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Nachricht vom 11.10.2016    

Herbert Kutscher las Rainer Maria Rilke im Café Auszeit

Solch einen Andrang hatte das Café Auszeit an der Marktkirche auch noch nicht erlebt: Hausherr Pfarrer Werner Zupp sah sich gezwungen, die Türen zum Café schon vor Veranstaltungsbeginn zu schließen, damit die Zuhörer bei einer Lesung von Herbert Kutscher über Rainer Maria Rilke einigermaßen Platz fanden.

Die Protagonisten des Leseabends über Rainer Maria Rilke: Herbert Kutscher als Rezensent (vorne) und Thomas Schmidt als musikalischer Begleiter. Foto: Hans Hartenfels

Neuwied. Unter dem Motto “Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen” fesselte Kutscher die zahlreichen Zuhörer fast zwei Stunden mit Gedichten, Erzählungen und Lebensdaten aus dem Leben eines der bedeutendsten Dichter der literarischen Moderne.

Das begann mit der Kindheit in Prag , die von der Mutter durch den Tod der ältesten Tochter verfremdet wurde und René, so hieß Rilke richtig, in die Rolle der verstorbenen Schwester drängte und daraus resultierenden ersten Gedichten “Mein Geburtshaus”, oder “Aus meiner Kindheit”. Unbestreitbar war Rilke ein Womanizer, wie man heute sagen würde, der ständig wechselnde Frauenbekanntschaften, vornehmlich mit Adligen, hatte, obwohl er mit der Bildhauerin Clara Westhoff verheiratet war. Seine ständigen Reisen nach Berlin, Italien, Russland und vor allem Paris brachten ihn aber ständig mit anderen Frauen zusammen, denen er zugeneigt war. Sie inspirierten ihn zu weiterem Schaffen auf dem Gebiet “Ins Herz der Liebe schauen”, wie er es nannte und zu ansprechenden Liebesgedichten.



Daneben überraschte Kutscher mit Auszügen aus “Fontänengeflüster”, Elegien an Römische Fontänen, die traurig stimmten, mit dem “Bruder Herbst” im Wechsel die Jahreszeiten zu feiern oder in “Abschiede” so markante Todesahnungen wie “Herr gib jedem seinen eignen Tod” auf den Tod des bedeutenden Dichters hinzuweisen, der mit 51 Jahren in Montreaux an Leukämie verstarb.

Kutscher verstand es ausgezeichnet durch ausgefeilte Interpunktion die Zuhörer fast zwei Stunden zum atemlosen, teilweise auch schmunzelnden, Zuhören zu bringen und wurde musikalisch unterstützt von Kirchenmusikdirektor Thomas Schmidt, Kantor der heimischen Marktkirche, mit passenden Werken zu den einzelnen Schaffensabschnitten des Dichters von Bach, Beethoven, Bartok oder Gershwin.


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