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Nachricht vom 19.06.2011    

Straßen in Dierdorf: Schneller gebaut als in Rechnung gestellt

Stadtrat beschloss jetzt Vorausleistungen für bereits abgeschlossene Vorhaben

Dierdorf. Fast sieht es so aus, als wenn in Dierdorf die Straßen schneller gebaut werden, als die Verwaltung die Rechnungen für die Anlieger schreiben kann. Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung Vorausleistungen für Straßen beschlossen, die schon längst fertig gebaut sind.

Leuchten schon lange, jetzt beschloss der Stadtrat von Dierdorf, den Anliegern "Vorausleistungen" für das Aufstellen von Straßenlaternen an der B413/Neuwieder Straße zu berechnen. Foto: Holger Kern

Von „Vorausleistung“ kann deshalb nur noch im Behördendeutsch die Rede sein. Die Ortsdurchfahrt von Wienau (L267/Puderbacher Straße) zum Beispiel ist seit 2006 fertig. Hier müssen die circa 20 Anlieger zusammen mit der Stadt rund 110.000 Euro für den Bau eines Bürgersteigs und das Aufstellen von Straßenlaternen zahlen. Jetzt, fünf Jahre später, beschloss der Stadtrat, den Anliegern für ihren Anteil Vorausleistungen zu berechnen.

Die Rechnungen sind diese Woche verschickt worden. Warum so spät? Darüber informierte die Verwaltung in der Ratssitzung am Mittwoch den Stadtrat: Weil die Straßenbaumaßnahme noch nicht als abgeschlossen betrachtet werden kann. Der Landesbetrieb Mobilität als Verantwortlicher für diese Landesstraße hat noch nicht mit allen Anliegern die für den Ausbau der Straße erforderlichen Grunderwerbsverhandlungen abgeschlossen. Das heißt: Erst nach dem Abschluss dieser Grundstückskäufe wird eine Endabrechnung für die Ortsdurchfahrt von Wienau erstellt. Die Gesamtkosten werden aber im Vergleich zu der jetzt geforderten Vorausleistung wahrscheinlich nicht mehr viel steigen, vermutet Stadtbürgermeister Thomas Vis.

Die Stadt selbst beteiligt sich am Ausbau der Ortsdurchfahrt von Wienau mit einem Anteil von 45 Prozent. Das sind fünf Prozent mehr, als gesetzlich gefordert. Der von den Anliegern zu zahlende Anteil wird dadurch kleiner, rechnet Stadtbürgermeister Vis vor.

Dorfstraße Wienau: 256.000 Euro
Noch weiter zurück liegt die Fertigstellung von Teilen der K122/Dorfstraße/Heidestraße durch Wienau hindurch Richtung Flugplatz. Der untere Teil, der so genannte erste Bauabschnitt, wird schon seit vielen Jahren als perfekt ausgebaute Straße befahren. Vorausleistungen dafür – von Bürgern und Stadt zu tragende Baukosten: 122.000 Euro – werden erst jetzt in Rechnung gestellt. In einem Zug mit Vorausleistungen für die ebenfalls fertig gestellten Bauabschnitte 2 und 3, die von der Ortsmitte bis zum Ortsausgang in Höhe des Flugplatzes führen. Hierfür werden noch einmal 134.000 Euro berechnet, die sich Stadt und Anlieger teilen müssen. Von beiden zu tragende Gesamtkosten für die Dorfstraße/Heidestraße: 256.000 Euro. Auch hieran beteiligt sich die Stadt mit einem um fünf Prozent erhöhten Eigenanteil von 45 Prozent.



Straßenlaternen an der B413 in Dierdorf: 29.000 Euro
29.000 Euro Vorausleistungen für Baukosten müssen sich Stadt und Anlieger für die ebenfalls schon lange fertig gestellte Erneuerung der Straßenbeleuchtung entlang der B413 in Dierdorf teilen. In diesem Fall war der Stadtrat noch großzügiger und beschloss mehrheitlich, einen Eigenanteil von 50 Prozent der Kosten zu übernehmen.

Brückenstraße: Erste Rechnung kommt bald
Im Fall der zurzeit im Ausbau befindlichen Brückenstraße in Dierdorf ist die Verwaltung schneller: Hier können die Vorausleistungsbescheide „bald“ verschickt werden, sagte in der Stadtratssitzung die zuständige Mitarbeiterin Annerose Sprenger. Die Arbeiten an der Brückenstraße liegen im Zeitplan, versichert Stadtbürgermeister Thomas Vis. Ende September soll die Straße fertig sein. Holger Kern


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