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Nachricht vom 07.12.2019
Region
VG Puderbach nennt Fakten zum Silvesterfeuerwerk
Jeder hat seine Tradition, an Silvester das Neue Jahr freudig zu begrüßen. Viele feiern mit Freunden, einige tanzen ins Neue Jahr, es gehört aber leider auch das lautstarke Abschießen von Feuerwerkskörpern vor den Haustüren zu den Gepflogenheiten einer Silvesternacht.
SymbolfotoPuderbach. Dazu ein paar Fakten des Umweltbundesamtes (UBA):
In der Silvesternacht werden 4500 Tonnen Feinstaub freigesetzt, das sind kleinste, für das menschliche Auge meist unsichtbare Partikel, die mit der Atemluft inhaliert werden und über die Lungenbläschen in den Blutkreislauf aufgenommen werden und so Erkrankungen des Atmungsapparates und des Herz-Kreislauf-Systems verursachen können.

Liegt die Feinstaubgrundbelastung bei 20 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, so misst man in den ersten Stunden des Neuen Jahres 2000 bis 4000 Mikrogramm. Mit einer kalten Hochdruckwetterlage mit eingeschränktem Luftaustausch geht die Feinstaubbelastung nur sehr langsam zurück.

Der Anteil von Feuerwerk an der Gesamtfeinstaubbelastung in Deutschland beträgt zwei Prozent zieht man die Straßenverkehrsemissionen als Vergleich heran, entstehen durch das Silvesterfeuerwerk 15 Prozent der jährlich durch Verbrennungsmotoren und Reifenabrieb freigesetzten Menge

Auch der Tierschutz ist ein ernst zu nehmendes Argument gegen die Silvesterböllerei. Tiere haben ein wesentlich feineres Gehör als Menschen und wissen auch die optischen Reize der Feuerwerkskörper nicht einzuschätzen. Sowohl Hunde und Katzen, aber auch Pferde und Rinder, Schafe und Ziegen, sowie die Wildtiere unserer dorfnahen Wälder leiden, werden durch Panik verletzt oder sterben durch Unfälle im Straßenverkehr.

Diese Tatsachen sollten uns zu einem Umdenken bewegen. „Wir bitten Sie, auf private Silvesterfeuerwerke zugunsten unserer Umwelt zu verzichten. Es wird in einzelnen Gemeinden intensiv über Alternativveranstaltungen nachgedacht. Ist es nicht schöner, miteinander den Jahreswechsel mit Licht, Tanz, Musik und besten Wünschen zu beginnen?“, fragt Bürgermeister Volker Mendel

Ein Beispiel aus der Ortsgemeinde Steimel
Der Markt- und Gerichtsort Steimel wird 2020 sein 700- jähriges Jubiläum nach der ersten amtlichen Erwähnung feiern. Als Auftaktveranstaltung und sozusagen zum rein feiern wird zu Silvester ein lockeres Zusammensein am Marktplatz und im Haus des Gastes durch die Ortsgemeinde Steimel ausgerichtet.

Beginn ist 20 Uhr und Ende des Festes gegen 2 Uhr. Für einfache Verköstigung mit Würstchen und Kartoffelsalat sowie Bier und alkoholfreien Getränken ist gesorgt, und sind für je ein Euro zu erwerben. Alle sind eingeladen sich auch selbst nach eigenen Wünschen Speisen und Getränke mitzubringen. Wer etwas zur Unterhaltung oder Belustigung beitragen möchte, Musik, Sketche, Gesellschaftsspiele, Filmvorführung oder dergleichen, ist gerne eingeladen, hier einen Beitrag zu leisten.Ab 23 Uhr wird für musikalische Unterhaltung gesorgt sein.

Als Highlight wird um Mitternacht am Marktplatz eine Lasershow mit Feuer- und Nebelmaschinen zu Musik dargeboten, gerne auch zum Tanzen in das ganz besondere neue Jahr. Die Gemeinde spendiert den Sekt zum Anstoßen um Mitternacht, die Sektgläser hierfür bitte mitbringen. Auf Feuerwerk und Knallerei wird bewusst verzichtet, vor allem um uns zukunftsfähig für die nächsten 700 Jahre zu entscheiden, den Müll und die extreme Feinstaubbelastung zu vermeiden. Es sind keine Raketen und Böller auf dieser Veranstaltung am Marktplatz und um das Haus des Gastes zugelassen.

Alle sind herzlich auf diese offene Veranstaltung eingeladen, das neue Jahr zu begrüßen und ein Zeichen zu setzten unter dem Motto „gemeinsames Erlebnis Lasershow statt Feuerwerk“. red

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