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Nachricht vom 20.12.2020
Kultur
Vorweihnachtszeit in der Kirche am Marktplatz
Als Advent bezeichnet man im religiösen Sprachgebrauch die Zeit der Erwartung auf das Kommen des Heilandes, die aus vier Adventssonntagen besteht und denen jeweils entsprechende biblische Zitate zugeordnet sind.
Fotos: Jürgen GrabNeuwied. Für den 1. Sonntag im Advent heißt es: „Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.“ Das Evangelium vom Einzug in Jerusalem prägt den Sonntag, wobei zudem diverse adventliche Lieder gesungen werden.

Für den 2. Adventssonntag gilt der Spruch: „Steht auf und erhebt eure Häupter, weil eure Erlösung naht.“ (Lk1,28).

Der 3. Sonntag im Advent hat den Spruch „Bereitet dem Herrn den Weg, denn siehe, der Herr kommt gewaltig.“ (Jes.4). Im Mittelpunkt steht Johannes der Täufer als Wegbereiter Christi.

Als Spruch für den 4. Adventssonntag gilt der Vers: „Freut euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich, Freuet euch! Der Herr ist nahe!“ (Phil.4).

Als Advent bezeichnet man die Jahreszeit, in der die Christenheit sich auf das Fest der Geburt vorbereitet. Zugleich erinnert der Advent daran, dass Christen das zweite Kommen Jesu Christi erwarten sollen. Der Advent beginnt nach katholischer wie evangelischer Tradition mit der Vesper am Vorabend des ersten Adventssonntags und mit ihm auch das neue Kirchenjahr.

Seit dem 1. Advent bot die Evangelische Marktkirchengemeinde sonntäglich-abendliche Andachten mit Gesang und Musik in der Kirche und auf dem Kirchenhof „unterm Sternenhimmel“ an, die jeweils von vielen Menschen besucht wurden. Dabei wurde zudem an den Scheiben des Gemeindehauses jeweils ein anderes adventliches Bild angebracht, was ebenso zur Mediation anregt wie die tägliche Gestaltung eines „Adventfensters“ in der Kirche vor dem Altar. Diese Idee wird noch bis zum Heiligen Abend in der Marktkirche insofern fortgeführt, dass an jedem Tag ein anderes Motiv im symbolischen Fenster am Kirchenaltar präsentiert wird.

Dieses tägliche Zeremoniell hatte die Erzieherin Manuela Menk ins Gespräch gebracht, wobei sie und das Ehepaar Kirsten und Werner Zupp ihre jeweiligen Ideen einbrachten und diese Bilder, Objekte und Installationen im symbolischen Adventsfenster einfügten. Wie zu erkennen war, hatten die vielen Betrachter ihre Freude an diesen täglich wechselnden Objekten, die diese Adventstage in besonders schöner Weise umrahmen.

Leider war der vorgesehene Krippenweg am Heiligen Abend in und an verschiedenen Kirchen aufgrund der rigorosen Corona-Verordnungen kurzfristig abgesagt worden. Dies ist umso mehr zu bedauern, weil diese Planung hierzu ein eindrucksvolles Beispiel auch für eine beachtenswerte ökumenische Handlung gewesen wäre.

Besonders traurig für die coronamäßig stark eingeschränkten gottesdienstlichen Handlungen sind natürlich auch die Kantore, die sowohl mit den Orgeln als auch mit ihren Chören längst nicht alles bieten können, was sie gerne möchten und jeweils vorbereitet haben. „Wie der evangelische Organist und Chorleiter Thomas Schmidt erläuterte, kann er auf seiner Orgel weder die Gemeinde beim nicht möglichen Gesang begleiten noch mit seinen Chören die entsprechenden Festtage würdig gestalten. Dabei gehören Musik und Gesang ebenso zu den gottesdienstlichen Ritualen wie die Liturgie, das Abendmahl, das Gebet, das Vaterunser, das Glaubensbekenntnis und schließlich der abschließende Segen. Es bleibt nur zu hoffen, dass die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage trotz aller Widrigkeiten als Fest der Geburt Jesu und des Kommens des Heilandes die gebührende Achtung in der christlichen Welt finden.

Auf den Fotos zu sehen sind zum einen der Altarraum der Marktkirche mit den Weihnachtsbäumen, dem Adventskranz, dem Adventskalender vom 20. Dezember und Teile der weihnachtlichen Szenerie mit dem Stall, der noch leer ist; dem Verkündigungsengel, den Hirten auf dem Feld und den drei Königen, die sich auf dem Weg zum Stall von Bethlehem befinden.
Jürgen Grab
     
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