NR-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Neuwied
Nachricht vom 26.02.2020
Region
Verkehrsunfälle in Kreisen Altenkirchen und Neuwied leicht rückläufig
Die Polizeidirektion Neuwied hat aktuell die Zahlen der Verkehrsunfälle für das Jahr 2019 veröffentlicht. Leider ist die Zahl der Verkehrstoten um zwei angestiegen, aber die Zahlen der Schwer- und Leichtverletzten ist gesunken. Rückläufig auch die Anzahl der Motorradunfälle. Alkoholbedingte Unfälle sind aber nach oben gegangen.
Symbolfoto: Wolfgang TischlerAltenkirchen/Neuwied. Im Jahr 2019 ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Neuwied, der die Landkreise Neuwied und Altenkirchen umfasst, insgesamt 10.122 Verkehrsunfälle. Damit ist die Gesamtunfallzahl zum dritten Mal in Folge rückläufig, gegenüber 2018 war ein Minus von 150 Verkehrsunfällen zu verzeichnen. Bei allen Dienststellen im Kreis Altenkirchen war ein Rückgang festzustellen (Polizeiinspektion Altenkirchen: -78; Polizeiinspektion Betzdorf: -164; Polizeiwache Wissen: -53), im Kreis Neuwied wiesen die Unfallzahlen bei der Polizeiinspektion Straßenhaus (+92) und der Polizeiinspektion Linz (+41) leichte Steigungen auf. Die Unfallzahlen der Polizeiinspektion Neuwied (+12) zeigten in Bezug auf die Gesamtunfallzahlen lediglich geringe Abweichung zum Vorjahr.

Unfälle mit Personenschäden
Verkehrsunfälle mit Personenschäden Im Jahr 2019 ereigneten sich 1.063 Verkehrsunfälle mit Personenschaden, somit 82 weniger gegenüber 2018. Elf Menschen verloren bei Verkehrsunfällen ihr Leben, (Vorjahr: 9), 233 Personen wurden schwer (Vorjahr: 296) und 1.135 (Vorjahr: 1.229) leicht verletzt.

Unfallfluchten
Im Verhältnis zur Gesamtunfallzahl mit einem Anteil von 20,3 Prozent flüchtete etwa jeder fünfte Unfallbeteiligte von der Unfallstelle, ohne eine Feststellung zu seiner Person zu gewährleisten. In Bezug auf die Aufklärungsquote musste ein Rückgang um 3,5 Prozent verzeichnet werden. In diesem Bereich ist die Polizei bei ihren Ermittlungen regelmäßig auf Zeugenhinweise aus der Bevölkerung – insbesondere bei sogenannten Bagatellunfällen beim Ein- und Ausparken mit oftmals geringen Anhaltspunkten zur Täterermittlung – angewiesen.

Unfälle unter Beteiligung von Kindern

Im Berichtszeitraum ereigneten sich 100 (-6 gegenüber Vorjahr) Verkehrsunfälle mit Kinderbeteiligung (bis 14 Jahre). Tödliche Unfallfolgen für Kinder waren erneut nicht zu beklagen. Die Gesamtzahl der verletzten Kinder im Vergleich zum Vorjahr erneut um 12 auf 92 gesunken. Die Hälfte der Kinder war als Mitfahrer in Fahrzeugen beteiligt.

Verkehrskontrollen im Hinblick auf die Sicherung von Fahrzeuginsassen, insbesondere Kindern, stehen somit nach wie vor im Fokus der Polizei. So werden regelmäßige Kontrollen auf Zufahrtswegen von Kindergärten und Schulen durchgeführt. 22,1 Prozent der verunglückten Kinder waren mit dem Fahrrad unterwegs, 24,4 Prozent als Fußgänger. Die Kinder werden durch intensive Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei in und an Schulen sowie Kindergärten für die Teilnahme am Straßenverkehr vorbereitet und für Gefahren sensibilisiert.

Verkehrsunfälle von Senioren (ab 65 Jahre)

Im Jahr 2019 kam es zu 2.091 Verkehrsunfällen unter der Beteiligung von Senioren. Sie sind überproportional mit 20,7 Prozent an Unfällen beteiligt und sind in 62,6 Prozent der Fälle Hauptverursacher.

Junge Fahrer (15 bis 24 Jahre)

Diese Risikogruppe nimmt 23,9 Prozent am Gesamtunfallaufkommen ein. Dabei handelte es sich in 394 (-30) Fällen um Unfälle mit Personenschaden, von denen die jungen Fahrer in 267 Fällen die Hauptunfallverursacher waren.

Zweiradfahrer
Im Jahr 2019 ereigneten sich insgesamt 303 (-70) Verkehrsunfälle unter Beteiligung motorisierter Zweiradfahrer. Insgesamt wurden vier Kradfahrer getötet. Von 319 beteiligten Fahrzeugführern motorisierter Zweiräder waren 186 Hauptunfallverursacher. In 31,8 Prozent der Fälle waren es sogenannte Alleinunfalle, Haupt-Unfallursache überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit. Unter Beteiligung von Fahrradfahrern ereigneten sich 190 Verkehrsunfälle 20 davon mit Pedelecs. Dies stellt einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr dar.

Alkohol und Drogen als Unfallursache
Die Anzahl der Alkoholunfälle beläuft sich im Jahr 2019 auf 161 (+11). Bei 55 dieser Unfälle kam es zu Personenschäden, dabei wurden zwei Person tödlich verletzt (+1), 17 Personen schwer verletzt (+/-0) und 54 Personen leicht verletzt (+5). Es bleibt somit zum wiederholten Male festzustellen, dass der Anteil der Personenschäden bei Alkoholunfällen drei Mal zu hoch ist. Die Zahl der Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 48 auf 35 merklich verringert.

Unfallursachen

Bei den am häufigsten festgestellten Unfallursachen liegt der unzureichende Sicherheitsabstand mit einem Anteil von 33,2 Prozent nach wie vor deutlich an erster Stelle, gefolgt von fehlerhaftem Verhalten beim Wenden und Rückwärtsfahren mit 20,1 Prozent. Diese Ursachen dürften überwiegend für die vielen leichten Blechschäden verantwortlich zeichnen. An dritter Stelle folgt die überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit und den zumeist aus diesen Unfällen resultierenden, schweren Unfallfolgen. So sind fünf der elf tödlich Verletzten und 74 der 233 Schwerverletzten auf Unfälle durch Geschwindigkeits-Fehlverhalten zurückzuführen. 19.200 Fahrzeugführer wurden wegen Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit im Rahmen entsprechender Überwachungsmaßnahmen beanstandet.
woti
 
Nachricht vom 26.02.2020 www.nr-kurier.de