Schlaganfall vorbeugen: Risikofaktoren vermeiden
Bei einem Schlaganfall (Apoplexie) kommt es infolge von Durchblutungsstörungen oder Blutungen im Gehirn zu plötzlichen Funktionseinschränkungen wie Lähmungen. Manchmal beeinträchtigen diese dauerhaft den Alltag der Betroffenen oder das Ereignis führt sogar zum Tod. Lesen Sie hier deshalb, wie Sie einem Schlaganfall im Alltag vorbeugen und Risikofaktoren ausschalten können.
Wie lässt sich einem Schlaganfall vorbeugen?
Erleidet jemand einen Schlaganfall, handelt es sich immer um einen akuten Notfall. Lähmungserscheinungen, Seh- oder Sprachstörungen sind nur einige mögliche Symptome, die sich auch zu bleibenden Schäden entwickeln können. Aus diesem Grund sollten Sie einem Schlaganfall gezielt vorbeugen. Das geht am besten, indem Sie Risikofaktoren vermeiden. Zu den typischen Auslösern gehören zum Beispiel dauerhaft zu hoher Blutdruck oder erhöhte Cholesterinwerte.(1) Wodurch sich Ihr Blutdruck reduziert oder wie Cholesterin senken mit Ernährung klappt, erfahren Sie in den folgenden Tipps.
Bluthochdruck als bedeutenden Risikofaktor eines Schlaganfalls ausschalten
Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) gilt als Hauptrisikofaktor für einen Schlaganfall. Ist der Blutdruck auf Dauer zu hoch (mehr als 140 zu 90), kommt es dadurch zu Gefäßschädigungen und eine Arteriosklerose (krankhafte Veränderung von Arterien) wird wahrscheinlicher.(2), Oft bleibt eine arterielle Hypertonie erst einmal unbemerkt, weil keine oder nur unspezifische Symptome wie Kopfschmerzen auftreten.(3) Wenn ein Mediziner bereits Bluthochdruck bei Ihnen diagnostiziert hat, verschreibt er Ihnen oft blutdrucksenkende Medikamente.
Um einem zu hohen Blutdruck präventiv entgegenzugehen, sollten Sie auf einen gesunden Lebensstil achten. Verzichten Sie auf sehr salzige Mahlzeiten und setzen Sie auf gesunde Kost mit viel Obst und Gemüse. Genießen Sie alkoholische Getränke nur in Maßen und greifen Sie am besten gar nicht zu Zigaretten. Bewegen Sie sich regelmäßig: So können Sie Übergewicht vorbeugen und dadurch das Risiko für einen Schlaganfall senken. Außerdem löst zu viel Stress gegebenenfalls einen Bluthochdruck aus. Legen Sie deshalb bewusst Ruhephasen zur Entspannung in Ihrem Alltag ein.
Für ausgeglichene Cholesterinwerte sorgen
Dauerhaft erhöhtes Cholesterin im Blut lässt generell das Risiko für Gefäßerkrankungen ansteigen. Für einen Schlaganfall verdoppelt sich sogar die Wahrscheinlichkeit.(2) Gefährlich daran ist: Sie bekommen davon zunächst nichts mit, weil erst einmal keinerlei Symptome auftreten.(2) Das Cholesterin (fettähnlicher Stoff, der für den Körper unentbehrlich ist) lagert sich über die Zeit in den Blutgefäßen ab und verengt diese dadurch. Der Prozess begünstigt eine Arteriosklerose und Bluthochdruck, was ebenfalls Risikofaktoren eines Schlaganfalls sind.
Manchmal lösen bestimmte Medikamente eine sogenannte Fettstoffwechselstörung aus. Hat Ihr Arzt ein spezielles Arzneimittel als Ursache festgestellt, sollten Sie es unter Aufsicht absetzen und zu einem anderen Präparat wechseln.
