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Nachricht vom 06.04.2024    

Amüsantes Verwirrspiel im Schlosstheater Neuwied

Von Helmi Tischler-Venter

Die Landesbühne Rheinland-Pfalz bringt mit dem Stück „Spiel von Liebe und Zufall“ des französischen Romanciers und Dramatikers Pierre Carlet de Marivaux einen unterhaltsamen Klassiker im Schlosstheater Neuwied auf die Bühne. Sechs Schauspieler zeigen die Ambivalenz des 18. Jahrhunderts auf.

Wer ist Dame und wer Zofe? Fotos: Helmi Tischler-Venter

Neuwied. Am Ende des Barocks treffen Rokoko und die am höfischen Verhalten orientierte galante Conduite auf Aufklärung und Raison. Nach alter Väter Sitte hat der adlige Monsieur Orgon alias Volker Weidlich die Ehe seiner Tochter Silvia mit Marquis Dorante vereinbart. Doch die beiden jungen Leute sind sehr skeptisch. Im Gespräch mit ihrer kecken Kammerzofe Lisette (Katarina Schmidt), die von einer wonnevollen Ehe und einem Leben voller Harmonie träumt, gesteht Silvia (gespielt von Carolin Freund): „Vielleicht gefällt er mir nicht und das macht mir nur Angst… Ein schöner Mann ist doch ein eitler Gockel. In der Ehe ist man mehr auf seinen Verstand angewiesen als auf seine Schönheit.“

Zwar denkt Monsieur Orgon in Traditionen, doch gleichzeitig ist er liebend und tolerant. Seiner skeptischen Tochter verspricht er: „Wenn er dir nicht gefällt, brauchst du es nur zu sagen, dann reist er sofort ab!“

Silvia kommt auf die Idee, mit ihrer Zofe Lisette die Rollen zu tauschen, damit sie ihren zukünftigen Ehemann beobachten und prüfen kann. Denselben Herr und Diener-Tausch nehmen Bräutigam Dorante alias Thomas Jansen und sein Diener Arlequin (personifiziert von Thomas Zimmer) vor. Orgon kennt den Plan und amüsiert sich prächtig.



Die beiden Bediensteten in den Kleidern ihrer Herrschaft sind einander sofort sympathisch. Da sie Etikette und Wortgewandtheit ihrer Arbeitgeber perfekt imitieren und die Gestik sogar übertreiben, kann dies als Kritik am Standesdünkel verstanden werden, denn adliges, höfisches Auftreten ist offensichtlich erlernt, nicht angeboren.

Auch Silvia und Dorante als angebliche Dienerschaft haben nur Augen füreinander. So gerät der fatale Rollentausch zu einem Katz- und Mausspiel, das die vier Protagonisten in Gefühlsnöte bringt, denn der angenommene Standesunterschied steht ihrer Liebe quälend im Wege. Silvias Bruder Mario – von seinem Vater in die ganze Sache eingeweiht – gießt als Clown der Familie noch Öl in das emotionale Feuer.

Silvia möchte, dass Dorante bereit ist, sie auch als Zofe zu heiraten. Es geht ihr um wahre Liebe und Charakterstärke.

Wer das turbulente Verwirrspiel miterleben und sehen will, ob es zu einem Happy End kommt, hat dazu bis Sonntag, 21. April Gelegenheit. Informationen und Karten findet man unter www.schlosstheater.de. (htv)


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