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Nachricht vom 08.07.2020
Wirtschaft
200 Prozent Zustimmung für Fusion der VR-Bank Neuwied-Linz mit VR-Bank Rhein-Mosel
In diesem Jahr ist vieles anders, nicht nur durch die Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen, auch bei der VR-Bank Neuwied-Linz eG und der VR-Bank Rhein-Mosel eG hat sich einiges getan. So kamen am Mittwoch (8. Juli) rund 140 Vertreter zur Vertreterversammlung der VR-Bank Neuwied-Linz in die „Sayner Hütte“ nach Bendorf.
Vorstandssprecher Andreas Harner am Rednerpult. Fotos: Eckhard SchwabeBendorf. In seiner Begrüßung zur diesjährigen Vertreterversammlung begrüßte Aufsichtsratsvorsitzender Ulrich Zimmermann alle auf das herzlichste. Er führte gleich zu Beginn aus, dass es sich bei der diesjährigen Versammlung um keine „normale“ handeln wird, was alleine schon die Anzahl der Tagesordnungspunkte, 15 an der Anzahl, widerspiegeln würde, denn es soll der Beschluss über die Verschmelzung, Fusion, der VR-Bank Neuwied-Linz eG mit der VR-Bank Rhein-Mosel eG abgestimmt werden.

Bevor über die Fusion entschieden wurde, gab Aufsichtsratsvorsitzender Ulrich Zimmermann einen kurzen Rückblick auf das Geschäftsjahr 2019, welches er mit einem stetigen Wachstum und einem guten Abschluss bezeichnete. Auch konnte Zimmermann mitteilen, dass sich der Aufsichtsrat hinreichend von der ordnungsgemäßen Erstellung und Prüfung des Jahresabschlusses 2019 überzeugt hätte und damit zur ordnungsgemäßen Rechnungsstellung beigetragen hat. Ulrich Zimmermann ging auf die seit März 2020 ausgebrochene COVID-19-Pandemie im „Zivil-, Insolvenz- und Strafverfahrensrecht“ ein, die auch für die Bankenwelt erhebliche Veränderungen mit sich brachte. „Seit dem 27. März diesen Jahres hat der Gesetzgeber für Genossenschaften die Möglichkeit geschaffen, den Jahresabschluss, abweichend von § 48 Abs. 1 GenG, durch den Aufsichtsrat festzustellen. Aufgrund der Unsicherheit bezüglich des Termins zur Durchführung der Vertreterversammlung ist vorgesehen, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende.

Vorstandssprecher Andreas Harner kam gleich auf die am heutigen Tag wichtige Abstimmung zur Fusion beider Banken zu sprechen. Getreu dem zeitlosen Leitsatz von Friedrich Wilhelm Raiffeisen „was einer alleine nicht schafft, dass vermögen viele“ warb er sogleich um eine 100 prozentige Zustimmung bei der im Anschluss stattfinden Abstimmung zur Fusion. „Uns Verantwortlichen war schon zu Beginn des Jahres bewusst, das wird kein Jahr wie jedes andere. Nun ist die Hälfte der zwölf Monate ins Land gegangen, über unsere geplante und sehr gut vorbereitete Fusion mit der VR Bank Rhein-Mosel wird heute hier in Bendorf abgestimmt“, erklärte Harner und der Vorstandssprecher weiter: „Nicht von ungefähr ist die Genossenschaftsidee in einer Krise zum Leben erweckt worden. Eine Krise ist zurzeit auch nicht wegzudiskutieren. Umso mehr sehen wir uns bestätigt in unserem Bestreben größer zu werden und doch klein zu bleiben. Leistungen und Synergien werden durch die Fusion gesteigert. Die Präsenz vor Ort bleibt dabei weiter unser Anspruch. Jedoch gilt es in Tagen wie diesen die Präsenz neu zu definieren. Die Optimierung unserer Filialstrukturen ist Pflicht. Standorte werden zukunftsfähig gemacht. Entscheidend ist, dass Service gewährleistet sein muss, persönlich und digital. Die Fusion wird enorme Mehrwerte bringen. Zwei absolut eigenkapitalstarke Banken kommen zusammen.

Dann übernahm Ulrich Zimmermann wieder und ließ die Vertreterversammlung über die Fusion abstimmen. Mit 100 Prozent Zustimmung hat auch die Vertreterversammlung der VR-Bank Neuwied-Linz der Verschmelzung zugestimmt. „200 Prozent, mehr und eindeutiger geht nicht“, so Zimmermann nach erfolgter Abstimmung, denn tags zuvor gab es bei der Versammlung der VR-Bank Rhein-Mosel eG in Ochtendung ebenfalls eine 100prozentige Zustimmung zur Fusion.

Vorstandsmitglied Michael Kuch von der VR-Bank Rhein-Mosel eG zur Verschmelzung beider Banken und zum abgelaufenen Geschäftsjahr einen Tag zuvor: „Wir haben eine solide Basis. Wir sind mit dem erwirtschafteten Ergebnis sehr zufrieden. In allen Finanzthemen schenken die Kunden ungebrochen der Bank ihr Vertrauen, was sich im Wachstum aller wesentlichen Geschäftsfelder zeigt.“ Mit Blick auf das laufende Jahr stellte Kuch allerdings schon in Aussicht, das die Corona-Pandemie auch bei der VR-Bank Rhein-Mosel "Bremsspuren" hinterlassen werde. Aufgrund der hervorragenden Eigenkapitalausstattung sei man allerdings bestens gewappnet, um auch diese Krise erfolgreich zu meistern und sich den neuen Aufgaben zu widmen.

Walter Schaub informierte ausführlich in der Folge von der angedachten Fusion mit der VR-BANK Neuwied-Linz eG. Neben den Veränderungen, die die gesamte Bankenbranche aktuell durchlebt und die es notwendig machen größere Einheiten zu bilden, führte Schaub aber vor allen Dingen die Chancen für Kunden und auch Mitarbeiter auf, die sich mit der geplanten Fusion ergeben.

Es sei ein persönlicher Wunsch des Vorstandes auf "Augenhöhe" zu fusionieren, um die eigenen Ideen und Vorstellungen bestmöglich einbringen zu können, so Schaub. Und ein Blick auf die Zahlen des gemeinsamen Hauses macht schnell deutlich - hier verschmelzen zwei Banken weil sie wollen und nicht weil sie müssen.

Die Zahlen nach der vollzogenen Fusion:
• 1,6 Milliarden Bilanzsumme
• 3 Milliarden Kundenvolumen
• Mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
• rund 30.000 Mitglieder
• rund 74.000 Kunden

Zum Abschluss der Versammlung und den Unterschriften zeigten sich alle Beteiligten sehr zufrieden mit einer so großen Zustimmung und agieren jetzt gemeinsam mit ihrem neuen Motto „Der Morgen kann kommen“.
Eckhard Schwabe


       
   
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