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Nachricht vom 04.11.2020
Politik
Nachwuchs in Bendorf-Stromberg bringt sich ein
Was wünschen sich die Kinder und Jugendlichen in Stromberg und was würde ihren Ort für sie attraktiver machen? Bei einem zweiteiligen Treffen im Rahmen der Dorfmoderation im Bendorfer Höhenstadtteil kam jetzt der Nachwuchs zu Wort.
Die Stromberger Jugendlichen bringen sich mit guten Ideen bei der Dorfmoderation ein. Foto: Stadt Bendorf Bendorf-Stromberg. Die Moderatoren Gerald Pfaff und Steffi Pung vom Planungsbüro Stadt-Land-plus GmbH und Stefan Groß von der Stadtverwaltung Bendorf konnten zunächst drei Kinder im Alter von 9 bis 12 Jahren und im Anschluss 15 Jugendliche von 13 bis 17 Jahren in der Dieter-Trennheuser-Halle begrüßen.

Im Kinderarbeitskreis wurden das Jugendorchester des Musikvereins, die Garde Grün-Weiß und der neu gestaltete Schulhof der Grundschule als positive Faktoren genannt. Weniger zufrieden sind die Kinder mit dem Spielplatz, der durch die Kindergartenerweiterung verkleinert wurde, und den Busverbindungen. Die Kinder wünschen sich weitere Freizeitangebote vor Ort, wie zum Beispiel Kreativkurse und befürworten eine Dorf-App. Vor allem fehlt ein Ort für Kinder und Jugendliche, wo sie sich mit mehreren Freunden treffen könnten.

Das wurde auch im Arbeitskreis Jugend sehr deutlich. Hier fiel das Urteil zum Thema „Treffpunkte in Stromberg“ durchgehend schlecht aus. Auch wenn die Jugendlichen die Natur, Ruhe und schöne Aussicht ihres Heimatortes zu schätzen wissen und gerne an Veranstaltungen wie Kirmes und Karneval teilnehmen, fehlt ihnen in ihrem Stadtteil ein witterungsunabhängiger Ort zum Treffen und Wohlfühlen.

Der Sportplatz sei wenig attraktiv und in die Jahre gekommen. Daher wurde gemeinsam überlegt, ihn gemäß den Bedürfnissen der Stromberger generationenübergreifend umzugestalten: Ideen sind zum Beispiel Felder für Beachvolleyball, Cage-Soccer, Trainingsgeräte oder Parcours-Elemente.

Wie in vielen anderen Orten auch, ist in Stromberg ein Jugendraum der größte Wunsch der Jugendlichen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich sehr engagiert, diese Idee umzusetzen. Zur Unterstützung wollen sie Kontakt zur Jugendpflege der Stadt Bendorf mit Ines Lindemann-Günther und Anita Bonk aufnehmen, um gemeinsam Realisierungsmöglichkeiten auszuloten.

Auch ein Antrag an den Stadtrat wäre möglich. Dafür werden noch Argumente und erste Vorschläge gesammelt. Dabei dürfen die Jugendlichen auf organisatorische Hilfe von Stadtplaner Stefan Groß zählen.

Da es derzeit keine geeigneten Räumlichkeiten in Stromberg gibt, sollen auch Alternativen, wie zum Beispiel die Umnutzung eines Bauwagens oder eines Wohncontainers in Betracht gezogen werden.

Wie groß das Engagement ist, zeigte sich bei der Frage der Moderatoren, wer sich von den Anwesenden um die konkrete Planung und Umsetzung des Vorhabens kümmern möchte: alle 15 Jugendlichen meldeten sich. Noch während des Treffens gründeten sie eine WhatsApp-Gruppe und sprachen sich für weitere Treffen aus.

Die Moderatoren zeigten sich positiv überrascht von dem sehr gut besuchten Arbeitskreis und den Ergebnissen der Jugendlichen.
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