NR-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Neuwied
Nachricht vom 02.08.2020
Region
Umbau Bahnhof Rhöndorf für mehr Reiselust
Die Deutsche Bahn (DB), der Nahverkehr Rheinland (NVR) und die Stadt Bad Honnef planen die Modernisierung des Bahnhofs Rhöndorf. Am Rondell vor dem Bahnhof trafen sich die Verantwortlichen, um die wichtigsten Maßnahmen vorzustellen.
Von links: Kai Rossmann (Bahnhofsmanager für den Raum Köln/Bonn), Peter Profittlich (Ratsmitglied und Vorsitzender des Verkehrsausschusses), Jessica Buhl (Nahverkehr Rheinland GmbH), Bürgermeister Otto Neuhoff und Fabiano Pinto (Leiter des Geschäftsbereichs Städtebau). Foto: privat
Bad Honnef. Ziel ist ein moderner, barrierefreier und kundenfreundlicher Personenbahnhof, um den Wechsel vom Auto auf die öffentlichen Verkehrsmittel attraktiver zu gestalten. Kai Rossmann, Bahnhofsmanager für den Raum Köln/Bonn, sagte: „Mit der anstehenden Modernisierung des Bahnhofs Rhöndorf stellen wir die Weichen Richtung Zukunft. Besonders freut mich, dass die Station zukünftig komplett barrierefrei zu erreichen sein wird - ein echter Zugewinn für unsere Fahrgäste.“ Investitionen von rund 20 Millionen Euro im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms des Bundes werden getätigt. Der NVR fördert die Maßnahme ergänzend mit circa 800.000 Euro und trägt dauerhaft die Betriebskosten der neuen Aufzüge.

Das Projekt hat nun die letzte Genehmigungsphase erreicht und wird im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens der Öffentlichkeit vorgesellt. Die Bürger haben die Möglichkeit, die Pläne zur Modernisierung einzusehen und ihre Einwände anzubringen. Nach Abschluss dieser Beteiligung wird das Planrecht durch das Eisenbahnbundesamt erteilt und die DB kann mit der Umsetzung der Modernisierungsmaßnahme beginnen.

Die geplanten Maßnahmen: Gleis 1 bekommt eine Rampe als barrierefreien Zugang, die maximal sechs Prozent Steigung aufweist. Die Gleise 2 und 3 werden über einen Aufzug und über den angepassten Treppenaufgang unter der Brücke zugänglich. Die Bahnsteighöhe wird auf 55 Zentimeter über Schienenoberkante auf eine Nutzlänge von je 215 Metern ausgebaut. Der vollständig barrierefreie Ausbau auf 76 Zentimeter ist wegen des Güterverkehrs, da Güter mit Überbreite transportiert werden, derzeit nicht vorgesehen. Allerdings werden alle Vorbereitungen für eine mögliche Anhebung auf 76 Zentimeter getroffen und die Zugangsbauwerke bereits auf diese Höhe ausgelegt.

Als nicht planrechtliche Maßnahmen werden die Beleuchtung, die Ausstattung sowie die Wegeleitung erneuert sowie vorhandene Einbauten an die neue Ausbausituation angepasst. Neue Vitrinen und Richtungsschilder sowie neue Sitzplätze und Abfallbehälter wird es in Zukunft geben. Die DB stattet den Bahnhof zudem mit einer neuen Wegeleitung sowie mit taktilen Kurzinformationsschildern an Handläufen und Wänden aus. Der Bahnhof erhält neue Namensschilder und heißt dann Bad Honnef-Rhöndorf. Die Beleuchtung in der Personenunterführung wird verbessert, damit ein Angstraum wegfällt.

Bürgermeister Otto Neuhoff erklärte, dass die Stadt mit ihren Leistungen das Projekt ergänzen wird. Vom Ortsschild, über den Fahrradweg und das Rondell wird Rhöndorf als Gesamtpaket stadtplanerisch unter die Lupe genommen. Der erweiterte Park+Ride-Parkplatz wird hergerichtet. Der Fachdienst Tiefbau plant barrierefreie Wege bis zum Haus Rheinfrieden. Der Ausbau des Frankenweges findet gerade statt. Bürgermeister Otto Neuhoff sagte: „Der Verkehrsknotenpunkt von Bus, Stadtbahn und Bundesbahn in Rhöndorf wird durch den Ausbau des Bahnhofs entscheidend aufgewertet und attraktiver. Gerade hier in der Region ist es Zeit, dem Verkehrsinfarkt vorzubeugen und im Sinne des Klimaschutzes den Umstieg vom Auto auf Busse zu erleichtern. Für die Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs Haus Rheinfrieden, wo Menschen mit Behinderung auf den Beruf vorbereitet werden, geht ein lang gehegter Wunsch nach mehr eigenständiger Mobilität in Erfüllung. Nicht zuletzt ist Rhöndorf ein attraktives Ausflugsziel, da braucht es auch ein gutes Entree.“

Die Bekanntmachung des Planfeststellungsverfahrens gibt es hier.

Nachricht vom 02.08.2020 www.nr-kurier.de