Werbung

Nachricht vom 26.08.2019    

Moderne Technik ermöglicht eine Smart City

Von Wolfgang Tischler

Einzelne Parkplätze, die melden, ob sie frei sind oder nicht. Mülltonnen, die ein Signal geben, wenn sie geleert werden müssen. Räume, die selbst ihr Klima überwachen. Das alles und noch viel mehr ist möglich, wenn eine Kommune zur Smart City wird. Dahinter steckt der Einsatz modernster Technik. Es kommunizieren Gegenstände untereinander und machen das Leben der Menschen, die mit ihnen leben, einfacher. Wie genau das auch in der Region funktionieren kann, hat jetzt die Unternehmensgruppe Energieversorgung Mittelrhein (EVM) im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.

Marcelo Peerenboom (Mitte) informierte über die Möglichkeiten der neuen Technik. Fotos: Wolfgang Tischler

Koblenz. Die EVM testet seit Anfang des Jahres ein neues Funknetzwerk mit dem Namen LoRaWAN. Der Begriff steht für Long Range Wide Area Network, also ein Netzwerk, in dem Daten über hohe Reichweiten übertragen werden können und das sich über einen großen geographischen Bereich erstreckt. Die Reichweiten betragen in Städten und Dörfer zwischen zwei und fünf Kilometer, auf dem Land bis 15 Kilometer.

EVM-Pressesprecher Marcelo Peerenboom erklärte: „Die Technik ist energieeffizient, kostengünstig und hat trotzdem eine hohe Reichweite.“ Rund 1.000 Sensoren kann eine passend installierte Antenne auslesen. „Diese Technik eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten“, sagte Benjamin Deppe, Leiter Messservice bei der EVM-Gruppe, der die technische Bereitstellung geleitet hat. „Gängige Funktechniken wie WLAN, Bluetooth oder 5G stoßen hier an ihre Grenzen; sie sind auch deutlich teurer.“ LoRaWAN sendet auf niedriger Frequenz über hohe Reichweiten und kann damit auch in Gebieten eingesetzt werden, in denen es keinen Mobilfunkempfang gibt. Lediglich die Antenne hat einen Zugang zum Internet und sendet die von ihr empfangenen Daten an ein vorgegebenes Portal. Dort können sie, graphisch aufbereitet, von den Nutzern einfach und schnell abgelesen werden.

Ein Testfeld für Smart City sind zum Beispiel Parksensoren
Steht ein Auto über dem Sensor, meldet er, dass der Parkplatz besetzt ist. Einerseits können damit Bereiche überwacht werden, in denen auf keinen Fall ein Auto stehen darf - Feuerwehr- oder Rettungszufahrten zum Beispiel. Andererseits bietet die Technik auch Potenzial für Parkplätze vor Ladesäulen für Elektroautos. Die Sensoren könnten mit Ladesäulenfindern verknüpft werden und so in Echtzeit anzeigen, ob ein Parkplatz vor einer Ladesäule frei ist. Das erspart Suchenden unnötige Wege. Gleichzeitig können Betreiber von Ladetechnik die Daten der Sensoren mit denen der Ladesäule vergleichen und so ermitteln, ob Autos wirklich auf den Parkplätzen laden oder diesen nur blockieren.



NR-Kurier Newsletter: So sind Sie immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Füllstandsanzeige von Müllcontainern
Interessant ist darüber hinaus der Test „Füllstandsanzeige von Müllcontainern“. Mit Ultraschall messen Sensoren den Abstand bis zum Boden der Tonne. Wird Abfall hineingeladen, steigt der Füllstand und der Abstand zwischen Sensor und Boden wird kleiner. Erreicht der Füllstand ein zuvor festgelegtes kritisches Maß, gibt der Sensor ein Signal und informiert damit zuständige Mitarbeiter oder direkt den Entsorgungsbetrieb. So können unnötige Leerfahrten von Abfallfahrzeugen verhindert und Routen bedarfsorientiert geplant werden. Das spart Zeit, Transportkosten und Emissionen.