Ein ungesunder Lebensstil kann ebenfalls zu erhöhten Cholesterinwerten führen oder die Fettstoffwechselstörung verstärken. Ernähren Sie sich deshalb ausgewogen und nehmen Sie wenig zuckerhaltige Mahlzeiten zu sich. Integrieren Sie möglichst viele Ballaststoffe (zum Beispiel Nüsse oder Vollkornprodukte) sowie gesunde Fette (Omega-3-Fettsäuren wie in Leinsamen oder Scholle) in Ihren Speiseplan. Berücksichtigen Sie außerdem viel frisches Gemüse beim Kochen und gestalten Sie Ihr Essen generell abwechslungsreich. Ausreichend Bewegung sowie ein gesundes Körpergewicht wirken sich zusätzlich positiv auf die Cholesterinwerte aus. Außerdem verringert sich somit gleichzeitig das Risiko für einen Schlaganfall.
Aktiv und gesund – so können Sie einem Schlaganfall vorbeugen
Unabhängig von bestimmten Erkrankungen wirken sich manche Maßnahmen generell positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus und senken dadurch das Risiko für einen Schlaganfall.
Achten Sie zum Beispiel auf regelmäßige körperliche Aktivität. Das hält die Gefäße elastisch, trainiert das Herz und beugt Übergewicht vor. Besonders geeignet sind ausdauerorientierte Sportarten wie Joggen, Schwimmen oder Fahrradfahren. Bewegen Sie sich für etwa 2,5 Stunden pro Woche moderat, tun Sie Ihrer Gesundheit etwas Gutes.(4)
Verzichten Sie möglichst auf das Rauchen. Nikotinkonsum kann nämlich das Risiko für einen Schlaganfall erheblich erhöhen (um das Zwei- bis Vierfache).(2) Die in Zigaretten enthaltenen Schadstoffe verengen die Blutgefäße und lassen so den Blutdruck ansteigen.
Vermeiden Sie außerdem dauerhaften Stress. Gönnen Sie sich immer wieder bewusst Pausen und kommen Sie zur Ruhe. Manchmal helfen dabei Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga. Dadurch können Sie negativen gesundheitlichen Folgen wie erhöhtem Blutdruck oder Blutzuckerspiegel ausweichen.
Welche Risikofaktoren für einen Schlaganfall sind nicht beeinflussbar?
Im Gegensatz zu den beeinflussbaren Risikofaktoren gibt es Aspekte wie das Alter, Geschlecht oder erblich-bedingte Erkrankungen, auf die Sie keinen Einfluss haben. In der Regel steigt das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, mit zunehmendem Alter und Männer sind öfter betroffen als Frauen.(2) Zudem gilt: Wer einen Schlaganfall-Patienten in der engen Familie hat, muss ein solches Negativ-Ereignis eher befürchten als jemand, der keine familiäre Vorbelastung aufweist. Auch vererbbare Krankheiten wie eine Fettstoffwechselstörung oder Diabetes mellitus lassen das Risiko für einen Schlaganfall ansteigen.
Ein Vorbeugen ist bei diesen Risikofaktoren eigentlich unmöglich. Wer sich ansonsten um seine Gefäßgesundheit bemüht, reduziert jedoch trotzdem die Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall zu bekommen. (prm)
Agentur Artikel
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(1) „Schlaganfall“. gesundheitsinformation.de, https://www.gesundheitsinformation.de/schlaganfall.html. Zugegriffen 7. Juni 2022.
(2) „Risikofaktoren erkennen – dem Schlaganfall vorbeugen“. Schlaganfall-hilfe.de, https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/verstehen-vermeiden/risiken-erkennen-und-vermeiden/schlaganfall-risiken/allgemein. Zugegriffen 7. Juni 2022.
(3) „Bluthochdruck - Eine lautlose Gefahr“. Schlaganfall-hilfe.de, https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/verstehen-vermeiden/risiken-erkennen-und-vermeiden/schlaganfall-risiken/bluthochdruck. Zugegriffen 8. Juni 2022.
(4) „Bewegungsmangel erhöht das Schlaganfall-Risiko“. Schlaganfall-hilfe.de, https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/verstehen-vermeiden/risiken-erkennen-und-vermeiden/schlaganfall-risiken/bewegungsmangel. Zugegriffen 8. Juni 2022.