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Nachricht vom 26.01.2020
Region
Kaminbrand in Großmaischeid löst Großeinsatz der Feuerwehr aus
Kurz von halb fünf Uhr am Montag, den 27. Januar schrillen die Melder bei den Kräften der Feuerwehren Dierdorf und Großmaischeid. Gemeldet ist durch die Leitstelle Montabaur ein Gebäudebrand mit Menschenrettung. Auch das mitalarmierte DRK eilt zur Einsatzstelle.
Fotos: Feuerwehr VG DierdorfGroßmaischeid. Als die ersten Kräfte der Großmaischeider Feuerwehr sehr schnell eintreffen, sehen sie starken Rauch aus dem Kamin des Hauses kommen. Der Hausbewohner ist von Nachbarn informiert worden und stand an der Haustür. Die Wasserversorgung wurde aufgebaut und erste Kräfte mit Atemschutz erkunden das Haus. Im Erdgeschoss steht ein Ofen, der befeuert ist. Hier werden zuerst einmal brennende Holzscheite und die Glut herausgeholt, damit keine Hitze mehr in den Kaminzug strömt.

Derweil wurde die aus Dierdorf eingetroffene Drehleiter in Stellung gebracht und der Schornsteinkopf von oben kontrolliert. Auch die Kontrollen des Kaminzuges innerhalb des Hauses ergeben keine direkten Gefahrenmomente. Die Saynhofstraße stand mittlerweile voller Fahrzeuge der Feuerwehr und des DRK, da von der Leitstelle diese hohe Alarmstufe gemeldet war. Die ersten Kräfte können relativ schnell wieder aus dem Einsatz entlassen werden. Es waren insgesamt 46 Einsatzkräfte eingebunden.

Der zuständige Schornsteinfeger Dieter Klein wurde alarmiert und entschied dann mit der Feuerwehr vor Ort, dass der Kamin unter Überwachung ausbrennen solle. Die gemessenen Temperaturen gingen sukzessive zurück. Der Stromversorger Syna war ebenfalls gekommen, um die Leitung, die in Schornsteinnähe verläuft, zu kontrollieren.

Der Schornsteinfegermeister Klein gab auf Nachfrage die nachfolgenden Informationen zur Entstehung von Kaminbränden, die erfahrungsgemäß von Januar bis März zunehmen: Hart- oder Glanzruß im Schornstein sind Auslöser, die einen Kaminbrand begünstigen. Sie entstehen dadurch, dass die Brennstoffe Holz, aber auch Rohbraunkohle, verhältnismäßig viele Bestandteile haben, die zur Teerbildung neigen. Es handelt sich hier um Kohlenwasserstoffe, welche im Normalfall in den Feuerstätten verbrannt werden.

Ursachen für die Entstehung von Hart- oder Glanzruß können vielschichtig sein:
- feuchte Brennstoffe
- ungeeignete Feuerstätten
- falsche Bedienung
- falscher Brennstoff für die Feuerstätte
- Verbrennungsluftmangel
- Unterschreitung des Taupunktes der Abgase
- falsche Größe der Brennstoffe für den Ofen.
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Die festen Rußschichten und Teerbeläge im Schornstein sind gut brennbar, weil sie keine Feuchtigkeit und sonstige nichtbrennbare Bestandteile mehr enthalten, die sonst im Brennstoff gebunden sind.

Nach der Erfahrung von Dieter Klein ist es meistens zu feuchtes Holz, das als Hauptursache in Frage kommt. Oft wird Holz als trocken verkauft, das es aber noch nicht ist oder der Ofenbesitzer lagert es nicht sach- und fachgerecht beziehungsweise nicht lange genug.

Welche Maßnahmen müssen beim Kaminbrand getroffen werden?
- Feuerwehr Notruf 112 benachrichtigen
- Schornsteinfeger informieren
- Keinesfalls mit Wasser löschen
- Auf das Eintreffen von Feuerwehr und Schornsteinfeger warten
- brennbare Gegenstände vom Schornstein abrücken.
   
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