Die Einsatzbereiche sind sehr vielfältig
„Im Verlauf der Tests entstehen immer neue Ideen“, erklärt Marcelo Peerenboom. „Wir sind bereits in Gesprächen mit Kommunen, die ebenfalls Interesse an der Technik haben und ihre ganz eigenen Anwendungsfälle einbringen. So entwickeln wir das Netzwerk gemeinsam weiter.“ Sind die Erfahrungen weiterhin so gut wie bisher, wird die EVM-Gruppe die Technik in einen Regelbetrieb überführen und regional ausbauen für eine intelligente Region. (woti)


Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
     


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Wirtschaft


Kooperatives Vorhaben für die Zukunft: Neuwied plant Zentrum für Robotik

Neuwied. Die Lokomotive war die Schlüsseltechnologie des 19. Jahrhunderts und Neuwied spielte dabei eine bedeutende Rolle. ...

Touristische Leistungsträger im Kreis Neuwied: Das Netzwerk im Tourismus wächst weiter

Kreis Neuwied. Zu dem Zweck, die Handlungsansätze weiter auszuarbeiten, gibt es im Landkreis Neuwied unter dem Dach der Wirtschaftsförderung ...

Vereinsstammtisch in Linz am Rhein: VR Bank RheinAhrEifel stärkt lokales Vereinswesen

Linz am Rhein. Die Veranstaltung wurde von Christian Kehr, Direktor des Regionalmarktes NeuwiedLinz eröffnet, der die Bedeutung ...

Aktionstage für Geflüchtete: Unternehmen online kennenlernen und eine Arbeitsstelle finden

Region/Neuwied. An drei Tagen geben Unternehmen, die bundesweit Personal einstellen, in jeweils einstündigen Slots einen ...

Start ins Berufsleben nach dem Abitur: Berufsleben und gleichzeitig Studieren bei Ximaj IT-Solutions

Rosenheim. Nach dem Abitur stehen junge Erwachsene oft vor der Wahl: Ausbildung, direkter Berufseinstieg oder doch ein Studium? ...

So gelingt die berufliche Orientierung der Fachkräfte von morgen

Region. Die Regionalinitiative "Wir Westerwälder" hat sich auf die Fahnen geschrieben, sie dabei bestmöglich zu unterstützen. ...

Weitere Artikel


Die Grenzen des Westerwaldes erwandern mit dem Westerwald-Verein

Montabaur. Am 31. August um 10 Uhr beginnt die Wanderung in Obernhof an der Lahn. Ebenfalls um 10 Uhr startet am 1. September ...

25 Jahre Jugendfeuerwehr in der VG Asbach

Neustadt. Die Jugendfeuerwehr der Verbandsgemeinde Asbach feierte ihren 25. Geburtstag mit einem Zeltlager in Neustadt. Alle ...

Der Eichen-Prozessionsspinner – ein Problemfalter breitet sich aus

Verbreitung
Der Eichen-Prozessionsspinner ist ein Insekt des Offenlandes, kommt vor allem in warm-trockenen Regionen vor ...

Einweihung Klinik-Anbau und Computertomograph

Dierdorf/Selters. Reiflich waren die Vorüberlegungen wo und wie der CT-Anbau am Dierdorfer Standort konzipiert werden soll. ...

A-Junioren JSG Laubachtal blickt in neue Saison 2019/2020

Straßenhaus. Neben der guten Tabellenplatzierung war aber auch erfreulich festzustellen, dass sich alle Akteure erkennbar ...

Kamarah bleibt und Guillermard ist neu beim VC Neuwied dabei

Neuwied. Mit der 30-jährigen Sarah Kamarah konnte eine Leistungsträgerin der vergangen vier Jahre gehalten werden. Die 1,86 ...

Werbung