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Nachricht vom 08.09.2018
Kultur
Jazzfestival Neuwied an einem neuen Spielort
Das Jazzfestival Neuwied findet vom 28. bis 30. September zum 41. Mal statt. Nach 40 Jahren an einem neuen Spielort und in einem veränderten Format. Neuer Spielort in Neuwied ist das Schloss Engers. Im wunderbaren Ambiente des Schlosses präsentiert das Festival im schönsten Rokokosaal am Rhein und in der Kapelle am Schloss drei exklusive Konzerte.
Ralph Towner. Foto: ECM-RecordsNeuwied. Im Laufe der vergangenen 40 Jahre hat sich eine stattliche Anzahl berühmter und wegweisender Künstler in das Gästebuch des Jazzfestivals Neuwied eingetragen. Das Mahavishnu Orchestra zum Beispiel gehörte dazu, ebenso wie Lester Bowie und Paco De Lucia, Jan Garbarek und John Scofield, Pat Metheny und das Art Ensemble of Chicago, Don Cherry und Archie Shepp und viele, viele mehr. Diese Tradition verpflichtet und so haben sich zum 41. Festival, das vom 28. bis 30. September im Schloss Engers ansteht, bereits weitere hochkarätige Musiker angesagt.

Freitag, 28. September Dianasaal - Schloss Engers - 19.30 Uhr: Renaud Garcia-Fons
Der „Paganini des Kontrabass", Renaud García-Fons, zählt zu den außergewöhnlichsten Musikern der Jazz- und Weltmusikszene. Als einer der virtuosesten Kontrabassisten der Gegenwart übertrifft der Franzose auf seinem Instrument alles, was im Jazz bis dato möglich schien. Er spielt bevorzugt einen fünfsaitigen Kontrabass, der ihm ungewöhnliche spieltechnische und klangliche Effekte gerade in den höchsten Lagen des Instruments gestattet. In Kombination mit seiner ausgefeilten Zupf- und Bogentechnik brachte er es zu einer beispiellosen Virtuosität und ließ ihn zur Weltspitze aufsteigen. Sein Publikum entführt der Bassist dabei jedes Mal an neue, unentdeckte Orte – in die einzigartige Welt von Renaud García-Fons: „Ich habe immer daran gearbeitet, Musik ohne Abgrenzungen, oder Grenzen im Stil zu erschaffen, eine Musik, um eine imaginäre Reise zwischen dem endlosen Raum und der Zeit zurückzulegen."

Samstag, 29. September Kapelle am Schloss Engers - 20.30 Uhr: Ralph Towner
Ob an der klassischen oder an der 12-saitigen Gitarre: Towners Stil ist unverkennbar. Der weltweit renommierte Meister ist seit über 40 Jahren ein bedeutender ECM-Künstler. Er spielte mehr als 30 Alben für das innovative Label ein. Anfang der siebziger Jahre gründete er mit Glen Moore, Collin Walcott und Paul McCandless die bahnbrechende Gruppe Oregon. Daneben arbeitete er mit Musikern wie Keith Jarrett, Jan Garbarek, John Abercrombie, Egberto Gismonti,Gary Burton, Jack DeJohnette und vielen anderen. Towner komponierte Orchesterwerke, die unter anderem vom Stuttgarter Opernorchester und dem Indianapolis Symphony Orchestra aufgeführt wurden.

Sein vielschichtiges Gitarrenspiel hat nicht nur die Musik seiner Band Oregon über Jahrzehnte geprägt, sondern alle seine Soloalben und Konzerte zu einem einmaligen Klangerlebnis gemacht. Von Pat Metheny bis zu Al Di Meola geraten Gitarristen ins Schwärmen, wenn die Sprache auf Ralph Towner kommt. Er denke die Gitarre vom Piano her, sein größter Einfluss sei kein Gitarrist, sondern der Pianist Bill Evans gewesen. Der Gitarrist spielte auch mit Tim Hardin auf dem legendären Woodstock-Festival. Ralph Towner, der vor 39 Jahren erstmals in Neuwied auftrat, gibt am diesjährigen Jazzfestival eines seiner ganz raren Solokonzerte.

Sonntag, 30. September Dianasaal - Schloss Engers – 15 Uhr : Martin Tingvall
Martin Tingvall, Pianist und Gründer des renommierten Tingvall Trios, kommt zu einem exklusiven Solokonzert nach Neuwied und stellt sein aktuelles Album vor. Die Vergleiche mit den großen Romantikern des Jazzpianos, mit Keith Jarrett und Chick Corea, sind nicht von der Hand zu weisen. Wie gewohnt streift Martin Tingvall durch die folkloristischen Melodiewelten seiner nordischen Heimat und verbindet sie mit amerikanischen Jazzmustern und Elementen aus der europäischen Kunstmusik. Bach meets Edvard Grieg meets Thelonious Monk. Der Unterschied: Die Geschichte des immer rhythmisch vorwärtsdrängenden Keith Jarrett oder das Funky Piano von Chick Corea hält er für einen Moment an: Entschleunigung ist sein Motto. Egal, wie oft man Martin Tingvall zuhört – man hört niemals etwas zweimal. Man verfällt ihm jedes Mal aufs Neue – seinen Songs, seiner Energie und seiner zugänglichen Art.


Die Konzerte am Freitag und Sonntag finden im Schloss Engers statt. Das Konzert am Samstag wird in der Kapelle neben dem Schloss Engers durchgeführt. (PM)
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