NR-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Neuwied
Nachricht vom 17.06.2019
Region
Rundwanderung vom Secker Weiher zur Holzbachschlucht
Unsere Wanderstrecke führt uns wahlweise an zwei idyllischen Seen vorbei, geht über den Westerwaldsteig, führt vorbei an einem seltenen Privatfriedhof und windet sich durch eine märchenhafte Schlucht. Unterwegs kann man in einem Café und in einer Gaststätte Pause machen, um sich zu stärken. Und nach der Wanderung wartet noch eine Klosterruine aus dem 10. Jahrhundert, die wir zufällig entdeckt haben, auf eine Besichtigung. Diese Wanderung ist in zwei Strecken von 3,5 Kilometern oder 11 Kilometern wanderbar.
Bei dieser schönen Wanderstrecke hat man die Wahl zwischen einem kurzen oder langen Ausflug. Fotos: GRISeck / Westerburger Land. Bei diesem Wandervorschlag vom Secker Weiher zur Holzbachschlucht können Sie zwischen zwei Etappen wählen. Die längere Strecke mit etwa 11 Kilometern führt vom Secker Weiher zur Holzbachschlucht und zurück, die Kurzstrecke mit etwa 3,5 Kilometern haben wir als Rundweg durch die Holzbachschlucht geplant. Beide Wanderungen sind für ungeübte Wanderer, für Familien mit kleinen Kindern sowie Radfahrer nicht geeignet. Bei der längeren Etappe ist Start und Ziel der Parkplatz am Campingplatz Secker Weiher. Die Kurzstrecke beginnt beim Wanderparkplatz Holzbachschlucht an der Landesstraße L 300. Beide Strecken sind farblich unterschiedlich auf der Karte markiert.

Wanderung lange Strecke

Wir stellen unser Auto am Camping Park Weiherhof (Koordinaten: 50°35'12.1"N 8°02'06.6"E) ab (Foto 1) und wandern rechts den Wanderweg folgend am Secker Weiher entlang (Foto 2). Der Weiher wurde 1672 durch Fürst Heinrich von Nassau-Hadamar angelegt und ist durch einen Damm mit dem kleinen Weiher verbunden. Beide Weiher werden heute als Angelgewässer genutzt. An der nächsten Weggabelung folgen wir dem Schild „Holzbachschlucht“ und biegen links ab (Foto 3). Anschließend halten wir uns links. Wir wandern nun entlang des kleinen Weihers, den man vom Weg aus nicht sehen kann. Unser Vorschlag ist deshalb, wegen der Idylle den Weg links kurz auf den kleinen Wanderpfad zu verlassen und am kleinen Weiher entlang zu wandern (Foto 4). Anschließend biegen wir rechts ab und wandern auf dem Westerwaldsteig entlang bis zum Hofgut Dapprich.

Wanderung kurze Strecke und Weiterführung lange Strecke

Die Kurzstreckler parken am Wanderparkplatz der Holzbachschlucht, der zwischen den Orten Gemünden und Seck liegt (Koordinaten: 50°34'09.2"N 8°01'53.1"E) und wandern bis zum Hof Café Dapprich. Dort vereinigt sich die kurze Wanderstrecke mit der langen Etappe. Wir folgen dem Schild Richtung Holzbachschlucht (Foto 5). Anschließend überqueren wir die steinerne Brücke über den Holzbach (Foto 6) und biegen danach in den Wanderpfad rechts ab. Kurz vor dem Eingang in die Holzbachschlucht entdecken wir rechts einen Privatfriedhof. Laut Beschreibung ist dies einer der wenigen noch existenten Privatfriedhöfe in Deutschland und dient der Familie Schneider vom Hofgut Dapprich als letzte Ruhestätte (Foto 7). Anschließend halten wir uns rechts und sind von dem sich uns dann bietenden Anblick fasziniert. Denn wir erreichen die malerisch gelegene Brücke der Holzbachschlucht, die wir anschließend überqueren (Foto 8). Hier verweilen wir eine Weile und klettern auf den Felsen am Holzbach herum, um die Schönheit des Anblicks zu genießen (Fotos 9 bis 11). Fasziniert von den Eindrücken wandern wir auf der Rundstrecke um die Holzbachschlucht weiter und erreichen einen Steg in der Nähe interessanter Felsformationen (Foto 12). Hier haben Wanderer aus übereinander gestapelten Steinen Steinmännchen gebaut, wie sie nach alter Tradition besonders in den skandinavischen Ländern zu finden sind (Foto 13). Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, diese Sitte zu kopieren und nun hat sich ein etwas kleineres Steinmännchen zu den anderen dazugesellt. An einer Weggabelung folgen wir links dem Weg R 29 (Foto 14) und befinden uns auf der Rückrunde des Rundweges. Am Holzbach angekommen überqueren wir diesen auf einer weiteren Brücke (Foto 15), doch nicht ganz so malerisch wie die Brücke am Eingang unserer Tour. Doch vorher machen wir auch hier Halt und suchen uns ein schönes Fotomotiv, indem wir über die Steine des kleinen Baches balancieren. Danach geht es einem Treppenaufgang links den Berg hinauf (Foto 16). Oben angekommen steht für müde Wanderer eine Sitzgarnitur zum Ausruhen bereit. Weiter wandernd kommen wir ans Ende der Strecke. Wir haben nun den Ausgang der Holzbachschlucht erreicht, nehmen die beiden Treppen nach oben und wandern zurück bis zum Hofgut Dapprich.

Unterwegs besteht die Möglichkeit der Einkehr

Im Hof Café Dapprich machen wir eine Pause und stärken uns bei einer Tasse Kaffee und selbstgebackenem Kuchen oder einem kühlen Blonden und einem Vesperbrot (Foto 17). Auf der Außenterrasse lassen wir noch einmal die Tour Revue passieren. Nachhaltig sind wir von der Holzbachschlucht beeindruckt, einem Naturschauspiel, fast wie in einem Märchen. Die Wanderer der Kurzstrecke haben das Etappenziel geschafft, während die Wanderer der langen Strecke dem Westerwaldsteig zurück folgen, bis sie den Parkplatz am Campingplatz erreichen. Im Gasthaus Weiherhof direkt auf dem Campingplatz besteht die Möglichkeit, die lange Wanderung bei Essen und Trinken ausklingen zu lassen. Eine Sonnenterrasse lädt bei schönem Wetter dazu ein, noch ein wenig zu verweilen (Foto 18).

Wir statten der Klosterruine Seligenstatt einen Besuch ab

Auf der Rückfahrt haben wir in der Hellenhahner Straße von Seck die Klosterruine Seligenstatt entdeckt, von deren Existenz wir total überrascht waren. Bei der Ruine handelt es sich um Reste eines Nonnenklosters, das 1181 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Von den Benediktinern betrieben, wurde das Kloster, dessen Zahl auf maximal 30 Nonnen beschränkt war, im Jahr 1423 aufgegeben. Die Glocken wurden 1591 auf die beiden Kirchen in Westerburg und Gemünden verteilt. Der Klosterhof bestand noch bis 1785, danach wurden die noch vorhandenen Gebäude abgerissen. Vom alten Kloster sind noch die Außenmauern von 36 mal 72 Metern in sechs bis neun Metern Höhe erhalten, die wir ehrfurchtsvoll besichtigen. In einer frei zugänglichen Holzhütte befinden sich weitere Informationen zum Kloster und der Historie (siehe Fotos 19 bis 23). Ein schöner Wandertag geht eindrucksvoll zu Ende. (GRI)
       
       
       
       
       
       
Nachricht vom 17.06.2019 www.nr-kurier.de