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Nachricht vom 12.05.2015    

Geschichten verbinden: MGH sucht Lesepaten für Flüchtlingskinder

Unter dem Motto „Geschichten verbinden Kulturen“ sucht das Mehrgenerationenhaus Neuwied ehrenamtliche Lesepaten, die sich besonders für die Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund einsetzen wollen. Zur Zeit wird das MGH mit Hilfeersuchen aus Kindertagesstätten und Grundschulen geradezu überhäuft.

Lesepaten brauchen Einfühlungsvermögen, können aber auch vieles bewirken. Foto: Privat

Neuwied. Der Bedarf an sprach- und lesekompetenten Menschen, die die Lehrerschaft in ihrer Unterrichts- und Integrationsarbeit unterstützen, scheint groß zu sein.

Tatsächlich sind von den Menschen, die zur Zeit in Deutschland Zuflucht suchen, schätzungsweise 20-30 Prozent nicht älter als achtzehn. Diese Kinder und Jugendlichen haben viel, nicht selten Schlimmes erlebt, und wie alle jungen Menschen sind sie interessiert an Geschichten. Aber sie bringen auch selbst Geschichten mit, Geschichten, mit denen sie ,getauft’ wurden, Geschichten, deren Protagonisten sie selbst sind. Die ,Arbeit’ mit ihnen verlangt eine besondere Offenheit und Sensibilität, gilt es doch nicht weniger, als das Fremde im Eigenen und das Eigene im Fremden zu entdecken und im Kontakt zur Sprache zu bringen.

Den Flüchtling mit der Kultur seiner neuen Heimat vertraut zu machen, heißt aus unserer Sicht, ihm die Einsicht zu vermitteln, dass auch diese, auf den ersten Blick so fremde, nicht selten unwirtliche Sprach- und Bilderwelt aus Einflüssen hervorgegangen ist, von denen ihn etliche in jenes kulturelle Umfeld zurückführen, das er hinter sich gelassen, womöglich gar verloren zu haben glaubt. Für den Literaturhistoriker ist es längst kein Geheimnis mehr, dass fast alle jener ,urdeutschen’ Märchen der Gebrüder Grimm eine jahrhundertelange ,Mi­gra­tionsge­schichte’ im Gepäck haben. Aber nicht nur unsere Märchenwelt ist, schaut man auf ihre zentralen Motive und Archetypen, eine internationale. Die ganze deutsche Literatur, Kinder- und Jugendliteratur insbesondere, ist durch so viele Brücken mit der Weltliteratur verbunden, dass es ein leichtes sein sollte, in jungen Menschen aus anderen Kulturkreisen Neugier und Begeisterung für sie zu wecken.



Natürlich will das MGH-Team die Latte nicht zu hoch legen. Aber zweifellos verlangt die Übernahme von Lesepatenschaften in diesem speziellen Fall eine besondere menschliche und fachliche Kompetenz. Wer sie sich zutraut, möge sich mit der ehrenamtlichen Koordinatorin unseres Lesepatennetzwerkes, Lore Rohowski, in Verbindung setzen. Frau Rohowski steht den Paten begleitend zur Seite. Sie ist für die Gewinnung der Ehrenamtlichen und die Vermittlung in passende Einrichtungen zuständig und organisiert regelmäßige Austauschtreffen. Zusätzlich können die ehrenamtlichen Lesepaten an kostenlosen Fortbildungen teilnehmen, die das MGH in Kooperation mit der Stadtbibliothek Neuwied und der Stiftung Lesen Mainz anbietet. Die Stadtbibliothek Neuwied unterstützt zudem mit Ratschlägen zu passender Literatur (die mit dem Lesepatenausweis zu verbesserten Konditionen entliehen werden kann).

Weitere Informationen erhalten Sie im Mehrgenerationenhaus Neuwied, Wilhelm-Leuschner-Straße 5, 56564 Neuwied, Telefon: 02631 / 344596 oder über E-Mail: mgh@fbs-neuwied.de


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