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Nachricht vom 12.11.2020
Region
Gedenktafel erinnert jetzt an Synagoge in Oberbieber
Seit ihrer gewaltsamen Zerstörung in der NS-Diktatur am 10. November 1938 war die einst bedeutende Synagoge im heutigen Neuwieder Stadtteil Oberbieber regelrecht „verschwunden“: Nichts erinnerte bisher an ihrem ehemaligen Standort in der Bergstraße an ihre Existenz, nichts mahnte dort an die Ereignisse der Novemberprogrome 1938 und die weitere Verfolgung jüdischer Menschen in der NS-Diktatur.
Freuen sich über die Gedenkafel: Die Initiatoren Hans-Peter Schladt (li.) und Frank Hachemer (2. v.re.), der auch die Rolle der Feuerwehr bei den Brandzerstörung kritisch hinterfragt, mit Pfarrer Jochen Trauthig von der evangelischen Kirchengemeinde Oberbieber (2. v.li.) und Kantor Dr. Jürgen Ries. Foto: J. HachemerOberbieber. Dabei war das schlichte jüdische Gotteshaus Gemeinde-Mittelpunkt für die jüdischen Bürger aus zahlreichen umliegenden Orten. Das hat sich auf Initiative von Hans-Peter Schladt und Frank Hachemer aus der katholischen Pfarrei St. Bonifatius nun geändert: Schnell fand sich ein Organisatorenteam zusammen, das eine Gedenktafel mit Bild und Hintergrundinformationen gemeinsam entwarf. Die ist nun – wegen der aktuellen Corona-Lage leider zunächst ohne die eigentlich geplante kleine Einweihungsfeier – seit dem 10. November am Nachbarhaus fest angebracht.

Gemeinsam mit dem Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Oberbieber, Pfarrer Jochen Trauthig, Kantor Dr. Jürgen Ries sowie Pfarrer Werner Zupp und Rolf Wüst vom Deutsch-israelischen Freundeskreis Neuwied und Ortsvorsteher Rolf Löhmar wurde die Tafel entwickelt, die an die Geschichte der Synagoge erinnert. „Wichtig ist uns auch die Mahnung an uns heute aus der Erinnerung an die Folgen, wenn Demokratie und Freiheit beseitigt werden“, so die Organisatoren.
(PM)


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