Wirtschaft | Gastartikel
Nachricht vom 05.07.2022 
Unterputz-Installationen – was gibt es hier zu beachten?
Als Unterputz-Installation bezeichnet man eine spezifische Art und Weise, Leitungen in Gebäuden zu verlegen. Es werden Kabel, Leitungen oder auch Installationsrohre in den Wänden verlegt sowie im Anschluss mit Putz (als Putz bezeichnet man im Bauwesen eine feucht zu verarbeitende, pastenförmige sowie in der Regel körnige Masse, mit der man z. B. Innen- als auch Außenwände oder Decken beschichtet) abgedeckt. Damit kann man alles vor Beschädigungen schützen und die Installationen sind für die Bewohner/Nutzer in den meisten Fällen nicht sichtbar.
Wenn es sich um Neubauten als auch Neuplanungen handelt, muss man beizeiten den Verlegeplan erstellen. Wenn es um Altbauten und/oder ein nachträgliches Verlegen von Leitungen geht, werden Schlitze in die Wände gemacht, in die die Leitungen gelegt sowie im Anschluss verputzt werden. Sicherlich wäre es einfacher und nicht so zeitaufwendig, Leitungen auf dem Putz anzubringen und teilweise kann man so etwas auch noch vorfinden. Aber das Verlegen von unter anderem Kabeln auf eine Wand sieht zum einen recht unschön aus und kann zum anderen dazu noch sehr stören. Wichtig dabei ist, dass die Arbeiten fachgerecht erledigt werden.
Wie werden Leitungen unter Putz verlegt?
Egal ob es sich darum handelt, dass Leitungen auf oder unter Putz verlegt werden sollen, sie müssen immer senkrecht als auch waagerecht sowie in bestimmten Abständen zu Wanddecken, Türen und Fenstern verlegt werden. Der Grund dafür ist eigentlich sehr einleuchtend, denn an der Positionierung der Steckdosen sowie Schalter kann man auch noch viel später erkennen oder zumindest abschätzen (wenn die Kabel nicht selbst verlegt wurden), wo die Leitungen unter dem Putz verlaufen.
Wie und wo sollten Schalter und Dosen angebracht werden?
Wenn man das Anschließen von Schaltern und Dosen vorbereitet, sollte man für Lichtschalter sowie Küchensteckdosen eine mittlere Einbauhöhe von ca. 105 Zentimeter beachten. Dagegen werden in der Regel Verteiler- und andere Steckdosen ca. 30 Zentimeter über dem Boden sowie 30 Zentimeter unter der Decke angebracht. Für Fenster und Türen gelten Leitungsabstände von ca. 15 Zentimeter.
Unterputzdosen für Unterputzarbeiten
Man verwendet für Elektroinstallation von Schwachstrom- und Installationskabeln Unterputzdosen, welche direkt ins unverputzte Mauerwerk eingesetzt werden. Diese luftdichten Dosen sind als Gerätedosen für den Einbau von Steckdosen, Schaltern oder sonstigen Aktoren (das sind Antriebselemente, welche elektrische Signale sowie Strom in mechanische Bewegung oder Licht umwandeln. Es handelt sich dabei um das Gegenteil von Sensoren, welche auf mechanische Bewegung mit elektrischen Impulsen reagieren) geeignet. Wenn es um den Einsatz als Wandauslass- oder Abzweigdose geht, werden fest verlegte Kabel in der Dose angeschlossen.
Zum Beispiel kann das Thermodosensystem von Primo eine perfekte Möglichkeit für diese Arbeiten sein. So können auch gewisse Unterputzdosen – weil sie frei von Halogen sind – ohne Bedenken in etwa Kindergärten, Schulen oder anderen Einrichtungen verwendet werden. Eine besondere Schaumtechnologie mit einem eigens entwickelten Thermoschaum macht es möglich, absolut luftdichte und wärmebrückenfreie Installationen mit Schallschutz bis 64 dB in nur wenigen Sekunden anzubringen. Das kann eine Zeitersparnis von bis zu 70 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Dosen bedeuten.
Unterputz-Bohrschablone als Bohrhilfe
Eine Unterputz-Bohrschablone kann man als Bohrhilfe für gerade und präzise Bohrlöcher im Mauerwerk zusätzlich verwenden. Wenn man das Thermodosensystem umsetzen möchte, gelingen die perfekten Bohrlöcher zügig mit der Unterputz Bohrschablone 82 mm. Es handelt sich dabei um eine Bohrhilfe, die aus hochwertigem Edelstahl besteht und Dosenfräsungen mit einem Standardbohrlochabstand von 71 mm in einer Flucht möglich macht. Man kann diese 270 mm lange Bohrhilfe mit einer Schnellspannfunktion befestigen und mit der Hilfe einer integrierten Wasserwaage ausrichten. Auch die Erstellung von Mehrfachkombinationen können mit nur einer Einmessung rasch gelingen. Dazu können die Bohrschablonen wiederverwendet werden und eignen sich für alle Mauerwerke, wie zum Beispiel Ziegel, Beton, Kalksandstein und anderes. Auch für Hohlwandinstallationen findet man geeignete Bohrschablonen.
Drei Standards beim Unterputzverlegen von Elektrokabeln
Als Erstes kann man mit Hammer und Meißel arbeiten oder auch einem Stemmhammer. Aber diese Tätigkeit ist beschwerlich, dreckig und bei losen Mauersteinen kann es passieren, dass einem gelegentlich Steine raus-brechen.
Als zweite Möglichkeit gibt es das Fräsen mit einem Winkelschleifer sowie einer entsprechenden „Stein-“ respektive Diamantscheibe. Man erzeugt so zwei Schlitze in der Wand und entfernt die Mitte mit einem Hammer und Meißel. Aber auch diese Arbeitsweise hat seine Tücken, da sie außerordentlich staubig ist, weil man keine Absaugvorrichtung für den Winkelschleifer hat. Oder man müsste sich selbst eine anfertigen, indem man aus einem Abwasser-KG-Rohr und einem Alles-Sauger diese Absaugvorrichtung bastelt.
Als dritte Möglichkeit empfiehlt sich das Ausleihen einer Mauernutfräse. So ein Gerät bekommt man für ca. 40 Euro pro Tag ausgeliehen oder man kauft sich selbst eine Mauerfräse mit passenden Frässcheiben. Diese gibt es schon relativ günstig. Eine Mauernutfräse ist mit einer Absaugvorrichtung für Industriesauger ausgestattet. Damit ist ein weitestgehend staubfreies Arbeiten möglich. (prm)
Autor: Mario Weber
