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Nachricht vom 14.11.2019
Politik
Delegation aus Neuwied kehrt mit neuen Erkenntnissen aus China zurück
Der Austausch, den Neuwied mit seiner chinesischen Partnerstadt Suqian pflegt, trägt Früchte. Da ist sich Bürgermeister Michael Mang sicher. „Ich bin froh über diesen Austausch“, unterstreicht er nach der Rückkehr aus dem Reich der Mitte. Dorthin hatte sich eine siebenköpfige Delegation aus der Deichstadt auf den Weg gemacht. Vor Ort erwartete Bürgermeister Michael Mang, Pia Maria André-Bauer, Markus Blank, Ruth Hollmann-Plaßmeier, Jörg Niebergall, Ralf Seemann und Uwe Siebenmorgen ein straffes Programm mit zahlreichen Terminen.
Drei Bäume pflanzte die Neuwieder Delegation im Suqian Santaishan Forest Park, wo ein besonderes Aufforstungsareal der Internationalen Freundschaft gewidmet ist. Im Bild (von links): Ralf Seemann, Markus Blank, Uwe Siebenmorgen, Bürgermeister Michael Mang, Ruth Hollmann-Plaßmeier, Jörg Niebergall und Pia Maria André-Bauer. Fotos: Jörg NiebergallNeuwied. Über den Inhalte der Termine berichtet Mang folgendes: „Dieses Mal stand nicht unbedingt die wirtschaftliche Kontaktpflege im Mittelpunkt, es ging eher um bildungspolitische und interkommunale Themen.“ So besuchte die Neuwieder Delegation die Suyu Secondary Professional School, eine Bildungseinrichtung, die man am ehesten mit den hiesigen Berufsschulen und Wirtschaftsgymnasien vom Typ Ludwig-Erhard-Schule vergleichen kann. Allerdings nicht in der Größe: Allein 8.000 Schüler besuchen die Secondary Professional. Mang war angetan von der Konsequenz, mit der in Suqian Bildung, Ausbildung und Forschung betrieben werden.

„Bildung ist in China von hoher Bedeutung. Sie nimmt eine Schlüsselrolle bei der Modernisierung von Wirtschaft und Gesellschaft ein“, hat Mang beobachtet. „Entsprechend fällt auch die finanzielle Förderung aus.“ Da gleich drei Mitglieder der Delegation Lehrer waren, war das Interesse am Besuch sehr hoch. Die Neuwieder Pädagogen nahmen die Curricula und die Art und Weise des Unterrichtaufbaus unter die Lupe.

Einen großen Unterschied im Vergleich zu Deutschland hat Mang dann der Berufsschule in Suyu, aber auch an der Jiangsu-Grundschule rasch festgestellt: „In China steht das Kollektiv an erster Stelle.“ Vielleicht verständlich, wenn man bedenkt, dass allein 4.000 Mädchen und Jungen die Grundschule besuchen. „Das erfordert eine ganz andere Organisationsstruktur“, gibt Mang zu bedenken. Gruppengrößen und Betreuerschlüssel sind übrigens gar nicht so verschieden von den deutschen Standards.

Besonders beeindruckend war ein weiterer Termin: die Zusammenkunft von Stadtvorständen aus aller Welt. Vertreter aus China, Italien und den USA trafen sich, um über die Probleme zu diskutieren, denen sich Metropolen wie Kleinstädte heutzutage rund um den Globus ausgesetzt sehen. „Es ist erstaunlich zu beobachten, dass sich die Herausforderungen allerorten gleichen - ohne Rücksicht auf Gesellschaftssysteme, Traditionen und Kultur“, betont der Bürgermeister. „Gleich ob in Asien oder Amerika, in Afrika oder Europa, die Menschheit will in einer sauberen Umwelt leben, will sich via leistungsstarkem Internet austauschen und vernetzt mit anderen lernen – und wenn möglich die Verkehrsströme in den Griff bekommen.“ Diese Veranstaltung habe ihm deutlich gemacht, dass es tatsächlich nur diese eine Welt gibt, die zu erhalten unser aller Ziel sein muss, bilanziert Mang.
 
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