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Nachricht vom 27.09.2020
Sport
Neuwieder Radprofi Max Walscheid sitzt bis zu 30.000 Kilometer im Fahrradsattel
Wer kennt es nicht, dass Radsportereignis eines jeden Jahres, die Tour de France. In diesem Jahr auch mit einem Neuwieder. Max Walscheid fuhr mit seinem Team NTT Pro Cycling beim Klassiker mit und belegte auf der Schlussetappe auf der Champs Elysee im Sprint einen guten zehnten Platz.
Fotos: Eckhard Schwabe
Neuwied. Ehre wem Ehre gebührt. Am heutigen Montag, 28. September wurde in den Räumlichkeiten der Sparkasse Neuwied der Neuwieder Radprofi Max Walscheid begrüßt, der auf der zurückliegenden Tour de France einen beachtlichen 134. Platz im Gesamtklassement belegt hat, aber damit nicht genug.

Vorstandsmitglied Thomas Paffenholz begrüßte neben Max Walscheid Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einung und Landrat Achim Hallerbach zum Empfang. Er zeigte sich sehr erfreut, dass ein Neuwieder Profisportler den Weg in seine Heimatstadt gefunden hat, zumal der Terminkalender des Radprofis bis Ende Oktober noch reichlich gefüllt ist.

Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig zeigte sich gleichfalls sehr erfreut, dass ein waschechter Neuwieder es im Profiradsport schon zu beachtlichen Erfolgen gebracht hat und ließ Walscheid sich ins Gästebuch der Stadt Neuwied auf einer extra für Walscheid gestalteten Seite unterschreiben.

Der 27-Jährige aus Neuwied-Niederbieber stammende Max Walscheid, ist seit fünf Jahren als Radprofi weltweit unterwegs und kann auf zahlreiche gute Platzierungen und Siege zurückblicken. Mit insgesamt 13 Siegen als Profi und unzähligen Top-Platzierungen war es nicht weiter verwunderlich, dass er durch sein Team NTT Pro Cycling, in den Kader für die diesjährige Tour de France berufen wurde.

„Die Tour ist schon etwas ganz spezielles und sicherlich eines der Highlights eines jeden Profiradsportlers“ sagte Walscheid. Dabei sah es im Jahr 2016 für die Profilaufbahn des Neuwieders nach einem schweren Unfall nicht gut aus. Wurde er und seine Trainingskollegen von einem Auto während einer Trainingsfahrt erfasst und Walscheid brach sich die Hand und das Schienbein. „Nach dem Unfall kamen sofort die Gedanken auf, ob alles wieder gut verheilen würde und ob das Knie nicht doch mehr Schaden genommen hat, denn beim Radsport kann man sich vorstellen, dass die Knie essentiell sind“, so Walscheid. Der Radprofi weiter: „Im Januar war der Unfall und im Mai saß ich wieder auf dem Rad und habe mich zurückgekämpft.“

Die Leistungskurve und die Belastbarkeit wuchs stetig an und Walscheid war sich sicher, dass er es als Profi weit bringen kann. Erst im letzten Jahr unterschrieb er einen Zweijahresvertrag bei seinem Team NTT Pro Cycling.

„Rückblickend auf die Tour ist es faszinierend, was man in Frankreich alles für dieses Großereignis möglich macht, da werden ganze Metrostationen gesperrt und auch sonst macht man vieles möglich, damit dieser Radklassiker für alle Beteiligten zu etwas besonderem wird“ meinte Walscheid.

Nach der Tour und seinen dort gezeigten Leistungen wurde der Neuwieder, für den Kenner vorhersehbar, in die Nationalmannschaft für das WM Zeitfahren in Italien nominiert.

Wenn Walscheid mal nicht rund um den Globus mit seinem Team unterwegs ist, freut er sich in Neuwied bei seinen Eltern sein zu können. „Auch wenn ich zu Hause bin, trainiere ich weiter, ich kann mit Fug und Recht sagen, dass ich auf meiner Hausstrecke, dem Wiedtal jeden Zentimeter und jede Steigung genau kenne, habe ich hier und auch Richtung Mosel und Eifel genügend gute Möglichkeiten mein Training zu absolvieren. Täglich bis zu vier Stunden trainiert der Profi und auch das Krafttraining kommt nicht zu kurz, „ich kann dann in einem großen Fitnessstudio im Neuwieder Industriegebiet bei meinem „Heimaturlaub“ an meiner Kraftausdauer arbeiten. Bis Ende Oktober ist der Terminkalender prall gefüllt, so fährt Walscheid in den nächsten Tagen in Belgien einen fünf Tage Klassiker und Ende Oktober steht der Klassiker Paris-Roubaix in seinem Tourkalender.
Eckhard Schwabe

       
     
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