Darum sind Stehplätze für Fans in deutschen Stadien erlaubt
Als am 15. April 1989 97 Menschen im Hillsborough Stadion infolge von Massenpanik auf den Stehplätzen verunglückten, stand die Fußballwelt still. In England reagierte man prompt mit einem Verbot von Stehplätzen. In Deutschland dagegen hielt der Fußballbund stets an ihnen fest, wenn auch unter strengen Auflagen.
Rechtliche Grundlagen
Deutschland stellt die einzige große Fußballorganisation Europas dar, in der stehende Plätze vorkommen. Voran muss betont werden, dass grundsätzlich sowohl UEFA, insbesondere aber FIFA Stehplätze in Fußballstadien ablehnen. Wenn also interkontinentale Wettbewerbe in Deutschland wie die Fußball-Weltmeisterschaft einschließlich der Vorrundenspiele, der Konföderationen-Pokal, die Club-Weltmeisterschaft und die olympischen Fußballturniere stattfinden, dürfen sie nur Stadien mit ausschließlich Sitzplätzen austragen. Entsprechend findet man im UEFA Stadioninfrastruktur Reglement keine Regelungen zu Stehplätzen. Die einzige große Liga, die Stehplätze erlaubt, ist die Bundesliga. Demgemäß haben die Bundesliga und der DFB im sogenannten Stadionhandbuch genaue Auflagen und Voraussetzungen bezüglich der Stadioninfrastruktur aufgelistet. Besonders relevant erscheinen hier Artikel 31 und 32. Zum einen sollen gemäß dem erstgenannten Artikel in Absatz 1 an den Grenzen der Sektoren und zwischen den Sitz- und Stehplätzen Abtrennungen, welche mindestens 2,20 m hoch sind, angeordnet werden. Der bedeutendste Artikel für Stehplätze ist jedoch 32, da hier die Wellenbrecher thematisiert werden: „…In den Stehplatzbereichen sind Wellenbrecher anzubringen. Werden mehr als fünf Stufen von Stehplatzreihen hintereinander angeordnet, so ist vor der vordersten Stufe eine durchgehende Schranke von 1,10 m Höhe anzuordnen. Nach jeweils fünf weiteren Stufen sind Schranken gleicher Höhe (Wellenbrecher) anzubringen, die einzeln mindestens 3 m und höchstens 5,50 m lang sind. Die seitlichen Abstände zwischen den Wellenbrechern dürfen nicht mehr als 5 m betragen. Die Abstände sind nach höchstens fünf Stehplatzreihen durch versetzt angeordnete Wellenbrecher zu überdecken, die auf beiden Seiten mindestens 0,25 m länger sein müssen als die seitlichen Abstände zwischen den Wellenbrechern…“
Bei ihnen handelt es sich folglich um Abschrankungen auf den Stufen von Tribünen, die verhindern, dass für die Besucher Gefahr durch den Druck einer größeren Menschenmenge entsteht. Besonders wichtig erscheinen deshalb die angegebenen Höhen, damit der natürlichen Senkung eines Stadions entgegengewirkt wird und es nicht zu einer Stauung nach unten kommt.
Weiters hat der Deutsche Fußball Bund Richtlinien zur Verbesserung der Sicherheit bei Bundesspielen herausgegeben. Der die baulichen Maßnahmen betreffende zweite Abschnitt regelt in § 9 (3), dass vorhandene Wellenbrecher jährlich auf ihre Stand- und Bruchfestigkeit zu prüfen sind. Stehplätze müssen im Übrigen in Blöcken für höchstens 2.500 Besucher angeordnet werden, die durch geeignete Abschrankungen mit eigenen Zugängen abgetrennt sind. Weiters wird in Paragraf 12 noch ausgeführt, dass Stehplatzbereiche von Stadien der Lizenzligen zwar kontinuierlich in Sitzplätze umzubauen sind. Dennoch können Stehplätze bis zu 20 Prozent der gesamten zulässigen Stadionkapazität ausmachen.
Sicheres Stehen ist eine große Diskussion. Eine Tatsache, welche die Behörden im Auge behalten müssen, ist, dass die Menschen aus diesem Grund lieber zu Hause oder in Bars bleiben. Dies führt einerseits zu Einnahmeverlusten, andererseits hilft dies den Wettsponsoren, da von zu Hause aus mehr gewettet werden kann. Wer den Nervenkitzel nicht aus dem Stadion, sondern aus dem eigenen Wohnzimmer verfolgt, kann das Spiel verfolgen und auch in Echtzeit wetten. Wenn Sie ein Neuling oder ein erfahrener Spieler sind, können Sie finden einen Wettbonus Vergleich besonders lukrative Informationen. Hier werden alle Kriterien wie Umsatzbedingungen, Zeitraum und Mindestquoten berücksichtigt, um Wettfreunden das Spielerlebnis zu erleichtern, aber auch vor Fallen zu schützen. Ein Wettbonus ist ein Bonus, der einem Spieler beim Wetten gewährt wird, beispielsweise eine Vervielfachung.
Die deutschen Stadien
Nun erscheinen die dargestellten Richtlinien und Baumaßnahmen auf den ersten Blick vielleicht etwas streng. Die höchsten Sicherheitsstandards sind aber notwendig, um Katastrophen bei hitzigen Partien abzuwenden. Denn seit Einführung der Wellenbrecher sind gröbere Zwischenfälle nie in Deutschland passiert. Wer bei den Bildern der „gelben Wand“ des BVB Dortmund Gänsehaut bekommt, verdankt dies eben den ganzen Vorkehrungen. Apropos: Die für Gastmannschaften oft Furcht einflößende Stehplatzsektor des BVB fasst bis zu 28.337 Fans ein absoluter Bundesligarekord. Kein Wunder, dass es sich dabei gleichzeitig auch um das Stadion mit dem größten Fassungsvermögen in Deutschlands Ligen handelt – mehr noch als die imposante Allianz-Arena. Diese bietet eben „nur“ 15.794 Stehplätze und belegt bundesweit Rang 4. An der Alten Försterei empfangen bis zu 18.395 stehende Fans die Union Berlin und auch Mönchengladbach kann mit 16.145 einen beeindruckenden Sektor vorweisen. (prm)
Agentur Autor:
Sebastian Meier