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Nachricht vom 28.11.2019
Kultur
Unterhaltsame Präsentation von „Näiwidder Pladd“
Im Café „Auszeit“ an der Marktkirche in Neuwied hatten sich viele Freunde des traditionellen Neuwieder Dialektes versammelt. Die Stadt Neuwied und der Buchautor Helmut Krämer hatten zur Präsentation des neusten Buches „Näiwidder Pladd“ eingeladen.
Buchautor Helmut Krämer signiert nach der Vorstellung seine Bücher. Fotos: wear
Neuwied. In einer kurzen Laudatio anfangs der Präsentation, würdigte die Kunstmäzenin Fürstin Sophie Charlotte zu Wied, das jahrzehntelange Engagement des Buchautors Helmut Krämer, der sich seit vielen Jahren mit dem Dialekt seiner Heimatstadt Neuwied beschäftigt. Musikalisch umrahmt wurde die Präsentation vom Liedermacher Manfred Pohl, der einige seiner Lieder im moselfränkischen Dialekt zum Besten gab. Manfred Pohl begleitete sich selbst lediglich mit seiner Gitarre, und seiner angenehmen, melodiösen Stimme.

Oberbürgermeister Jan Einig durfte natürlich nicht fehlen, bei seiner Begrüßung stellte er fest, dass nach einem sehr stressigen Tag, diese Präsentation genau richtig sei, um „runterzukommen“. Jan Einig „outete“ sich als glühender Verehrer des Neuwieder Dialekts, obwohl er mit dem Dialekt aus dem Maifeld groß geworden sei. Der Oberbürgermeister wörtlich: „Die Mundart stiftet Identität, Nähe und Vertrautheit, zudem stärkt sie die Verbundenheit zu den Menschen und zur Heimat.“ Das Buch von Helmut Krämer bezeichnete Einig als Pflichtlektüre für jeden Neuwieder, da dieses ein gelungener Beitrag sei, die heimische Mundart der Nachwelt zu erhalten.

Anschließend ergriff Helmut Krämer, die Hauptperson des Abends das Wort, der einen flammenden Appell für die Mundart in allen Regionen hielt. Es sei egal, ob in Sachsen, Bayern, Ostfriesland, Berlin oder im Rheinland, im Dialekt gesprochen wird, es ist immer im Zusammenhang mit Tradition, Heimat, Sitten und Bräuche zu sehen. Helmut Krämer zeigte sich auch sehr optimistisch, dass die Mundart eine Art Renaissance erlebt, da ein Trend erkennbar sei, das reine, fehlerfreie, unterkühlte Hochdeutsch, je nach Anlass „out“ ist. Aus diesem Grund, aber auch aus Liebe zu seiner Heimatstadt Neuwied, sieht er seinen Einsatz für den Erhalt des Neuwieder Dialekts. Für seine Ausführungen wurde Helmut Krämer mit viel Beifall bedacht, für viele Besucher war es selbstverständlich, dass sie nach Abschluss der Präsentation das Buch „Näiwidder Pladd“ erwarben, und dieses vom Autor signieren ließen.

Der Buchautor Helmut Krämer hat unter dem Titel „Näiwidder Steggelscher“ bereits ein Buch verfasst, welches dem Neuwieder Dialekt huldigt. In dem neuen Buch „Näiwidder Bladd“ lässt Krämer auch andere Stadtteile von Neuwied nicht unerwähnt. Den Schwerpunkt legt Krämer jedoch auf den Dialekt der Neuwieder Kernstadt. Dazu gehören Regeln für Aussprache und Schreibweise, sowie ein Wörterbuch der Neuwieder und Heddesdorfer Mundart, des Weiteren Anekdoten und Redensarten aus Neuwied. Zudem leitet Helmut Krämer seit 1998 bei der VHS Neuwied den Mundart-Gesprächskreis „Wie mir schwätze“.

Das Buch „Näiwidder Pladd“ wurde vom Mone-Verlag Neuwied herausgegeben, für 9,80 Euro ist es bei der Tourist-Info der Stadt Neuwied, sowie in allen Buchhandlungen, zu erwerben. wear
       
     
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