Werbung

Nachricht vom 13.10.2023    

Nach Messerangriff im Juli in Bad Hönningen: Beschuldigter im geschlossenen Maßregelvollzug

Nachdem ein 38-jähriger Mann am 8. Juli in Bad Hönningen ohne ersichtlichen Grund mit einem Messer auf zwei Menschen einstach und dabei eine 55-jährige Frau tötete, dauern die Ermittlungen noch an. Mittlerweile ist bekannt, dass der Beschuldigte derzeit als schuldunfähig gehandelt wird und sich im geschlossenen Maßregelvollzug befindet.

Der abgesperrte Tatort in Bad Hönningen. (Foto: Uwe Schumann)

Bad Hönningen. Bereits im Juli berichtete der NR-Kurier hier ausführliche über den Messerangriff in Bad Hönningen, bei dem eine 55-jährige Frau getötet und ein 30-jähriger Mann schwer verletzt wurden. Schon damals stand es im Raum, dass der Beschuldigte sich womöglich in einem "psychischen Ausnahmezustand" befunden haben könnte. Auch hierüber berichtete der NR-Kurier, nachzulesen hier. Ebenfalls wurde ein kurz vor der Tat, am 8. Juli, stattgefundener Einsatz des Rettungsdienstes bekannt, den Artikel dazu gibt es hier. Dieser konnte jedoch noch keine Beeinträchtigung feststellen, die auf eine solche Tat hätte hinweisen können.



Auf Nachfrage bestätigte die Staatsanwaltschaft Koblenz, dass die Ermittlungen derzeit noch andauern, allerdings mittlerweile ein vorläufiges psychiatrisches Gutachten vorliege. Aufgrund dieses vorläufigen Gutachtens eines psychiatrischen Sachverständigen sei davon auszugehen, dass der Beschuldigte angesichts seiner psychischen Disposition zur Tatzeit schuldunfähig gewesen sei. Am 27. September hat das Amtsgericht Koblenz deshalb auf Antrag der Staatsanwaltschaft den Beschluss erlassen und angeordnet, den Beschuldigten einstweilig in einem psychiatrischen Krankenhaus gemäß Paragraf 126a Strafprozessordnung unterzubringen. Er befindet sich derzeit in einer geschlossenen Maßregelvollzugseinrichtung in Rheinland-Pfalz.

Rechtlicher Hinweis:
Das deutsche Strafrecht sieht vor, dass Strafen nur wegen schuldhaft begangener Straftaten verhängt werden können. War ein Täter bei Begehung der Tat schuldunfähig, kommt die Verhängung einer Maßregel der Besserung und Sicherung, zum Beispiel die Unterbringung in einer geschlossenen psychiatrischen Klinik, in Betracht. Zum Schutz der Allgemeinheit kann eine vorläufige Unterbringung angeordnet werden.

Der Erlass eines Unterbringungsbefehls bedeutet nicht, dass gegen die untergebrachte Person bereits ein Tatnachweis erbracht wäre oder sicher zu führen sein wird. Vielmehr gilt für die beschuldigte Person bis zur Rechtskraft einer entsprechenden gerichtlichen Entscheidung weiterhin die Unschuldsvermutung.


Mehr dazu:   Blaulicht  
Lokales: Bad Hönningen & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Bad Hönningen auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Neues MLF an Feuerwehr Oberdreis übergeben

Oberdreis. Am Wochenende feierte der "Förderverein Freiwillige Feuerwehr Oberdreis e.V." sein 30-jähriges Bestehen. Mit sommerlichen ...

Unerlaubte Müllentsorgung in Bürdenbach: Polizei sucht nach Zeugen

Bürdenbach. Eine unerlaubte Entsorgung von Sperrmüll beschäftigt aktuell die Polizeidirektion Neuwied/Rhein. Wie die Behörde ...

Unbekannte Täter hinterlassen Altreifen und Felgen in Rengsdorf: Polizei sucht Zeugen

Rengsdorf. Auf einem Waldweg entlang der K 104 zwischen Melsbach und Rengsdorf stieß ein Jagdausübungsberechtigter am 2. ...

Bunte Kunst im Straßenhauser Park war gut gekühlt

Straßenhaus. So blieben nur die wetterfesten Kunstwerke und deren Schöpfer vor Ort, erstere zum Teil mit Plastikfolie geschützt, ...

Schowen feierte Dorffest und trug Dorfolympiade aus

Giershofen. Am Dorfgemeinschaftshaus in Schowen war am späten Samstagnachmittag viel Betrieb. Der Duft von Gegrilltem lag ...

Riskantes Überholmanöver in Mülheim-Kärlich führt zu schwerem Verkehrsunfall

Mülheim-Kärlich. Am Freitag (31. Mai), gegen 13.15 Uhr, wurde die örtliche Dienststelle über einen gravierenden Verkehrsunfall ...

Weitere Artikel


Neuwieder Hospizverein dankte Ehrenamtlichen - Steinzeitmenschen nachgespürt

Kreis Neuwied. Als Dankeschön für ihr Engagement waren die Ehrenamtlichen eingeladen, um beim jährlichen "Oasentag" den Steinzeitmenschen ...

VR Bank RheinAhrEifel fördert Mobilität der Stiftung Palliativ Zuhause

Neuwied. "Mit dem VR-Mobil erreichen unsere Betreuungskräfte in Zukunft viele schwerstkranke und pflegebedürftigen Menschen ...

Mittelstand: Rheinland-Pfalz lobt Innovationspreis 2024 aus

Rheinland-Pfalz. Neben den Kategorien "Unternehmen", "Handwerk" und "Kooperation" wird in diesem Jahr der Sonderpreis der ...

Achtung, Einbrecher unterwegs! Zeugen für Einbrüche in Unkel und Dierdorf gesucht

Unkel / Dierdorf. In der Nacht Donnerstag (12. Oktober) auf Freitag (13. Oktober) kam es zu einem Einbruch in Unkel. Unbekannte ...

Vorsicht, Abzocke: Falsche Abwasserprüfer unterwegs

Neuwied. Die Masche ist immer dieselbe: Angeblich müssten sie die Toilettenspülung betätigen, um den Ablauf zu prüfen. Für ...

Bücher aus der Region, die helfen, Leben zu retten

Puderbach. Bessere Überlebenschancen für Menschen mit Blutkrebs – das ist ein Herzenswunsch von Ulrike Puderbach. Deshalb ...

Werbung