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Nachricht vom 16.10.2022    

Aktion: Nimm Rassismus persönlich und wehre Dich - Neuwieder Bündnis zeigt Bekennermut

Mit einer einstündigen Mahnwache erinnerten Mitglieder des Neuwieder Bündnis am vergangenen Samstag auf dem Neuwieder Luisenplatz gegen Rassismus. Unter anderem waren Angehörige von Amnesty International und des Internationalen Christlichen Friedensdienstes EIRENE anwesend. Der Rassismus und Antisemitismus, der hierzulande zu beklagen ist, nimmt leider stetig zu.

(Fotos: Jürgen Grab)

Neuwied. AI-Mitglied Inge Rockenfeller eröffnete die Veranstaltung, indem sie ein schweigendes Erinnern an die Opfer der in den letzten Jahren begangenen Gewalttaten mit rassistischer Motivation ankündigte und den weiteren Ablauf dieser eindrucksvollen Mahnwache erläuterte. In ihrer Ansprache erinnerte Amnesty Gruppensprecherin Susanne Kudies daran, dass vermehrt Straftaten mit antisemitischem Hintergrund in den letzten Jahren zu verzeichnen seien. In diesem Zusammenhang wurde unter anderem auch auf den Anschlag auf die Synagoge in Halle verwiesen.

"Jedoch sind nicht nur jüdische Gotteshäuser Ziele von Anschlägen geworden, sondern ebenso weitere fremdenfeindliche Aktionen, die Aufsehen und Entsetzen erregten". Susanne Kudies wies daraufhin, dass Toleranz und gegenseitiges Interesse an den unterschiedlichen Kulturen in einer so vielfältigen Gesellschaft, wie in Deutschland unbedingt von Bedeutung sind. Unter anderem auch damit die verschiedenen Glaubensgemeinschaften ihre Religion frei und sicher ausüben können. Dass Menschenrechte und freie Religionsausübung in Deutschland unbedingt gewährleistet bleiben, dies sollte in jedem Fall gesichert sein, Susanne Kudies.

Thorsten Klein vom internationalen christlichen Friedensdienst EIRENE rief die Teilnehmer der Veranstaltung dazu auf, nicht nur bei dieser Aktion Farbe zu bekennen, sondern immer dort, wo es notwendig ist und dabei Mut zeigen und gegen Rassismus, Antisemitismus und Intoleranz Stellung zu beziehen.

Amnesty-Mitstreiter Manfred Kirsch konnte leider an dieser Veranstaltung aus Krankheitsgründen nicht teilnehmen, wies aber in einem Grußwort darauf hin, dass Rassismus, egal wo er auftritt, immer Leid, Elend und eine brutalisierte und inhumane Welt hervorbringt. "Wenn die Menschen in ihren Köpfen ein deutliches Nein gegen Demagogie und rassistische Stereotypen gespeichert haben, dann wäre schon sehr viel erreicht", betonte Kirsch und wusste sich mit den Initiatoren dieser Mahnwache mit dieser Aussage unbedingt einig.



Zum Abschluss der Veranstaltung auf dem Luisenplatz baten Inge Rockenfeller, Thorsten Klein und Susanne Kudies die Anwesenden darum, sich an solch weiteren Aktionen unbedingt zu beteiligen, mit denen darauf hingewiesen werden soll, dass Neuwieder Bürger durchaus ihre Solidarität mit Menschen aus anderen Kulturen unter Beweis stellen sollten. Die Teilnehmer zeichneten an der Mahnwache auf dem Luisenplatz die Konturen ihrer Füße nach und bemalten diese mit bunten Kreidefarben, womit sie ihre Solidarität mit Menschen anderer Hautfarbe und anderer Religionen erkennbar machen wollten.

Wie von der Anadeu-Antonio-Stiftung dargelegt wird, ist Rassismus eine Ideologie, die Menschen aufgrund ihres Äußeren, ihres Namens, ihrer Hautfarbe, ihrer (vermeintlichen) Kultur, Herkunft oder Religion abwertet. In Deutschland betrifft das vorwiegend nicht-weiße Menschen, so auf jene, die als nicht-deutsch, also vermeintlich nicht wirklich zugehörig zur "weißen" Gemeinschaft gehörend, angesehen werden. Wenn Menschen nicht nach ihren individuellen Fähigkeiten und Eigenschaften oder danach, was sie persönlich tun, sondern als Teil einer vermeintlich homogenen Gruppe beurteilt und abgewertet werden, dann ist das Rassismus.

Wie die Sprecher bei dieser Veranstaltung ausdrücklich betonten, wird das Neuwieder Bündnis gegen Rassismus und Antisemitismus weitere Aktionen starten, damit Neuwied auch künftig als offene und tolerante Stadt Flagge gegen Rassismus und Intoleranz zeigt. (ku/jüg)


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