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Nachricht vom 23.04.2020
Wirtschaft
Corona: SWN und SBN wahren Distanz auch beim Kunden
Die Stadtwerke und die Servicebetriebe Neuwied haben nicht nur intern Maßnahmen ergriffen, um ein Ausbreiten des Corona-Virus zu verhindern. Auch im Kontakt mit den Kunden und in den Teams, die draußen arbeiten, hat das Thema Priorität.
Foto: SWNNeuwied. Für die Sicherstellung der Versorgungssicherheit und der öffentlichen Dienstleistungen haben SWN und SBN schon Anfang März einen Krisenstab eingerichtet und zahlreiche Vorkehrungen getroffen. Getrennte Teams in Schlüsselbereichen oder Fernzugriff im Homeoffice zählten ebenso dazu wie strenge Hygienemaßnahmen in der Hafenstraße oder Verzicht auf Fortbildungen oder Dienstreisen, erklärt Geschäftsführer Stefan Herschbach: „Zudem stehen wir im Austausch mit anderen Ver- und Entsorgern.“

Während man das Distanzgebot intern sehr konsequent umsetzen kann, ist dies bei den Kräften draußen bisweilen schwieriger. Sei es die Bedienung von Maschinen, sei es die Fahrt von Teams zum Einsatzort oder bei der Montage: „Zudem dürfen bestimmte Arbeiten, Beispiel Starkstrom, aus Gründen der Arbeitssicherheit gar nicht alleine ausgeführt werden. Und es lässt sich nicht alles verschieben“, so Herschbach. Gleichwohl habe man die vom Bundesarbeitsministerium mit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung neuen „Arbeitsschutzstandards COVID 19“ vom 16. April in weiten Teilen bereits vorher umgesetzt, wie Udo Engel, Leiter des Krisenstabs, erläutert: „Bei Fieber zuhause bleiben, Verfahren zur Abklärung von Verdachtsfällen, fachliche Beratung durch den Betriebsarzt, Hygiene in Sanitärräumen und Schutzabstände in Büros: Das ist längst abgearbeitet.“

Natürlich wurde auch diskutiert, wie man Kundenkontakte gestaltet. „Die Schließung des Kundencenters war unproblematisch, die Beratung funktioniert sehr gut“, sagt Herschbach. Doch ganz vermeiden lässt sich der Kontakt nicht, insbesondere bei technischen Arbeiten, wie Engel ergänzt. Beispiel: turnusmäßige Wechsel von geeichten Zählern oder neue Hausanschlüsse: „Grundsätzlich können wir das Distanzgebot gewährleisten, da muss man sich keine Sorgen machen. Alle Mitarbeiter und beauftragte Baufirmen waren früh unterwiesen, weil die Sensibilität bei den Bürgern natürlich sehr groß ist.“

Gearbeitet wird derzeit noch an Details der neuen Schutzstandards „für Baustellen, Landwirtschaft, Außen- und Lieferdienste, Transporte und Fahrten innerhalb des Betriebs“. Auf den Nutzfahrzeugen sind Desinfektionsmittel und Wasser für eine gründliche Handhygiene von Anfang an vorhanden. Man hat kleine, feste Teams, um wechselnde Kontakte bei Fahrten und Arbeitseinsätzen zu reduzieren. „Eine Plexiglasscheibe im Fahrerraum geht natürlich nicht so einfach, also werden wir Spuckschutzmasken ausgeben“, so Herschbach. Das stellte sich in den vergangenen Wochen als echtes Problem dar: „Die Mitarbeiter haben etliche Zeit recherchieren müssen, um überhaupt an diese Masken zu kommen. Der Markt war schlichtweg leergefegt.“ Doch inzwischen ist man fündig geworden und hat 10.000 Masken geordert: „Das ist gar nicht so viel, wie es zunächst scheint. Für eine Fahrt mit dem Auto reicht eine Maske, aber wenn man damit arbeiten muss, ist sie auch häufiger zu wechseln.“ Zudem rechnet man mit weiteren Lieferengpässen, wenn die Maskenpflicht ausgeweitet wird.
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