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Nachricht vom 17.04.2021    

Die Pfauen sterben in Neuwied langsam aus

Im Jubiläumsjahr „350 Jahre Neuwied“ waren in der Deichstadt gleich 46 bunte „Pfauen“ zu sehen. Kinder, Künstler, Kaufleute, Vereine und vielfältige Organisationen gestalteten das Neuwieder Wappentier in wunderbaren Farben und Formen.

Pfau bei der Feuerwehr. Fotos: Jürgen Grab und Stadt Neuwied

Neuwied. Die Idee, im 350. Jubiläumsjahr (2003) der Stadtgründung einen „Pfauenweg“ in der Neuwieder Innenstadt anzulegen, kam damals gemeinschaftlich vom Amt für Marketing bei der Stadtverwaltung und der Aktionsgemeinschaft Partner-City Neuwied. Bereits zu der Zeit war die heutige Amtsleiterin Petra Neuendorf engagiert am publikumswirksamen städtischen Geschehen beteiligt. Nicht zuletzt durch die engagierte Zusammenarbeit zwischen dem Amt und der Werbegemeinschaft entstand die Idee einen „Pfauenweg“ mit vielen bunten Pfauen-Plastiken in der City anzulegen.

Die von der Firma Wiedemann in Landau entwickelten Pfauplastiken, die selbst zwei solcher Objekte unentgeltlich zur Verfügung stellte, waren zunächst „nackt“. Diese noch unansehnlichen Pfauen konnten von Unternehmen, Geschäften, Vereinen, Kirchen, Kindergärten, Banken, Museen und Verbänden erworben werden, um diese dann von ambitionierten Künstlern und Künstlerinnen oder auch von interessierten, künstlerisch begabten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen farbenfroh und phantasievoll gestaltet zu werden.

Insgesamt waren es 46 „Aussteller“, die eine Bemalung und Ausgestaltung der Objekte in Auftrag gegeben haben oder selbst bei der Gestaltung Hand anlegten. Für die „Parade der kleinen Brüder“ wurden weitere 20 Mini-Pfauen von privater Seite künstlerisch bearbeitet, die dann in Höfen, Gärten und heimischen Zimmern zur Schau gestellt wurden. Während die großen Pfauen circa 1,70 Meter hoch und eine Spannweite von 2,50 Meter hatten, konnten die kleinen Pfauen auch mit 25 Zentimeter Höhe und 35 Zentimeter Breite und ebenso mit ihrem farbenprächtigen Outfit versehen Besitzer und Betrachter erfreuen.

Zum einen haben die jeweiligen Auftraggeber mit ihrem eigenen Personal, ihren Bewohnern, ihren Schülern und Schülerinnen die Kunstwerke fertiggestellt, zum anderen waren es aber auch bekannte heimische Künstler und Künstlerinnen, die ihre individuellen Fähigkeiten in die Realisierung der entsprechenden Objekte eingebracht haben.

Dabei sind Ulla Windheuser-Schwarz, Jürgen Herbst, Rolf Cofflet, Elmar Hermann, Michael Heym, Petra Dörr, Norbert Bleidt, Gerhard Wienss, Uwe Langnickel, Ulrich Christian, Heinz Erfert und zu guter Letzt auch der Lieblingskünstler des verstorbenen Oberbürgermeisters Nikolaus Roth, K.O. Götz und seiner Ehefrau Rissa zu nennen, die gerne mit Eifer und Kreativität damals tätig waren. Aber ebenso waren Einzelpersonen, private Künstlergruppen, Kinder und Jugendliche verschiedener Schulen, diverse Parteien und Dekorations-Teams am Werk, die ihre phantastischen Ideen hinsichtlich der Gestaltung wirkungsvoll zur Geltung kommen ließen.

Interessant ist es zudem zu registrieren, wie viele innerstädtische Geschäftsinhaber an dieser von der Öffentlichkeit gerne zur Kenntnis genommenen Exposition teilgenommen und diese finanziert haben. Darunter waren eben auch solche Geschäfte, die längst der Vergangenheit angehören, aber dennoch gerne in Erinnerung geblieben sind, zu finden. Zum Beispiel sind dabei das Modehaus Leininger, Intersport Krumholz, die Buchhandlung Kehrein, das Schuhaus Jochum, die Engel-Apotheke, die Konditorei Tillmann, Sulzbacher Moden, Commerz-Bank, Schuhhaus Witte, Kaufhaus Claus unter anderem zu nennen.



Wie die verantwortliche Mitarbeiterin vom Stadtmarketing, Petra Neuendorf, feststellte, waren es die besonders große Anzahl der teilnehmenden Schulen und die bemerkenswert stattliche Anzahl von Künstlern und Künstlerinnen, die es sich nicht nehmen lassen wollten, einmal ein ganz „andere“ Kunstwerke zu schaffen, die allesamt inmitten einer interessierten Öffentlichkeit für ungeteilte Aufmerksamkeit sorgten.

Zunächst waren die circa 46 Plastiken nur „nackt und weiß“. Doch was dann damals die vielen Besucher des City-Kultursommers in der Innenstadt zu sehen bekamen, das war schon phänomenal.
Und wenn man dann die von den Mitarbeiterinnen des städtischen Pressebüros Kirstin Lück, Elke Baltzer und Ulla Lück gemachten Fotos von den großen und kleinen farbenfroh-originell gefertigten Pfauen betrachtet, so konnte man diese durchaus mit Bewunderung nicht nur „in natura“ in Augenschein nehmen, sondern auch in einer liebevoll aufgemachten, von der Raiffeisendruckerei realisierten Broschüre betrachten und sich dabei über die Kreativität der „Macher“ und der diversen Akteure freuen.

Leider sind nur noch wenige (zumindest der bekannten) Pfauen-Objekt erhalten, wobei an einigen der Zahn der Zeit so genagt hat, dass sie entfernt worden sind. Besonders schön anzusehen sind derzeit noch zum Beispiel die Pfauen vor dem Hochhaus der Stadtverwaltung, im Heimbacher Zoo und bei der Feuerwehr in der verlängerten Rheinstraße. Vorhanden sind noch die Pfauen auf dem Marktkirchengelände, im Hof des Food-Hotels und in der Ortsmitte von Feldkirchen. Ein weiteres Objekt steht gegenüber der Stadtverwaltung in der Engerser Landstraße, ist allerdings nicht mehr besonders attraktiv anzuschauen. Ein besonders wertvolles Stück ist der von dem bekannten Künstlerehepaar K.O. und Rissa Götz gestaltete Pfau, der zwar noch gut erhalten ist, der jedoch aufgrund seiner Wertigkeit bei der Stadtverwaltung/Sparkasse in sicherer Verwahrung ist.

Sollte ein(e) Leser/Leserin noch irgendwo einen großen oder kleinen Pfau entdecken, könnte er/sie gerne ein Foto an den NR-Kurier (redaktion@nr-kurier.de) senden. Ein „Mini Pfau“, der ebenso wie das große Exemplar vom Künstler Heinz Elfert gestaltet worden ist, hat das Röntgen-Museum im Besitz, wobei das große Exemplar derzeit nicht auffindbar ist.
Jürgen Grab


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