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Nachricht vom 18.07.2020
Wirtschaft
W+D: Schutzmaskenproduktion und Entwicklung neuer Maschinen
Der Neuwieder Spezialmaschinenhersteller Winkler + Dünnebier (W+D) sorgt mit einer Neuentwicklung für Furore. Er hat während der Coronakrise eine neue Maschine zur Schutzmaskenherstellung entwickelt. Von der Innovationskraft des Neuwieder Unternehmens haben sich nun Oberbürgermeister Jan Einig und der städtische Wirtschaftsförderer Jürgen Müller überzeugt.
Mit Sicherheitsabstand und den Anforderungen an die Produktion von Hygieneartikeln entsprechend (von links): Oberbürgermeister Jan Einig, W+D-Geschäftsführer Frank Eichhorn und Wirtschaftsförderer Jürgen Müller am neu eingerichteten Teststand, an dem Schutzmasken produziert werden. Foto: Stadt Neuwied Neuwied. W+D-Geschäftsführer Eichhorn wies darauf hin, dass bis vor Kurzem in ganz Europa keine Schutzmasken produziert wurden. Der ganze Kontinent war von China abhängig. „Dem dramatischen weltweiten Mangel an preisgünstigen Gesichtsmasken wollten wir von W+D entgegenwirken“, betonte Eichhorn. Mitte März fiel der Startschuss. Grundmaterialien lieferte die Troisdorfer Firma Reifenhäuser. Die W+D-Experten rüsteten eine Hygiene-Testmaschine um, und nach rund sechs Wochen erfolgte ein erster - erfolgreicher - Probelauf. „Da es sich bei den Schutzmasken um besondere Hygieneartikel handelt, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Um allen Standards gerecht zu werden, haben wir den Teststand in einer eigenen Halle neu aufgebaut.“ Erstes Ziel war es, eine Produktionszahl von 100 bis 150 Masken pro Minute zu erreichen, dem Wert chinesischer Maschinen. Dieses Ziel erreichten die Neuwieder am Teststand rasch.

Die Ergebnisse waren so gut, dass man sich entschloss, gemeinsam mit der W+D-Tochter BICMA in die Entwicklung neuer Maschinen zu investieren. Diese Maschinen mit dem Namen Auxilium FM sind um einiges leistungsfähiger als der Teststand und können bis zu 800 Masken pro Minute herstellen. „Teile für die neue Hochleistungsmaschine werden bereits in Mayen zusammengebaut“, berichtete Eichhorn den Besuchern aus der Stadtverwaltung. „Zwei Maschinen sind schon verkauft. Es lassen sich dabei auch zusätzliche Optionen wie Druckwerke ergänzen, so dass Masken auch werbetechnisch eingesetzt werden können.“

Die Leistungsfähigkeit des Neuwieder Unternehmens überzeugte auch das Bundesgesundheitsministerium. Das erteilte W+D den Zuschlag für eine umfangreiche Lieferung. Jetzt wartet W+D nur noch auf die notwendige Zertifizierung. Eichhorn freut sich darüber, dass es in kurzer Zeit gelungen ist, auf einem neuen Geschäftsfeld gleich zweigleisig zu fahren: „Einerseits produzieren wir selbst Schutzmasken, andererseits entwickeln wir Maschinen für den Verkauf. Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig zeigte sich beeindruckt von der Innovationskraft des Unternehmens. „Es ist beispielhaft, wie rasch hier auf einen neu entstandenen Markt reagiert wurde“, lobte er. „Die erzielten Ergebnisse sind sehr bemerkenswert.“ (PM)
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