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Nachricht vom 21.08.2022    

Deichneubau in Engers: Was ist geplant und wie lange werden die Maßnahmen dauern?

Das groß angelegte Bauvorhaben eines Deichneubaus in Neuwied-Engers ist derzeit ein großes Thema bei den Bürgern. Aus diesem Grund haben die Projektingenieure Malte Krämer und Hans-Bernhard Steffes zu einem Info-Rundgang geladen, der einzelne Maßnahmen genauer erläutern sollte.

Der Blick auf die Baustelle und die Begehung dieser zeigen, dass die Arbeiten noch andauern werden. (Fotos: Jürgen Grab)

Neuwied-Engers. Nicht zuletzt aufgrund des vielfach geäußerten Interesses etlicher Neuwieder Bürger und Umgebung sah sich der "Bauherr", die Struktur- und Genehmigungsbehörde Nord, in Verbindung mit der Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Bodenschutz dazu veranlasst, einen öffentlichen Besichtigungstermin für das Bauvorhaben "Deichertüchtigungsmaßnahme Rheinhauptdeich Neuwied-Engers" an Rheinkilometer 601/602 für die Öffentlichkeit anzubieten.

Dieser wurde von den beiden Projektingenieuren Malte Krämer und Hans-Bernhard Steffes sowie der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord fachkundig und facettenreich vorgenommen. Allerdings hatten nur zehn interessierte Personen aus Neuwied und Koblenz die entsprechende Einladung angenommen. Die beiden Koblenzer Referenten wurden von einem Spezialisten, Professor Dipl. Ing. Gerd Peter Schmitt, fachkundig unterstützt, der über die Maßnahmen am "Rheinhauptdeich Neuwied-Engers" gerne weitere Informationen zur Kenntnis gab. So fanden zum Beispiel etliche Fakten über die Historie des Deiches beziehungsweise die Bodenbeschaffenheit und deren Auswirkungen die Aufmerksamkeit der Besucher, die sich an einem interessanten Gang quer durch das Baugelände beteiligten.

Arbeiten bis mindestens Mitte 2023
Die professionellen Berichterstatter nannten viele interessante Details, die hinsichtlich des Verständnisses der Maßnahme und deren Notwendigkeiten von Bedeutung sind: Aufgrund verschiedener Sicherheitsmängel, die anhand geotechnischer Voruntersuchungen festgestellt worden waren, war die Entscheidung notwendig geworden, den Naturdeich im Bereich der Kronprinzenbrücke bei Engers, auf einer Länge von 860 Metern den heute geltenden Normen anzupassen, wobei die entsprechenden Arbeiten mindestens noch bis Mitte des kommenden Jahres andauern werden. Für die auszuführenden Bauleistungen wurde die "STRABAG GmbH" im August 2021 von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord beauftragt, mit denen die Auftraggeber unbedingt zufrieden sind.

Was passiert mit den dort lebenden Tieren?
Wie Ingenieur Hans-Bernhard Steffes erläuterte, sind drei Bauabschnitte zu bewältigen. Zum einen war der Rückbau des Altdeiches mit Herstellung einer Spundwand, von Mikrobohrphählen und einer Winkelstützwand zu bewerkstelligen, was inzwischen geschehen ist. Im zweiten Bauabschnitt steht der Rückbau der alten Deichanlage und der Baubeginn der neuen Anlage an. Dies ist Teil einer umfassenden Maßnahme, die noch mindestens bis 2023 andauern wird und im Mittelpunkt jeglicher Aktivitäten steht, wobei die endgültige Fertigstellung wohl erst im Juli des nächsten Jahres vollzogen werden kann. In jedem Fall dürften, so war von den Verantwortlichen zu hören, mögliche Hochwasser den kontinuierlichen Bauablauf in keinem Fall verhindern. Insgesamt werden die Kosten dieses bemerkenswerten Projektes wohl etwa 10 Millionen Euro kosten. Auch hinsichtlich des Natur- und Tierschutzes sind entsprechende Vorgaben erarbeitet worden, die darauf verweisen, dass durch die vollzogenen Eingriffe in die Landschaft in keinem Fall die naturbelassenen Flächen unterhalb der Kronprinzenbrücke sowohl rheinaufwärts als auch rheinabwärts entscheidend beeinträchtigt werden. Dies betrifft natürlich auch die dort lebenden Tierarten, die teilweise "umgesiedelt" werden mussten.



Schließlich verwiesen die beiden Projektingenieure darauf, dass der derzeitige, ziemlich "wilde" Flächenzustand einschließlich des dazugehörigen Schutzgeländes am Ende der Bauarbeiten wieder entscheidend hergestellt wird, so dass dann die entsprechende "Bauzone" nur noch ein Minium der aktuellen Fläche betragen wird, die das Gelände heute ausmacht. Insofern werden sowohl die Wege durchs Gelände, als auch die Anpflanzungen wieder vollständig zur Geltung gebracht werden.

Letztlich sind hinsichtlich möglicher aktueller Hochwassergefahren während der Bauarbeiten auch jetzt schon entsprechende Maßnahmen vorgesehen, die Schlimmeres verhindern sollen, sollte sich ein Hochwasser schon während der Baumaßnahmen ankündigen. Wie den Worten der beiden Ingenieure und der vorgelegten Pläne zu entnehmen ist, sind alle möglichen Vorkommnisse durchdacht und können entsprechend fachkundig bearbeitet werden soweit dies von den Fachleuten überschaut werden kann. (jüg)


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