sich immer wieder besinnen könne.

Einen weiteren Grundsatz betont die Geschäftsführerin. „Achte auf Dich selbst, damit Du auch auf andere achten kannst.“


Lokales: Rengsdorf & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Rengsdorf auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Unbekannte Fahrgäste schlagen Scheibe während Busfahrt (Neustadt (Wied)-Oberpleis) ein

Neustadt (Wied)/Oberpleis. Im hinteren Bereich des Busses der Linie 539 wurde am Freitag (26. April) während der Fahrt eine ...

Westerwaldwetter: Winter ade - Frühsommer hält Einzug

Region. Die nördliche Strömung, die uns diese Kaltluft brachte, kommt zum Erliegen. Der Weg aus Süden wird frei und warme ...

Der Kinderschutzbund Westerwald informiert zum Tag der gewaltfreien Erziehung

Region. Seit dem 1. Januar 2011 ist das Recht von Kindern auf eine gewaltfreie Erziehung im Bürgerlichen Gesetzbuch verankert. ...

Wiedereröffnung des Waldlehrpfades in Oberbieber:Eine spannende Entdeckungsreise in die Natur

Neuwied-Oberbieber. Der Waldlehrpfad in Oberbieber, ursprünglich im Jahr 1976 vom Heimat- und Verschönerungsverein sowie ...

72-Stunden Aktion: Jugendliche aus Waldbreitbach-Niederbreitbach-Kurtscheid im Einsatz für die Schöpfung

Verbandsgemeinde Rengsdorf-Waldbreitbach. "Wir setzen uns gerne für die Gemeinde ein und es macht Spaß, mit seinen Kumpels ...

Einladung zum Puppentheaterstück "Die Prinzessin auf der Erbse" in der Stadthalle Linz

Linz am Rhein. Das renommierte Bonner Kindertheater Papperlapupp entführt die Familien am Sonntag, 26. Mai von 15 Uhr bis ...

Weitere Artikel


Entführtes Kind aus Tschechien – Odyssee hat ein Ende

Die Polizei teilt mit: „Nach eindeutiger Identifizierung und Klärung der Herkunft des Kindes konnte dessen Odyssee nunmehr ...

Mehr als 300 Schulpatenschaften besiegelt

Koblenz. Sinkende Schülerzahlen, drohender Fachkräftemangel und vielfach problematische Übergänge in den Beruf verlangen ...

Honigernte fällt aus

Doch es kam anders. Durch die nasse Witterung war es nicht möglich am Apfelweg Heu zu machen. So konnte auch der Klee nicht ...

Noch wenige Karten sind zu haben

Wie? Du bist noch nicht verheiratet? Was? Du hast noch keine Kinder? Solchen Fragen müssen sie sich oft stellen, die beiden ...

Integratives Fußballcamp in Straßenhaus

Beeinträchtigte und nicht beeinträchtigte Schülerinnen und Schüler im Alter von 8 bis 16 Jahren können an diesem Fußballcamp ...

Poolparty ging in die dritte Runde

Das Wetter war nicht besonders einladend: Von oben nass, die Temperaturen recht kühl. Ins Wasser traute sich keiner. Trotzdem ...

Werbung