Werbung

Pressemitteilung vom 06.03.2024    

Bahnausbau am Mittelrheintal: Pro Rheintal und BMUB sprechen sich dagegen aus

Die für das Jahr 2026 rechts rheinseitige und für das Jahr 2028 die links rheinseitige angekündigten Generalisierungsarbeiten an den Bahngleisen des Mittelrheintals stoßen an mehreren Stellen auf Proteste. Pro Rheintal und die Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn (BMUB) sehen die Gefahr einer zu hohen Lärmbelästigung einer Hochleistungsstrecke und fordern das Ausweichen auf einen alternativen, umweltfreundlicheren Bauplan.

Symbolbild (Foto: Pixabay)

Region. Für Aufruhr sorgen die für 2026 und 2028 angekündigten Bauarbeiten an der Mittelrheintal Bahnstrecken zwischen Troisdorf und Wiesbaden. Die Strecke wird voraussichtlich für fünf bis sechs Monate vollständig gesperrt sein. Während dieser Zeiten sollen 67 Kilometer Schienenstrecke rechtsrheinisch, 111 Weichen, 15 Bahnübergänge, elf Brückenbauwerke, fünf Überleitstellen, das European Train Control System (ETCS)-eine neue digitale Signaltechnik zu verbauen sein. Außerdem sollen Felssicherungsarbeiten durchgeführt und der Bau von Lärmschutzwänden umgesetzt werden. Die Installation von besohlten Schwellen zur Erschütterungsaufnahme ist ebenfalls geplant, allerdings nur dort, wo bereits alte Schwellen ausgetauscht werden, das können und werden wir so nicht hinnehmen. Die Begründung für diese massiven Eingriffe in die Infrastruktur lautet, das Rheintal zu einem Hochleistungskorridor auszubauen, um den Warentransport zu optimieren und Züge pünktlicher verkehren zu lassen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing korrigierte seine Aussage bezüglich des "Ausbau zur Hochleistungsstrecke" und betonte, das Rheintal dürfe nicht zusätzlich belastet werden.

Was bedeuten die Bauarbeiten für die Anwohner und Natur?
Die vollständige Sperrung der Strecke während der Bauphasen über mehrere Monate bedeuten nicht nur massive Beeinträchtigungen im täglichen Pendelverkehr - Schienenersatzverkehr mit Bussen wird angeboten - sondern auch erhebliche Belastungen für lokale Unternehmen und den Tourismus.

Insbesondere weist die BMUB daraufhin, dass die Erkennung von Gefahren, verursacht durch unbekannte Naturprozesse auf der Erdoberfläche und den Rhein, eine gründliche Prüfung erfordert. Sie fordert eine umfassende Analyse der Bodenzusammensetzung, die relevante Informationen zu Bodenfestigkeit und der Gefahr von Hangrutschen liefern kann. Ebenso wird eine genaue Untersuchung von Wasseradern und Kavernen gefordert, um Gebiete mit erhöhtem Risiko von Hangrutschen zu identifizieren.

Vorschläge für eine Lärmreduzierung
Pro Rheintal und die BMUB sind sich einig, dass die Interessen der Anwohner hinter die Forderungen des Güterverkehrs gestellt werden. Das Rheintal ist bereits zurzeit die meistbefahrene europäische Güterverkehrsstrecke. Mit Milliardensummen wurden und werden die Zuläufe in der Schweiz, den Niederlanden, am Ober- und Hochrhein, am Niederrhein und zwischen Karlsruhe und Frankfurt vierspurig ausgebaut. Trotz der auf der Gesamtstrecke durchgehend hohen Belastung werden die Abschnitte nach Gutdünken sowohl als Vorsorge- wie auch als Bestandsstrecke geführt und im Nadelöhr Mittelrheintal mit seinen schwierigen akustischen Verhältnissen darf der Bahnlärm doppelt so laut sein wie auf dem Rest der Strecke. Eine laute Bahn ist eine defekte oder zu schnelle Bahn, so Pro Rheintal. Um diese Lärmbelästigung einzudämmen, bieten sowohl die Pro Rheintal und die BMUB Vorschläge.



Pro Rheintal fordert sowohl die Anerkennung, der Mittelrheinstrecke, als Vorsorgestrecke, die allen Betroffenen im Rheintal und Rheingau den Anspruch auf ausreichenden Lärmschutz zusichere, als auch ein innerörtliches Tempolimit für Güterzüge, die in den Orten, wie alle anderen Verkehrsteilnehmer auch, nicht schneller als 50 Kilometer pro Stunde fahren dürften. Vor allem letzteres würde schon dafür sorgen, dass 90 Prozent der derzeitigen Lärmimmissionen gebannt werde, ohne dass für die Deutsche Bahn (DB) entstehen würden.

