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Nachricht vom 27.04.2020
Politik
Digitale Bürgersprechstunde: Abstandsregelungen und Maskenpflicht richtig und wichtig
Zur digitalen Bürgersprechstunde trafen sich am Sonntagabend die Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Neuwied-Altenkirchen Sandra Weeser und Dr. med. Klaus Kohlhas, Facharzt für Allgemein- und Innere Medizin.
Screenshots der Sprechstunde sowie Fotos von Sandra Weeser und Dr. Klaus Kohlhas (Foto: Wahlkreisbüro)Betzdorf. Die Zuschauerinnen und Zuschauer hatten viele Fragen: Stimmt es zum Beispiel, dass man gegen das Coronavirus nicht immun werden kann? Über dauerhafte Immunität und Langzeitschutz könnten derzeit noch keine verbindlichen Aussagen getroffen werden. Grundsätzlich sei es aber denkbar, dass auch bei den Corona-Viren, ähnlich wie bei den Grippeviren, Mutationen möglich seien, so der Allgemeinmediziner aus Gebhardshain. „Umso wichtiger ist es Abstandsregeln und auch die Maskenpflicht einzuhalten, auch um eine zweite und dritte Infektionswelle zu verhindern.“, unterstrich Dr. Kohlhas.

Er warnte davor die Pandemie auf die leichte Schulter zu nehmen. Auch wenn die Infektionszahlen in Rheinland-Pfalz im mittleren Bereich seien, habe die Entwicklung im St. Vinzenz-Altenheim in Gebhardshain gezeigt, wie schnell vermeintliche Sicherheit umschlagen könne. Die Versorgung mit medizinischen Produkten, wie Masken und Anzügen sei allerdings zunächst äußerst unzureichend gewesen, kritisierte der Allgemeinmediziner. Sandra Weeser stimmte zu: „Letztendlich ist es ein Armutszeugnis für ein Land wie die Bundesrepublik Deutschland. Nach SARS 2002/2003 war klar, dass wir auf Pandemien nicht ausreichend vorbereitet sind. Ein drittes Mal sollte uns das nicht passieren. Jetzt müssen die Pandemie-Pläne des Bundes und der Länder entsprechend angepasst werden.“

Hoffnungen mache die Forschung an einem Impfstoff. Aber auch hier mahnte der Mediziner Geduld an: „Es wäre absolut vermessen, zu sagen, wir haben im Herbst einen Impfstoff.“ Erkenntnisse aus der Medikamentenforschung oder Plasmaspenden könnten helfen, die Zeit zu überbrücken, bis ein Wirkstoff entwickelt sei. „Es ist natürlich zunächst befremdlich mit Maske einzukaufen oder den ÖPNV zu nutzen.“, bekennt Weeser. „Aber es ist unsere Verantwortung und eine Selbstverständlichkeit, dass wir andere schützen und unser Verhalten zum Wohle aller entsprechend anpassen.“, so der Appell der Abgeordneten. (PM)
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