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Nachricht vom 01.07.2019
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Heinrich-Sommer-Preis ehrt Neuwieder Azubi
Drei Auszubildende aus den Berufsbildungswerken (BBW) der Josefs-Gesellschaft wurden mit dem Heinrich-Sommer-Preis 2018 ausgezeichnet – für hervorragende Leistungen, die weit über Zeugnisnoten hinausgehen. Unter den Preisträgern ist Robin Mersinger, der im BBW des Heinrich-Hauses in Neuwied einen beeindruckenden Weg gegangen ist und sofort nach seinem exzellenten Abschluss von einem Kooperationsbetrieb im allgemeinen Arbeitsmarkt übernommen wurde.
Die drei Preisträger 2018 (von links): André Lux, Robin Mersinger und Patrick Horster mit Andreas Rieß, Vorstand der Josefs-Gesellschaft. Foto: Josefs-Gesellschaft Neuwied. In den drei BBWs der Josefs-Gesellschaft (JG) erhalten junge Menschen mit Behinderung eine Erstausbildung im dualen System und werden dabei intensiv unterstützt und begleitet – auch wenn es anschließend darum geht, sich in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren. Einmal jährlich ehrt die JG drei Azubis mit dem Heinrich-Sommer-Preis, der mit 500 Euro dotiert ist. „Nicht nur das Wissen und Können, das sie sich erarbeitet haben, sind entscheidend, sondern ganz besonders ihre Entwicklung zu einer starken, selbstbewussten Persönlichkeit“, sagte Andreas Rieß, Vorstand der JG, im Rahmen einer Feierstunde am 12. Juni in der Kölner JG-Zentrale. Er dankte den Preisträgern im Beisein ihrer Angehörigen und Ausbilder vor allem, dass sie als gutes Beispiel vorangehen und andere Menschen motivieren.

Vom unmotivierten Schüler zu einem der Kammerbesten

Dass er einmal als Vorbild ausgezeichnet wird, hat Robin Mersinger keinesfalls gedacht. Schließlich galt er jahrelang als fauler Schüler mit wenig Engagement, eine Ausbildung anzugehen. Doch dann stellte er sich im BBW des Heinrich-Hauses in Heimbach-Weis allen Herausforderungen: Nach einer Eignungsabklärung und anschließender Berufsvorbereitender Bildungsmaßnahme konnte er die gewünschte Ausbildung als Industriemechaniker in der KWN aufnehmen. „Am Anfang verfielen Sie gern in alte Verhaltensmuster, zogen sich zurück und konnten nicht an Gruppenangeboten teilnehmen“ erzählte Rieß in der Laudatio. Doch dann habe Mersinger seine Chance erkannt und mit viel Ehrgeiz, aber auch viel Selbstkritik, nicht nur wahrgenommen, sondern alle Erwartungen weit übertroffen. Seine Ausbildung konnte er bei der IHK-Prüfung mit einem herausragenden Ergebnis von 96,74 Prozent abschließen. Damit gehörte er zu den Kammerbesten und konnte seine Ausbildung sogar um ein halbes Jahr verkürzen.

Dass ihm der gewählte Beruf liegt, konnte er auch während einer langen VAmB-Phase beweisen. Bei der „Verzahnten Ausbildung mit Berufsbildungswerken“ bilden Betriebe und Berufsbildungswerke junge Menschen mit Behinderung gemeinsam aus. Seinen Arbeitgeber Henrich & Moritz Elektrotechnik GmbH & Co. KG konnte Mersinger mit seinen Leistungen und seiner Zuverlässigkeit so überzeugen, dass er ihn direkt nach seinem Abschluss übernommen hat. Und nicht nur in dieser Hinsicht hat Mersinger überzeugt: Während seiner Ausbildung hat er seinen Realschulabschluss nachgeholt und macht gerade in der Abendschule das Fach-Abitur. Er lebt mittlerweile in einer selbstgegründeten Dreier-WG und regelt Alltag, Haushalt und Job völlig eigenständig. Dieser Weg und die persönliche Entwicklung sind beeindruckend und dienen vielen als Vorbild, weshalb er nun mit dem Heinrich-Sommer-Preis geehrt wurde.
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