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Nachricht vom 05.10.2022    

Andacht am "Engel der Kulturen": Neuwieder Christen, Muslime und Gäste trafen sich

Vom "Engel der Kulturen" am Knotenpunkt von Mittel- und Engerser Straße bis hin zur Matthiaskirche und weiter zu diversen Moscheen in der Stadt machten sich viele christliche und muslimische Menschen am Tag der Deutschen Einheit auf den Weg, um zum einen die katholische Matthiaskirche und zum anderen diverse Moscheen unterschiedlicher Glaubensrichtungen kennenzulernen.

Am Tag der deutschen Einheit trafen sich viele Neuwieder sowie etliche Gäste beim "Engel der Kulturen". (Fotos: Jürgen Grab)

Neuwied. Mit dabei war auch eine Abordnung aus Neuwieds Partnerstadt Surif in Palästina. Professor Dr. Josef Freise gehört zur Offenen Gemeinde Heilig Kreuz und hat zusammen mit der evangelischen Pfarrerin Renate Schäning (Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes) eine Andacht für die christlich und islamisch glaubenden Menschen in dieser Stadt am "Engel der Kulturen" vorbereitet, an der auch eine in Neuwied weilende Gruppe aus Surif in Palästina gerne teilnahm.

"Der Tag der Deutschen Einheit bezieht sich nicht nur auf die Einheit zwischen Menschen in West- und Ostdeutschland, sondern auch auf die Einheit von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religionen", betonte Josef Freise. Der machte zu Beginn der Zusammenkunft von Christen und Muslimen am "Engel der Kulturen" deutlich, dass ein möglicher Feind eigentlich nur derjenige sein kann, dessen Geschichte man nicht kenne: "Auf dem heutigen, zweiten Spaziergang der Religionen wollen wir uns somit gegenseitig kennenlernen, damit niemals eine Feindschaft entstehen kann", erläuterte Freise. Nachdem auch Pfarrerin Schäning ein beachtenswertes Gebet gesprochen hatte, realisierten die versammelten Menschen aus Neuwied in besonders einfühlender Weise die Bedeutsamkeit der Besuchergruppe aus Palästina, wobei auch Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig sowie der Vorsitzende der Lokalen Agenda, Wolfgang Rahn, anwesend waren. Desgleichen befanden sich auch eine Vielzahl heimischer Bürger unter den Teilnehmern, die sich gerne für einen Besuch in den diversen Moscheen angemeldet hatten.

Zeichen der Verbundenheit
Neben Renate Schäning sprach auch Armin Wellnitz von der islamischen Fatih-Gemeinschaft ein Gebet, das ebenfalls trotz aller möglicher inhaltlicher Divergenzen, die jeweilige Verbundenheit von Christen und Moslems in der vorhandenen Konstellation zum Ausdruck brachte. Der katholische Geistliche Oliver Seis begleitete diese Zusammenkunft am "Engel der Kulturen" gerne mit zwei Akkordeon-Darbietungen, die diese Veranstaltung in besonders schöner Weise umrahmten.



Bezüglich des "Engel der Kulturen"-Kunstprojektes ist zu erläuterten, dass dieses im Juli 2014 installierte Kunstwerk von Gregor Merten und Carmen Dietrich zur Förderung der interreligiösen und interkulturellen Begegnung gestaltet wurde und seitdem in Neuwied regelmäßig als Treffpunkt bei entsprechenden Veranstaltungen genutzt wird.

Schließlich war es Oliver Seis, der den Besuchern die sehr schöne Kirche St. Matthias in ihren Details näher brachte, wobei er auch darauf verwies, dass die durch das vormalige Unwetter beeinträchtigten Kirchenfenster beziehungsweise das Kirchendach in diesen Tagen restauriert werden. Ein Orgelspiel des Kantors beendete diesen auch für die Gäste aus Palästina wunderbaren Besuch in der katholischen Pfarrkirche.

Zu Besuch in den Moscheen
An diesen Kirchenbesuch schlossen sich Aufenthalte in mehreren Neuwieder Moscheen an, die große Beachtung fanden. Am "Tag der offenen Moscheen" endeten die gemeinsamen Spaziergänge in der Raheem-Moschee der Ahmadyya-Gemeinde, die sich ganz besonders der christlich-islamistischen Verbundenheit verschrieben hat, oder in der arabischen Omar-al-Farouk-Moschee, in der türkisch orientierten Ravza-Moschee und in einer albanischen Moschee. Eine größere Gruppe wurde in der Fatih-Moschee empfangen, die im Rheintalweg zuhause ist.

Dort wurden die Gäste wie überall in besonders herzlicher Weise begrüßt und mit gewissen muslimischen Riten durch praktisches Tun der beiden Imane und den Erläuterungen einiger Vorstandsmitglieder in die gottesdienstlichen Riten und Gebräuchen dieser weltoffenen Gemeinde eingeweiht. Dabei wurden auch Fragen hinsichtlich der jeweiligen Gebetsrituale und weiterer interessanter Fragen entsprechend erörtert, zum Beispiel warum im Islam keine Frauen zum Iman-Amt zugelassen sind oder auch, auf welche Weise sich das Gemeindeleben abspielt. Bei all den interessanten Gesprächen wurde schließlich auch die Einladung der Gastgeber zu einer Begegnung bei Tee und Leckereien gerne angenommen. (Jürgen Grab)


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