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Nachricht vom 24.09.2018
Region
Alle Dierdorfer Schulen mit Erasmus+ europaweit unterwegs
Bettina Münch-Rosenthal, die für internationale Begegnungen zuständige Expertin der ADD Koblenz, bezeichnete die Tatsache, dass an einem Schulstandort drei Schulen am Projekt „Erasmus+“ teilnehmen, beim Pressetermin als Besonderheit. Landesweit wurden 20 Projekte genehmigt, damit liegt Rheinland-Pfalz auf Platz fünf unter den Bundesländern. In der heutigen Zeit seien internationale Begegnungen von Heranwachsenden außerordentlich wichtig, daher habe man die bürokratischen Hürden gesenkt und eine höhere Beteiligung von Schulen erreicht.
Sie stellten gemeinsam das Projekt vor. Fotos: Helmi Tischler-VenterDierdorf. Erasmus+ ist ein Programm der Europäischen Union und bietet finanzielle Förderung für internationale Schulpartnerschaften und Projekte. In Dierdorf meldeten die Gutenberg-Grundschule, die Nelson-Mandela Realschule plus und das Martin-Butzer-Gymnasium Projekte an.

Vom Gymnasium nahmen im Schuljahr 2017/2018 sieben Kollegiums-Mitglieder an Fortbildungen zum Thema „Projektmanagement für interkulturelle Austauschprojekte in Europa“ teil. Mit dem daraus resultierenden Elan wurde direkt im März 2018 ein Antrag gestellt, der in den Sommerferien positiv beschieden wurde. Das geplante Projekt „Life in Plastic - Is it fantastic?!“ soll auf der individuellen und pädagogischen Ebene einen reflektierten und bewussten Umgang mit Plastik bewirken. Auf der europäischen Ebene arbeiten die Projektschulen – das sind neue Partnerschulen aus Dänemark (Kopenhagen), Italien (Ostia) und der langjährige Partner Polen (Krotoszyn) zusammen. Durch die Fördersumme der Europäischen Kommission für das gesamte Projekt in Höhe von 158.960 Euro, davon 33.756 Euro für das Martin-Butzer-Gymnasium als koordinierende Schule, können die Schüler ohne eigene Kosten teilnehmen und reisen. Nach den Herbstferien wird die konkrete Projektarbeit gestartet werden, dabei werden die IT-Fachleute in der Schülerschaft mit einbezogen, denn es wird sukzessive eine Web-App entstehen, in der Projektergebnisse veröffentlicht und nutzbar gemacht werden.

Das Erasmus Projekt der Gutenberg Schule trägt den Projekttitel „Komm ich zeig Dir meine Stadt“. Zum Auftakt findet im Oktober dieses Jahres eine Fortbildungsveranstaltung zu e-Twinning in Dierdorf statt. Das Projekt läuft über zwei Jahre. Während dieser Zeit erstellen Kinder aus Dierdorf und Kinder aus der Partnerschule in Krotoszyn digitale Stadtführer ihrer Heimatstädte und treffen sich zwischendurch zur gemeinsamen Arbeit - unterstützt durch Lehrer - einmal in Krotoszyn und einmal in Dierdorf. Die Kinder führen ihre Gäste bei den Besuchen durch ihre Stadt und zeigen sie aus Kindersicht. Regelmäßige Kontakte finden zwischen den Begegnungen über e-Twinning statt. Die Kinderstadtführer sollen in die jeweils andere Sprache übersetzt werden. Gegebenenfalls entstehen auch Druckfassungen, im Falle von Dierdorf eine überarbeitete Neuauflage des Stadtführers, der bereits zur 650-Jahr-Feier entstanden ist.

Die Nelson-Mandela-Realschule plus arbeitet mit ihren Partnerschulen in Winchester (England), Bisceglie (Italien) und Soini (Finnland) gemeinsam an einem Erasmus+-Projekt. Diese nehmen seit 2011 am Programm teil und führen zurzeit bereits das vierte Projekt durch. Das aktuelle Thema lautet „At work in Europe“. Ziel ist die Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf die Arbeitswelt. Folgende Themen werden mit den Partnerschulen erarbeitet und bei den Treffen vertieft: Welche Berufe gibt es? Welche Fähigkeiten braucht man dafür? Wo liegen meine Stärken? Welche Berufe könnten zu mir passen? Außerdem werden Schüler-Startups gegründet, jede „Firma“ erhält ein kleines Startkapital, entwirft ein Produkt, vermarktet es und verkauft es auf dem Sommerfest. Mehrmals jährlich treffen sich bis zu 50 Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 9 -unter der Betreuung durch Kollegen aller Schulen – eine Woche lang, jedes Mal an einer der fünf Schulen. Zwischen den Treffen wird an allen Schulen am Thema weitergearbeitet. Erfahrungen und Ergebnisse teilen die Partner auf einer gemeinsamen Arbeitsplattform im Internet.

Auf der Projekt-Internetseite können Sie mehr erfahren: twinspace.etwinning.net/11160/home. (htv)


 
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