Werbung

Nachricht vom 19.05.2016    

Herschbach kritisiert „waghalsige Kalkulationen der Pleitegeier“

Teldafax und Flexstrom, Flexgas und Grünstrom. Im Wettbewerb um den Energiemarkt sind schon einige Unternehmen auf der Strecke und deren Kunden auf den Kosten sitzengeblieben. Stefan Herschbach, Geschäftsführer der Stadtwerke Neuwied, ärgert sich nicht nur, dass die Stadtwerke als Grundversorger einspringen müssen: „Schlimmer ist, dass die Allgemeinheit zahlt, wenn Pleitegeier ihre Runden ziehen.“

Neuwied. Mehr Wettbewerb, mehr Markt. Mit dem Energiewirtschaftsgesetz wurde bei den Versorgern Netz und Vertrieb getrennt. So sollte verhindert werden, dass ein Energieversorger seine eigene Energie günstiger oder sogar kostenfrei durch seine Netze schickt und andere Unternehmen damit benachteiligt. Mit der Öffnung der Netze kamen jedoch auch Unternehmen auf den Markt, die laut Herschbach mit „halsbrecherischen Kalkulationen“ starteten. „Für die Kunden sind solche Angebote auf den ersten Blick attraktiv. Wir sehen dagegen sofort, dass das nicht aufgehen kann“, sagt Herschbach.

Beispiel: Ein Versorger verkauft Energie günstiger, als er eingekauft hat. Was irrwitzig klingt, folgt einem bewussten wie gewagten Kalkül: „Kunden werden mit Preisen unter Marktniveau geködert und nach einer Frist werden die Preise deutlich angehoben. Man hofft, dass die Kunden das nicht merken und bleiben.“ Eine Rechnung, die kaum aufgehen kann. Die Folge: Insolvenzen.

Wenn Kunden vorab hohe Abschläge bezahlt haben, sehen sie das Geld selten wieder. „Für uns als Stadtwerke heißt das, dass wir auf verlorenen Netzentgelten sitzenbleiben. Diese Kosten zahlen dann alle Kunden.“ Grund ist das Insolvenzrecht. Selbst wenn das Pleite gegangene Unternehmen seine Netzentgelte gezahlt hat, kassiert der Insolvenzverwalter die Beträge der letzten drei Monate: „Das macht auf der einen Seite schon Sinn“, sagt Jurist Herschbach, „so will man verhindern, dass einzelne Gläubiger bevorzugt werden.“ Andererseits wird die Insolvenzmasse aufgeteilt - und wo nicht viel ist, lässt sich nicht viel holen. „Sechsstellige Beträge sind uns allein durch die Pleite von Teldafax an Netzentgelten entgangen.“ Hinzu kommen die Kosten für die auf diese Fälle spezialisierten Anwälte, die im Interesse der SWN und ihrer Kunden beauftragt werden. „Am Ende zahlen wir – und letztlich alle unsere Kunden – immer drauf.“



Drängten Verbraucherschützer noch vor wenigen Jahren darauf, dass man als Kunde den billigsten Anbieter wählen soll, wird vor Dumpingpreisen inzwischen gewarnt. „Man hat gesehen, dass billig nicht immer preiswert ist“, sagt der SWN-Chef. „Es macht Sinn, genauer hinzuschauen. Wenn wir mit seriösen Anbietern konkurrieren müssen, gelingt uns das mit unseren Preisen sehr gut. Wir stellen fest, dass unser hohes soziales und kulturelles Engagement in Neuwied auch zu einer hohen Kundenzufriedenheit führt. Ein solches Engagement sucht man bei überregionalen Angeboten häufig vergebens. Und die unseriös kalkulierenden Billiganbieter kümmern sich in der Regel weder um regionales Engagement, noch um den Kunden. Die Stadtwerke Neuwied werden ihrer Linie treu bleiben - eine sichere und preislich konkurrenzfähige Versorgung zu gewährleisten und ein regionaler starker Partner für alle Interessengruppen zu sein.“


Lokales: Neuwied & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Schowen feierte Dorffest und trug Dorfolympiade aus

Giershofen. Am Dorfgemeinschaftshaus in Schowen war am späten Samstagnachmittag viel Betrieb. Der Duft von Gegrilltem lag ...

Riskantes Überholmanöver in Mülheim-Kärlich führt zu schwerem Verkehrsunfall

Mülheim-Kärlich. Am Freitag (31. Mai), gegen 13.15 Uhr, wurde die örtliche Dienststelle über einen gravierenden Verkehrsunfall ...

Versuchter Telefonbetrug durch falsche Polizisten in Rheinbreitbach

Rheinbreitbach. Am Samstagabend (1. Juni), 20.45 Uhr, erhielt ein 91-jähriger Mann aus der Verbandsgemeinde Unkel einen unerwarteten ...

Konflikt eskaliert: Schlägerei um Geld am Bahnhof in Bad Hönningen

Bad Hönningen. Am 1. Juni, kurz vor 18 Uhr, ging bei der Polizeiinspektion Linz eine Meldung über eine Schlägerei mit mehreren ...

Deichstadtfest in Neuwied bietet 100 Stunden Livemusik auf fünf Bühnen an einem Wochenende

Neuwied. Die Stadt zwischen Rhein und Westerwald zeigt sich von seiner musikalischen Seite: Vom 11. bis 14. Juli verwandelt ...

Polizei Rheinland-Pfalz: Mehr Rücksichtnahme im Umgang mit Hunden gefordert

Region. Jeden Tag werden in Rheinland-Pfalz durchschnittlich zwei polizeiliche Einsätze registriert, bei denen ein Hund einen ...

Weitere Artikel


SWN – Brennstoffzelle liefert im Zoo Energie

Neuwied. „Die Brennstoffzelle stellt die Grundlast für den Wärme- und Stromverbrauch zur Verfügung. Ergänzt wird diese durch ...

Erfolgreicher Kreisentscheid für die Sannibären

Neuwied. Dabei gibt es immer fünf Bereiche. Für den Bereich „Sozial“ haben sich die Kinder bereits in den Gruppenstunden ...

Mit dem Fahrrad auf den Spuren der Römer unterwegs

Neuwied. Ein Limes Cicerone wird die Teilnehmer bei dieser anspruchsvolleren Tour zu vielen bekannten und unbekannten Spuren ...

Wer kennt diesen Einbrecher?

Hardt. Bei der Nachschau traf der Bewohner im Kellergeschoss auf den Einbrecher, der sich dort zunächst verborgen hatte. ...

Kinder kontrollierten Verkehr vor ihrer Schule

Bendorf. Es ist kurz vor acht am Mittwochmorgen, den 18. Mai. Ein silbergrauer Wagen biegt in die Falkenstraße ein und hält ...

Eine weitere erfolgreiche Auflage der Windhagen Open

Windhagen. Das Motto „Es kann nur Einen/Eine geben“ motiviert die Tischtennis-Akteure immer wieder aufs Neue die Nummer Eins ...

Werbung