Mallorca reagiert auf eskalierenden Tourismus und Bevölkerungszuwachs
Der Klimawandel macht keinen Urlaub. Nicht einmal auf Mallorca. Dort sieht man sich aufgrund der insularen Lage und der jährlich anschwellenden Menschenmassen (abgesehen von den beiden Pandemie-Jahren versteht sich) in einer besonders schwierigen Situation. Der balearische Umweltminister (Miquel Mir) sagte kürzlich, dass es wichtig sei, den Inhalt des Dokuments der Mallorca-Strategie 2030 zu diskutieren und forderte alle Parteien mit parlamentarischer Vertretung auf, den Tourismus und das Bevölkerungswachstum klar zu begrenzen.
Empfindliche Einschränkungen für den Immobiliensektor
Miquel Mir machte diese Bemerkungen bei einem Treffen mit dem Koordinator des Umweltabschnitts des Dokuments, das die Mallorca-Startegie 2030 definiert, dem Ozeanographen Xavier Pastor. Der Minister lobte die Schlussfolgerungen, zu denen die Begrenzung des Tourismus und des Wachstums der Stadtentwicklung, die Einschränkungen des Wohnraums in ländlichen Arealen, die Verringerung der Plätze für Touristenunterkünfte und die Entfernung oder Verlagerung von Gebäuden im Umkreis von hundert Metern um die Küste gehören. Wer sich ein Appartement auf Mallorca kaufen will, sollte sich also besser sputen!
Dringender Handlungsbedarf
"Die Debatte", betonte Mir, "kann nicht verschoben werden." Obwohl die linke Regierung auf den Balearen Fortschritte verzeichnen konnte, z. B. durch Reduzierung von Bauland im Jahr 2020, ist es laut Mir:" dringend notwendig, mutige Strukturpolitiken zu verfolgen, wie sie in dem von Xavier Pastor koordinierten Dokument vorgesehen sind." Ferner äußerte Mir: "Es ist wichtig, dass es strukturelle Veränderungen gibt, die den Zuwachs der Menschenmassen einschränken. Es wäre verrückt, die Prognose des Nationalen Statistikinstituts wahr werden zu lassen - 300.000 Einwohner mehr innerhalb von 15 Jahren!" Bedenken, die nahezu unmöglich zu zerstreuen sind. Denn bereits heute stößt Mallorca, insbesondere in der Hochsaison, an seine infrastrukturellen Kapazitäten. Teilweise mit unschönen Begleiterscheinungen, wie Abwasserüberschüssen, die direkt ins Meer gepumpt werden.
"Mallorca 2030"
Auch auf Mallorca scheint 2030, wie in so vielen anderen Ländern und Destinationen Europas, als klimatischer Stichtag zu gelten. Das Dokument "Mallorca-Strategie 2030", das für den Rat von Mallorca erstellt wurde, befasst sich mit Themen wie Überbevölkerung und Überbeanspruchung der Ressourcen. Es gibt vier Abschnitte – Umwelt, Wirtschaft, Soziales und Verwaltung. Die Koordinatoren dieser Sektionen werden am 1. Dezember mit dem Stadtrat, Javier de Juan, zusammentreffen und den politischen Prozess konkretisieren. (prm)