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Nachricht vom 02.02.2021
Region
Hochwasser am Rhein wird weiter steigen
Der Pegel am Rhein steigt, nachdem er etwas zurückgegangen war, wieder an. Der nächste Pik am Rhein wird von Donnerstag auf Freitag (5. Februar) erwartet. Für den Hochwasserschutz wird im Hintergrund einiges getan.
Fotos: Eckhard SchwabeNeuwied. Der Pegel am Rhein steigt weniger stark und zeigt zumindest für den Mittwoch 3. Februar eine leicht fallende Tendenz, bevor er am Donnerstag wieder steigen soll, so die Prognosen aus Mainz. Am vergangenen Wochenende wurden die Deichtore in Neuwied geschlossen und alle weiteren Vorbereitungen für den Hochwasserschutz durch die Feuerwehr Neuwied getroffen.

Neuwieds Wehrleiter Kai Jost: „Wir sind gut aufgestellt, es wurde alles, was wir für solch eine Lage an Vorbereitungen treffen können, gemacht. Den Pegelstand haben wir immer im Auge.“ Was nicht nur in den sozialen Medien für Aufregung gesorgt hat, war das Handeln von Personen, die am Wochenende bei einem Besuch am Deich im Bereich der Schloßstraße die Schwalltore aufgedrückt hatten, um einen Blick auf das Deichvorgelände zu erhalten.

Dazu Wehrleiter Jost: „Es ist in keinster Weise nachvollziehbar, aus welchem Grund man dies machen sollte. Die Schwalltore genau wie die anderen Maßnahmen, die für den Hochwasserschutz am Deich getroffen wurden, haben ihren Sinn und tragen zum Hochwasserschutz für unsere Stadt bei, da greift eine Maßnahme in die Andere und trägt in ihrer Gesamtheit zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger bei.“ Jost weiter: „Es ist unverantwortlich und gefährlich Manipulationen am Hochwasserschutz vorzunehmen.“

Weitere Maßnahmen bei steigendem Pegel
Aufgrund des vorhergesagten Anstiegs am Pegel Neuwied bis auf maximal 8,35 Meter, wurde am Mittwoch im Bereich der Schlossstraße das zweite Element des Deichtores gesetzt. Dazu stellvertretender Wehrleiter Florian Bauer: „Dies ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, nach dem zu erwartenden Pegelstand wäre diese zweite Deichtorplatte nicht zwingend notwendig, jedoch wollen wir auf Nummer sicher gehen und vor dem steigenden Wasser sein, als von ihm unter Umständen überrascht zu werden, sollte der Pegel rascher und höher steigen, als es die Prognosen vorhersagen.“

Auch im Stadtteil Irlich ist die Feuerwehr entsprechend vorbereitet berichtet Jost im Gespräch mit den Kurieren. Sollte es notwendig sein, dass Stege gebaut werden müssen ist alles dafür bereit. Alle möglichen Maßnahmen des Hochwasserschutzes hängen mit den Vorhersagen und dem ständigen Blick auf die Pegelstände ab. „Die Lage ist für uns als Feuerwehr noch entspannt, da der Anstieg sich im Rahmen dessen hält, was wir durch die Prognosen gut Händeln und einschätzen können“, so Neuwieds Wehrleiter Kai Jost.

Hintergrundinformation zu den Schwalltoren am Deich
Die Schwalltore sind ein Teil des Hochwasserschutzes am Neuwieder Deich. Auch wenn sie nicht „dicht geschlossen werden“ tragen sie mit zur Sicherheit bei. Sie halten vor den durch die Feuerwehr gesetzten Deichtor-Elementen Treibgut ab und sind eine von vielen Maßnahmen im Neuwieder Hochwasserschutz. Die Einsatzkräfte appellieren an die Bevölkerung, die am Deich zum Wohle aller getroffen Maßnahmen nicht durch so unbedachte Aktionen wie das Aufdrücken der Schwalltore zu behindern.
Eckhard Schwabe
       
     
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