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Nachricht vom 20.08.2018    

Wie aus Eisenguss Kultur entsteht

Unternehmensgeschichten aus dem rheinland-pfälzischen Raum sind in der Öffentlichkeit bislang oft wenig bekannt. Zumeist sind nur die größten Unternehmen bzw. Aktiengesellschaften wie BASF und Schott bekannt, nicht zuletzt weil viele Unternehmen wenig über ihre Geschichte und Aktivitäten informieren. Dabei prägten (und prägen) zahlreiche mittelständische Industrieunternehmen ihren jeweiligen Standort, mit dem sie eng verwoben sind.

Die Gießhalle der Sayner Hütte. Foto: Thomas Naethe

Bendorf-Sayn. Das Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V. (IGL) nimmt daher in einer Vortragsreihe von August bis September 2018 die Geschichte hiesiger Unternehmen und Industriezweige genauer in den Blick. Der nächste Vortrag von Steffi Zurmühlen (Stiftung Sayner Hütte) sowie Barbara Friedhofen (Rheinisches Eisenkunstguss-Museum) gibt Einblicke in die Geschichte der „Sayner Hütte – gestern und heute“. Der Vortrag findet am Montag, 29. August 2018 um 18 Uhr in Kooperation mit der Stiftung Sayner Hütte in der Sayner Hütte in Bendorf (Anfahrt über Althansweg, 56170 Ben-dorf) statt.

Zum Vortrag:

Die Sayner Hütte schaut auf eine fast 250-jährige wechselvolle Geschichte zurück. Sie wurde 1769 als Eisenhütte gegründet, noch heute zeugt das Comptoir als ältestes Gebäude des Denkmalareals von dieser Gründung. Die Sayner Hütte gehörte neben Gleiwitz und Berlin zu den königlich-preußischen Eisenhütten, die Eisenkunstguss in höchster Qualität herstellten. 1830 wurde die heute berühmte Gießhalle aus Gusseisen und Glas erbaut. Sie war die erste Industriehalle der Welt, deren tragende Konstruktion ausschließlich aus dem neuen Werk- und Baustoff Gusseisen bestand. Nach Jahren im Besitz des Fabrikanten Alfred Krupp ging die Hütte 1927 an die Stadt Bendorf über. 2003 bildete sich der Freundeskreis der Sayner Hütte, der sich fortan um das Areal kümmerte. Als „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland“ zeichnete 2010 die Bundesingenieurkammer die Sayner Hüte aus. Im Jahr darauf begannen erste Sanierungsmaßnahmen. 2012 gründeten das Land Rheinland-Pfalz, der Landkreis Mayen-Koblenz und die Stadt Bendorf die Stiftung Sayner Hütte, die das Industriedenkmal erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich machen soll. Aus der einstigen Eisenproduktionsstätte wird nach und nach ein Areal, das Kultur eine neue Heimat bietet, aber auch die Industriegeschichte der Region bewahrt.

Informationen zu den Referentinnen:

Steffi Zurmühlen wurde 1977 in Vaihingen/Enz geboren. Auf eine Ausbildung zur Gold-schmiedin und Gesellenzeit in Hamburg folgte ein Studium der Kunstgeschichte in Tübingen und Berlin. Sie war Geschäftsführer der Europäischen Route der Backsteingotik, eines Netzwerks im Bereich Tourismus und Denkmalpflege, bevor sie im Februar 2018 den Geschäftsführerposten der Stiftung Sayner Hütte übernahm. Barbara Friedhofen wurde 1964 in Bendorf/Rhein geboren. Nach einer Ausbildung zur Fassmalerin und Vergolderin (Kirchenmalerin) und Gesellenzeit in Oberbayern studierte sie Archäologie in München. Seit November 1998 ist Frau Friedhofen Museumsleiterin des Rheinischen Eisenkunstguss-Museum in Bendorf.



Die weiteren Vorträge der Reihe:
Mittwoch, 5. September, 19 Uhr (Forum Neufferanum, Pirmasens) Faktoren für unternehmerischen Erfolg und Misserfolg: Vergleich der Pirmasenser Schuhproduzenten Peter Kaiser GmbH und Eduard Rheinberger AG (1945-1980er Jahre), Maximilian Wegner Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e.V.

Mittwoch, 12. September, 19 Uhr (Boehringer Ingelheim Center, Ingelheim)
Boehringer Ingelheim und die deutsch-französische Aussöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg
Prof. Dr. Michael Kißener, Historisches Seminar, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Hinweis: Bei diesem Vortrag ist eine Teilnahme nur mit einer Anmeldung an igl@uni-mainz.de bis zum 26. August möglich.



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