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Nachricht vom 21.04.2019
Region
Die „Plastik-Diät-Rallye“ der Ludwig-Erhard-Schule
Die Berufsschulklasse Wirtschaft der Ludwig-Erhard-Schule (LES) hat sich eingehend mit dem Problem Plastik befasst und wie Plastikmüll minimiert und vermieden werden kann. Die Ergebnisse ihrer „Plastik-Diät-Rallye“ haben die Schüler nun auf dem Luisenplatz in Neuwied der Öffentlichkeit vorgestellt. Prominente Unterstützung erhielten die Jugendlichen von Landrat Achim Hallerbach und Oberbürgermeister Jan Einig, die sich intensiv mit dem Projekt auseinandersetzten.
Fotos von der Aktion auf dem Luisenplatz vom 17. April: Wolfgang TischlerNeuwied. Die Plastik-Diät-Rallye wurde angestoßen und unterstützt vom Umweltreferat der Neuwieder Kreisverwaltung und der lokalen Agenda 21. Der hohe Plastikverbrauch hat erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt und zwar weltweit. Für uns als Verbraucher ist Plastik als Verpackung und auch als Produkt allgegenwärtig. In den örtlichen Supermärkten in Stadt und Kreis Neuwied recherchierten die Schüler was gegen den zunehmenden Plastikverbrauch getan werden kann.

Muss eine Gurke wirklich einzeln in einer Folie verpackt sein? Wo kann der Verbraucher Obst ohne Verpackung oder mit eigenen Transportboxen kaufen? Welche Alternativen gibt es zur Plastiktüte und wo wird sie schon eingesetzt? Diesen Fragen sind die Schüler nachgegangen und haben die Ergebnisse nun in der Öffentlichkeit präsentiert.

So gab die Kette Kaufland an, das allein durch den Verzicht des Einschweißens der Gurken 120 Tonnen Plastik pro Jahr eingespart wird. Aldi Süd und Nord gab zum Beispiel an, das Angebot an unverpacktem Obst und Gemüse ständig ausbauen oder bei Eigenmarken bis 2022 eine 100-prozentige Recyclingfähigkeit erreichen zu wollen. Andere Supermärkte unternehmen ebenfalls Anstrengungen in dieser Richtung. Bei den großen Zulieferern sind allerdings noch keine oder nur geringe Aktivitäten in Richtung Plastikmüllvermeidung feststellbar.

Die Schüler haben auch eine ganze Reihe Probleme herausgearbeitet. So ist schwarzes Plastik nicht recycelbar und muss verbrannt werden. Unser Plastikmüll ist noch nicht ausreichend in den Recyclingkreislauf integriert. Mikro- oder Nanoplastik ist nicht biologisch abbaubar und kann in Kläranlagen nicht gefiltert werden. Je dünner das Plastik wird, umso schwerer kann es im Prozessablauf gegriffen werden.

Mikro- und Nanoplastik befindet sich in vielen Kosmetika oder auch Zahncremes. Diese Plastikteilchen können in den Kläranlagen kaum gefiltert werden und gelangen so in den Wasserkreislauf. Auf den Verpackungen ist dies oft nicht ersichtlich, dass Plastik zum Beispiel als Peelingmittel verwandt wird. Der BUND hat eine Liste der Kosmetika erstellt, die Plastik enthalten und setzt sich für deren Vermeidung ein. Erste Erfolge wurden vom BUND vermeldet.

Die Schülerfirma der LES will bei Plastik mit gutem Beispiel vorangehen. Geplant sind unter anderem Tassen und Becher aus Porzellan mit Pfand, Öko-Pizzateller oder Rührstäbchen für den Kaffee aus Holz.

Für die Fortführung des Müllvermeidungsprojekts werden noch interessierte Schulen und Klassen gesucht. Informationen zum Projekt und der Arbeit der Agenda 21 gibt es bei Ina Heidelbach, Telefon 02631/803 447 oder per E-Mail an ina.heidelbach @kreis-neuwied.de. woti
       
   
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