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Nachricht vom 24.03.2020
Region
Es klappert durch Linz - auch in diesem Jahr
„Klipp klapp, klipp klapp“ - so klappern die Mühlen nach einem deutschen Volkslied am rauschenden Bach. Für die „Bunte Stadt am Rhein“ ist das Klappern mit Schlegeln eine liebevoll gepflegte Tradition, die auch in diesem Jahr aufrechterhalten werden soll, nur diesmal leicht anders.
Die Linzer sind pfiffig. SymbolfotoLinz. Seit vielen Jahren ersetzen die Linzer Klapperläufe an Karfreitag und Karsamstag das Glockengeläut. Denn laut Überlieferung fliegen die Glocken über die Kartage nach Rom. Daher sorgen traditionell an beiden Tagen zahlreiche Klapperjungen und -mädchen für die Zeitansage und das drei Mal am Tag. Mit großen Klappern laufen Groß und Klein durch die Linzer Altstadt. Der Klapper ist ein Holzinstrument, bei welchem ein Holzklöppel durch starkes Schwenken nach links und rechts bewegt wird und dabei lautstarke Klappergeräusche erzeugt.

Jahr für Jahr sind es über 200 Teilnehmer, die in Linz hinter einander gereiht eine „Klapperschlange“ der ganz ungefährlichen Art bilden. „Liebe Linzer Klapperjungen und Klappermädchen“ - so noch die Ankündigung im letzten Jahr. Unglücklicherweise muss der Klapperlauf in diesem Jahr wegen des Coronavirus leider ausfallen. Das ist schade und macht viele von uns sehr traurig. Aber Linz will sich von der momentanen Situation nicht unterkriegen lassen und für den Erhalt des schönen Brauchtums kämpfen.

Die Idee
Gemeinsam sollen am Karfreitag, dem 10. April um 12 Uhr zu Hause, in den geöffneten Fenstern gemeinsam „Klappern“. Verwendet werden kann neben den Klappern alles was der Haushalt hergibt, zum Beispiel Kochtopf und Holzlöffel. Es ist wichtig, gerade in diesen Zeiten der „Isolation“ gemeinsam zu handeln, sich gegenseitig zu unterstützen und unser Gemeinschaftsgefühl durch diese Aktion zu stärken. „Wir lassen uns nicht unterkriegen und setzen mit unserem gemeinsamen „Klappern“ ein starkes Zeichen. Macht alle mit!“, ist der Wunsch der Linzer.
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