Werbung

Pressemitteilung vom 07.01.2024    

Justizminister Herbert Mertin zu Bauernprotest: "Demonstrieren ja, Drangsalieren nein"

Justizminister Herbert Mertin hat zu den für den 8. Januar angekündigten Bauernprotesten Stellung bezogen und auf gesetzliche Grenzen solcher Proteste hingewiesen.

Justizminister Herbert Mertin. (Quelle: Ministerium der Justiz Rheinland-Pfalz)

Region. Aufgrund der kommenden Bauernproteste am 8. Januar hat Justizminister Herbert Mertin Stellung bezogen: "Wenn sich Landwirte an der öffentlichen Willensbildung beteiligen und sich für ihre Interessen einsetzen, bewegen sie sich im Rahmen des Grundgesetzes. Die Grundrechte der Versammlungsfreiheit und Meinungsfreiheit sind Kernbereiche unserer Demokratie und für ein freiheitliches Zusammenleben unerlässlich. Das Grundgesetz setzt hierbei selbst Grenzen. Bei den Bauernprotesten ist zwischen der Meinungs- und Versammlungsfreiheit der Landwirte auf der einen Seite und der Fortbewegungsfreiheit und körperlichen Unversehrtheit anderer Beteiligter ein angemessener Ausgleich zu finden. Treten Verkehrsbehinderungen - etwa durch eine angemeldete Demonstration - vorübergehend als Nebenwirkung der Grundrechtsausübung auf, müssen die Bürger diese Einschränkungen hinnehmen".

Entgegen dieser Abwägung findet Mertin aber auch deutliche Worte: "Ich möchte hierbei jedoch auf einen Punkt hinweisen: Die Möglichkeit zu Demonstrationen endet dort, wo das Drangsalieren oder Blockieren im Vordergrund steht. Ansonsten kann es sich schnell um eine strafbare Nötigung handeln. Ich vertraue unseren Landwirten, dass diese Grenzen bei den Protesten ebenso beachtet werden wie die Auflagen der Ordnungsbehörden".



Zahlreiche Landwirte und landwirtschaftliche Verbände in Rheinland-Pfalz haben für den 8. Januar Protestaktionen gegen die Streichung von Subventionen angekündigt. Dabei möchten die Bauern unter anderem Autobahnauffahrten blockieren. Justizminister Mertin erklärte ergänzend: "Wenn Protestierende an unübersichtlichen Stellen Hindernisse bereiten und es zu einer Gefährdung von Verkehrsteilnehmern kommt, kann dies als gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr gewertet werden. Dies ist keine Bagatelle. Hier drohen empfindliche Sanktionen bis hin zu einer Freiheitsstrafe. Sollte bei den Protestaktionen der Verdacht der Begehung von Straftaten aufkommen, wird die jeweils zuständige Staatsanwaltschaft prüfen, ob ein hinreichender Tatverdacht besteht, sodass dieses Verhalten im weiteren Verlauf gegebenenfalls durch die Strafgerichte nachträglich geahndet werden kann. Ich hoffe auf einen friedlichen und ruhigen Verlauf der Protestaktion und bin zuversichtlich, dass alle Beteiligten sich an Recht und Gesetz halten werden", schließt der Justizminister seine Stellungnahme. (PM)



Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Hamm auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Politik


Ist das Amt des Bürgermeisters unbeliebt? Auch im Kreis Neuwied gibt es Gemeinden ohne Bürgermeisterkandidaten

Kreis Neuwied. Bei den am Sonntag, 9. Juni, anstehenden Europawahlen werden im Bundesland Rheinland-Pfalz zusätzlich auch ...

Der Wahl-O-Mat zur Europawahl 2024 ist jetzt auch für Rheinland-Pfalz verfügbar

Region. Unter dem Motto "Schon den Wahl-O-Mat gespielt" präsentiert die bpb ihr Online-Angebot zur Wahl des Europäischen ...

FWG nominiert Patric Vietze als Kandidat für Ortsvorsteherwahl in Dierdorf-Giershofen

Dierdorf. Jens Krunkel, Katharina Schneider, Tobias Weise, Meike Klose und Michael Seidel wollen Patric Vietze im Ortsbeirat ...

Verena Schütz kandidiert als Ortsvorsteherin in Heddesdorf

Neuwied. "Ich bin in Heddesdorf aufgewachsen, zur Schule gegangen und möchte auch zukünftig hier leben. Meine Ziele und Ideen ...

Bürgerinitiative "Ich tu's" kandidiert für den Kreistag Neuwied

Neuwied. Allen Kandidaten liegt besonders die Entwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs am Herzen. Sie wollen sich ...

SPD Heddesdorf lädt ein zum Rundgang über den Heddesdorfer Berg

Neuwied. Die Gruppe wird sich verschiedenen Themenfeldern wie Verkehrssicherheit, Sauberkeit und Aufenthaltsqualität auf ...

Weitere Artikel


Mehr als nur der Diesel - die Demonstrationen der Landwirte

Breitscheidt/Unterschützen. Auf 180 Hektar Fläche bewirtschaftet die Familie Hassel rund zwei Drittel als ökologisches Ackerland ...

Wieder freie Fahrt: Autofähre zwischen Remagen-Kripp und Linz nimmt Betrieb wieder auf

Linz am Rhein. Nach einer längeren Unterbrechung des Fährbetriebs können Nutzer der Autofähre zwischen Remagen-Kripp und ...

SGD Nord gibt grünes Licht für Änderung an geplanter Windkraftanlage im Westerwald

Region. Mit der Genehmigung für einen Wechsel des Anlagentyps bei einer geplanten, bereits genehmigten Windkraftanlage im ...

Verkehrsunfall auf B42 nahe Hammerstein abgewendet: Polizei sucht nach Zeugen

Hammerstein. Am 4. Januar ereignete sich gegen 14.40 Uhr ein beunruhigender Vorfall auf der B42 in der Nähe der Ortschaft ...

Vielfältige Fälle in Neuwied: Von Unfällen bis zu ungewöhnlichen Diebstahlsmeldungen

Neuwied. Insgesamt ereigneten sich neun Verkehrsunfälle innerhalb des genannten Zeitraums, bei denen lediglich Sachschäden ...

VC Neuwied: Potsdam wurde Favoritenrolle gerecht

Neuwied. Da zeitgleich die Regionalligamannschaft im Einsatz war, musste Tigin Yağlioğlu auf Ersatzspielerinnen ...

Werbung