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Nachricht vom 15.09.2019
Region
Zur Tradition des „Großen Zapfenstreichs“ in Rheinbrohl
Zur Geschichte des Großen Zapfenstreiches in Rheinbrohl erinnert sich Hermann-Josef Esser: „Nach der Wiedergründung des Tambour-Corps im Jahre 1966 wurde ab 1967 der Zapfenstreich zur Kirmeseröffnung in Rheinbrohl wieder unter Mitwirkung des Tambour-Corps Rheinbrohl aufgeführt. Zu dieser Zeit wurde der Zapfenstreich noch am Hotel zum Römer dargeboten, je nach Witterung manchmal vor dem Saaleingang (im Erker) oder im Saal."
Hermann-Josef Esser (li.) und Achim Hallerbach genossen in diesem Jahr zusammen die Darbietung des „Großen Zapfenstreichs“ in Rheinbrohl. Foto: Andreas Kossmann
Rheinbrohl. Esser berichtet: "In den 1970er Jahren wurde der Zapfenstreich dann an die Pfarrkirche verlegt, zunächst auf der Haupttreppe zur Kirche und seit dem Abriss des alten Pfarrhaues vor die Kirche, auf die Terrasse des heutigen Pfarrhauses. Seit einigen Jahren stehen die darbietenden Musikvereine im Hof vor dem Pfarrhaus.
Anfangs wechselten die mitwirkenden Musikvereine: 1967 Knabenkapelle Boppard, danach der Musikverein Bad Hönningen, der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Leubsdorf und der Musikverein Niederwerth. Dieser spielt inzwischen schon über 40 Jahre alle Umzüge während der Kirmes. Aber nicht nur an Rheinbrohler Kirmes wurde der Zapfenstreich durch unser Tambourcorps aufgeführt. Zum Beispiel 1979 bei der Verabschiedung von Oberstleutnant a.D. Heinrich Schlüter zusammen mit dem Musikkorps 300 aus Koblenz, zum Abschluss der Bundesgartenschau in Bonn 1979 vor Bundeskanzler Helmut Kohl mit der Feuerwehrkapelle Leubsdorf, ebenso beim Kreisfeuerwehrfest in Puderbach vor Ministerpräsident Bernhard Vogel, bei vielen Feuerwehrfesten nah und fern wurden wir, zusammen mit der Feuerwehrkapelle Leubsdorf verpflichtet, zum Beispiel in Kyllburg in der Eifel, in Weilerswist und an vielen anderen Orten.

Auch haben wir beim Schützenfest in Bad Godesberg im Rheinhotel Dreesen, zusammen mit dem Musikzug „Bergklänge“ Heisterbacherrott den Zapfenstreich aufgeführt. Egal wie oft wir den Zapfenstreich aufgeführt haben, es war jedes Mal eine ergreifende Zeremonie. Der Zapfenstreich ist einfach eine ergreifende Sache und wird auch heute noch von der Bevölkerung sehr gut angenommen“, so Esser. Esser ist Ehrenvorsitzender des Kreismusikverbandes Neuwied, ehemaliger Stellvertretender Präsident des Landesmusikverbandes Rheinland-Pfalz, ehemaliger Rheinbrohler Tambourmajor und Ehrenmitglied des Tambourcorps Rheinbrohl. Und nicht zuletzt natürlich auch stolz, darauf, dass nun sein Sohn Thorsten Stabführer des Corps und in seine musikalischen Fußstapfen getreten ist. Dieser ergänzt: „Ich bin stolz, seit einigen Jahren den Zapfenstreich einzustudieren und am Kirmessamstag dirigieren zu dürfen“.

Die Wertschätzung für die beiden Musikvereine zeigte in diesem Jahr auch die Anwesenheit von Achim Hallerbach (Landrat des Kreises Neuwied, Vorsitzender des Kreismusikverbandes Neuwied und Präsident des Landesmusikverbandes Rheinland Pfalz). Dieser zeigte sich von der Darbietung des Tambour-Corps Rheinbrohl unter der Leitung von Thorsten Esser und des Musikvereins Niederwerth unter der Leitung von Pascal Arens tief beeindruckt.

„Der Große Zapfenstreich ist für mich ein absolutes Highlight unserer Kirmes. Ein sehr würdiger Rahmen vor dem neuen Gemeindezentrum, die starke Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger und der Große Zapfenstreich an sich, das ist Freude und Gänsehaut zugleich“, ergänzte zudem der Erste Kreisbeigeordnete Michael Mahlert.

Bildunterzeilen:
1. 2. Tambour-Corps Rheinbrohl und Musikverein Niederwerth spielten Ständchen und Großen Zapfenstreich gemeinsam vor der Rheinbrohler Pfarrkirche. Foto: Andreas Kossmann

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