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Nachricht vom 15.01.2020
Sport
Bären wollen für die Pre-Play-offs in Fahrt kommen
Nach einem Eishockey-Marathon mit drei Spielen innerhalb von 48 Stunden und dem gefeierten Gewinn des Inter-Regio-Cups die Trainingsintensität etwas zurückfahren, um die Beine wieder frisch zu bekommen? „Nein", antwortet Leos Sulak. „Wir halten das Pensum unverändert hoch."
Am Freitag spielen die Bären (rechts: Nachwuchsmann Kirill Litvinov) zum dritten Mal innerhalb von zwei Wochen gegen Ratingen. Zwei Tage später gehtNeuwied. Der Trainer des EHC „Die Bären" 2016 hat gute Gründe dafür. „Wir sind auf dem Weg hin zu den Play-offs schon ein deutliches Stück vorangekommen, die Abläufe funktionieren immer besser, müssen die verbleibende Zeit aber intensiv nutzen, um ideal vorbereitet in die wichtigen Pre-Play-offs zu gehen." Die beginnen am 24. Januar mit einem Auswärtsspiel bei Meister Herford. „Davor haben wir nun noch zwei Partien Zeit, um ein paar Sachen auszuprobieren", sagt Sulak zu den beiden letzten Hauptrundenspielen am Freitag ab 20 Uhr bei den Ratinger Ice Aliens und am Sonntag ab 19.30 Uhr beim souveränen Hauptrunden-Meister EG Diez-Limburg.

Ausprobieren heißt im Sport, ein paar Sachen umzustellen, um sie entweder nach dem Ausschlussprinzip wieder aus den taktischen Gedankengängen zu verbannen oder sie als ernsthafte Alternative in Betracht zu ziehen. Umstellungen nahm Sulak schon in den Spielen der Vorwochen vor, aber in erster Linie, weil er durch die Ausfälle von bis zu sechs Spielern dazu gezwungen wurde. In Ratingen steht zum Start ins Wochenende Maximilian Wasser nicht zur Verfügung, der vor einer Woche seine dritte Disziplinarstrafe in dieser Saison kassierte und somit eine Sperre absitzen muss.

„Aber voraussichtlich werden einige wieder zurückkehren, und für den Auftakt der Pre-Play-offs sind wir dann hoffentlich fast wieder komplett", prognostiziert Manager Carsten Billigmann. Aber eben auch nur fast: Für Sven Schlicht ist die Saison bereits beendet. Die sowohl in der Abwehr als auch im Angriff einsetzbare Allzweckwaffe zog sich im Inter-Regio-Cup-Spiel gegen Limburg-Geleen eine Verletzung des Syndesmosebandes zu. Anders als Schlussmann Justin Schrörs, der glimpflicher davonkam und am Sonntag sein Comeback gab (Sulak: „Es ist gut, dass er schon jetzt vor den Pre-Play-offs wieder Spielpraxis sammeln kann"), kommt Schlicht um eine Operation nicht herum.

Manager Billigmann ist auf der Suche nach Ersatz bereits fündig geworden: Der Oberliga-erfahrene Verteidiger Dominik Scharfenort kommt aus Ratingen nach Neuwied. „Dominik ist ein Spieler der uns mit seiner Routine sofort weiterhilft und mit seinen kämpferischen Qualitäten vom Typ her Sven Schlicht ähnelt. Möglich wurde dieser Transfer erst durch die tolle Arbeit unseres Wirtschaftsbeirats und Vorstandes sowie die Unterstützung unserer Sponsoren, dank denen wir über ein Budget verfügen, das solche Nachverpflichtungen zulässt."

Der kommt mit der Erfahrung aus 168 Oberliga-Partien (63 Punkte) und 190 Regionalliga-Einsätzen (84 Punkte) ins Icehouse. „Ich sehe in Neuwied großes Potenzial, die Mannschaft ist sehr gut aufgestellt und ich denke wir können sehr weit kommen", freut sich Scharfenort auf seine neue sportliche Heimat. Der EHC setzt nun alle Hebel in Bewegung, den Abwehrspieler schon am Freitagabend gegen Ratingen, den Verein, für den er am Sonntagabend noch gegen Neuwied auf dem Eis stand, spielberechtigt zu bekommen.
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