Die BMUB ruft die DB und die privaten Waggonhalter dazu auf, sich nicht allein auf traditionelle Techniken zu verlassen, sondern in modernes und leises Waggonmaterial sowie moderne Lokomotiven investieren. Einige Experten gehen sogar so weit, sofort in den Bau der neuen Alternativtrasse Zielnetz II für den Schienengüterverkehr zu investieren, um die Fundamente für die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands zu sichern.

Die Forderungen beinhalten die Beseitigung des Engpasses in der Eisenbahntransversale 24 Rotterdam - Genua, die Entflechtung des Verkehrs von Personenzügen und Güterzügen, und die Erhöhung der Geschwindigkeit auf bis zu 160 Kilometer pro Stunde. Die vorgeschlagenen Maßnahmen zielen darauf ab, Störungen und Wartezeiten zu minimieren sowie die Betriebskosten durch einen optimierten Betriebsablauf zu senken.

Die Forderungen nach einer gründlichen Prüfung und modernen Technologien stellen einen klaren Appell an die Verantwortlichen der Bahn und der Politik dar, um Lösungen zu finden, die sowohl die Infrastruktur als auch die Lebensqualität der Anwohner schützt. (PM/red)


Lokales: Neuwied & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Nicole nörgelt ... über Informationslücken bei Nachbargesprächen

GLOSSE | Der Sommer naht und die ersten warmen Tage locken ja bekanntlich nicht nur die Rasenmäher hervor, sondern auch die ...

AKTUALISIERT: Schwerer Verkehrsunfall mit zwei Fahrzeugen bei Hammerstein - B42 gesperrt

Hammerstein. Die Leitstelle Montabaur alarmierte gegen 15.15 Uhr die Feuerwehren der VG Bad Hönningen, den Rettungsdienst ...

Packender "Höhner Rock and Roll Circus" begeisterte Koblenz

Koblenz. Im Messegelände am Wallersheimer Kreisel steht bis zum 20. Mai ein blaugelbes Zirkuszelt für den "Höhner Rock and ...

Neuwied überträgt größte israelisch-palästinensische Friedensveranstaltung live

Neuwied. Die Veranstaltung zum gemeinsamen israelisch-palästinensischen Gedenktag für die Opfer der Kriege seit 1948 findet ...

Die schönsten Ausflugsziele zu Muttertag: Unsere Tipps im Westerwald für die ganze Familie

Region. Am Sonntag ist Muttertag und wir haben die schönsten Ausflugsziele der Region für einen schönen Tag mit der ganzen ...

Unbekannter Mann beschädigt mehrere Pkw in Bendorf: Polizei sucht Zeugen

Bendorf. Am späten Freitagabend (10. Mai), gegen 23.30 Uhr, gingen bei der Polizei mehrere Anrufe ein. Die Anrufer meldeten ...

Weitere Artikel


Versuchte Einbrüche in Lagerhallenkomplex in Niederhofen - Zeugen gesucht

Niederhofen. Wie die Polizei mitteilte, wurden im Zeitraum vom 26. bis 29. Februar versuchte Einbrüche in die erste Halle ...

Vorfahrtsstreit eskaliert: Beleidigung führt zu Polizeianzeige

St. Katharinen. Laut Polizei kam es am Dienstagnachmittag (5. März) auf der Linzer Straße in St. Katharinen zu einem hitzigen ...

Drogen am Steuer und Verkehrsunfall mit Personenschaden in Neuwied

Neuwied. Die Morgenstunden des 5. März brachten die Polizei in Neuwied auf die Spur einer 26-jährigen Autofahrerin. Etwa ...

Gefährliche Überholmanöver auf der B 42 - Polizei ermittelt gegen 67-Jährigen

Linz am Rhein. Nach Angaben der Polizei ereigneten sich am Dienstagabend auf der B 42 zwischen Leutesdorf und Linz gefährliche ...

Verkehrskontrolle am Zebrastreifen in Leutesdorf führt zu Strafverfahren

Leutesdorf. Zwischen 7 Uhr und 8 Uhr morgens überwachten Beamte der Polizeiinspektion (PI) Neuwied den Verkehr am Zebrastreifen ...

Verdacht auf Jagdwilderei: Rehdecke mit Einschussloch in Rheinbrohl gefunden

Rheinbrol. In der Nähe des Straßenrands in der Gemarkung Arienheller bei Rheinbrohl wurde am Dienstagmorgen (5. März) ein ...

Werbung