Wirtschaft | Gastartikel
Vermögen breit gestreut: Privatanleger entdecken ETFs
Schon länger raten Finanzexperten Privatanlegern, in sogenannte Exchange Traded Funds (ETFs) zu investieren. Diese börsengehandelten Investmentfonds betreiben in der Regel keine aktive Wertpapierauswahl, sondern bilden die Entwicklung von Börsenindizes ab. Das können Aktienindizes wie der DAX oder der MDAX sein, die die Entwicklung der größten deutschen börsennotierten Unternehmen widerspiegeln. Aber auch der MSCI World kann interessant sein, der dem Anleger die Teilhabe an der Weltwirtschaft bietet. Ebenso möglich sind ETFs, die die Kursentwicklung deutscher Staatsanleihen darstellen, wie beispielsweise der Renten-Index REX.
Die Investition in einen ETF hat zwei entscheidende Vorteile: Durch die Streuung in ein breites Portfolio aus verschiedenen Wertpapieren wird zum einen das Verlustrisiko minimiert, zum anderen sind diese Fonds vergleichsweise günstig. Wo kein aktiver Fondsmanager benötigt wird, sinken die Verwaltungsgebühren – und zwar erheblich: Statt 1,5 bis 2 Prozent des Fondsvermögens liegen die Abgaben für ETFs meist nur zwischen 0 und 0,8 Prozent. Auch Ausgabeaufschläge gibt es bis auf wenige Ausnahmen nicht, es fallen lediglich die üblichen Transaktionskosten an.
Umfrage: ETFs beliebt wie nie
Diese Vorteile dringen nun offenbar zu einer immer größeren Anzahl von Privatanlegern durch. Das verwaltete Vermögen der ETFs in Deutschland wuchs zwischen den Jahren 2006 und 2020 laut Statista von knapp 18 Milliarden Euro auf rund 169 Milliarden Euro. Und wie einer Umfrage der B2B-Direktbank Ebase unter 118 Finanzvermittlern ergab, werden ETFs sogar noch weiter an Relevanz zulegen. 86,5 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Bedeutung von ETFs als Anlageinstrument im Privatkundenbereich in den kommenden drei Jahren „steigen“ oder „stark steigen“ wird.
ETFs sind auch für Kleinanleger interessant
Die Beliebtheit dieser Anlageform ist nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass sie auch für Kleinanleger mit geringem Vermögen interessant ist. So gibt es viele Banken, die Fondssparpläne mit ETFs anbieten. Diese erlauben es Anlegern, auch mit zweistelligen Eurobeträgen monatlich für das Alter vorzusorgen. Wer möchte, kann sein komplettes Depot mit nur drei ETFs bestücken und damit den deutschen und den weltweiten Aktienmarkt sowie die Anlageklasse Anleihen abdecken.
Nachhaltige Investitionen mit ETFs
In den vergangenen Jahren sind zudem nachhaltigkeitsorientierte Kapitalanlagen immer stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Für solche Investitionen eignen sich ETFs, die ausschließlich die Entwicklung von Unternehmen abbilden, die auf die Umwelt, ökologische und soziale Standards, gute Produktionsbedingungen und faire Unternehmensführung achten.
Nachhaltige Basisdepots bieten beispielsweise die großen Direktbanken wie Comdirect oder ING. Finanzdienstleister wie die Swiss Life Select Deutschland GmbH haben den Vorteil, dass sie auf eine Vielzahl an Angeboten zurückgreifen können. So stehen bei ETF Sparplan Strategie von dem Vermittler drei innovative Musterportfolios zur Verfügung, die moderne Anlagethemen abbilden und Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen. (prm)
Agentur Artikel