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Nachricht vom 14.06.2019
Region
VG Puderbach kämpft gegen das Indische Springkraut
Das Drüsige Springkraut, auch Indisches Springkraut oder Rotes Springkraut genannt, kommt ursprünglich von dem indischen Subkontinent. Als Zierpflanze wurde es im 19. Jahrhundert auch in Europa eingebürgert. Es wächst in Mitteleuropa vor allem in feuchten Wäldern, Auen- und Uferlandschaften mit hohem Nährstoffgehalt. So auch im Puderbach Land entlang des Holzbaches und an anderem Bachläufen oder feuchten Senken.
In Kürze wird es wieder blühen und Samen bilden, das Indische Springkraut. Fotos. Wolfgang TischlerPuderbach. In Europa wird das Indische Springkraut vielerorts als invasiver Neophyt bekämpft, da es als Bedrohung für andere Pflanzenarten, ja ganze Pflanzengesellschaften in deren Lebensraum betrachtet wird. So auch im Puderbacher Land. Hier hat sich Erwin Velten seit 13 Jahren dem Kampf gegen das Kraut verschrieben. Er ist der Motor für die Bekämpfung in der gesamten Verbandsgemeinde.

Am heutigen Samstag, den 15. Juni hatte sich am frühen Morgen an der Burg Reichenstein eine große Gruppe von 30 Leuten zusammengefunden, um in den Kampf zu ziehen. Viele waren mit Sense oder Sichel ausgestattet, aber auch das Ausreißen der Pflanze ist erfolgreich. Bürgermeister Volker Mendel begrüßte die Anwesenden und sagte: „Wir wollen uns der Natur widmen und ihr nicht entgegenwirken. Allerdings dürfen wir die Artenvielfalt nicht außer Acht lassen.“

Gekommen war auch eine neunköpfige Abordnung der Sparkasse in Arbeitskleidung, an der Spitze der Vorstandschef Dr. Hermann Josef Richard, um im Kampf gegen das Kraut mitzuhelfen.

Bekämpfung
Das Indische Springkraut lässt sich verhältnismäßig einfach bekämpfen, da es einjährig ist und die Verbreitung über die Samen erfolgt. Bis zur Bildung der ersten Blüten verhindert mähen eine weitere Verbreitung. Das Springkraut lässt sich auch gut ausreißen. Diese Maßnahme muss vor der Samenreife durchgeführt werden. Da es an den Sprossknoten leicht zur Wiederbewurzlung kommt, sollten ausgerissene oder gemähte Pflanzen abgeräumt und kompostiert oder auf Wegen und Straßen zum raschen Verdorren ausgelegt werden. Die bearbeiteten Flächen müssen jedoch weitere vier Jahre kontrolliert werden, denn der Samenvorrat im Boden kann insgesamt fünf Jahre keimfähig bleiben. (woti)
 
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