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Nachricht vom 05.09.2018
Kultur
Ausstellung mit Arbeiten des Grafikers Franz M. Jansen
Am 16. September eröffnet Reinhard Zado, der seit fünf Jahren eine Galerie in Niederhofen betreibt, die Ausstellung mit Radierungen, Lithografien und Holzschnitten von Franz M. Jansen (1885 bis 1958). Seine Arbeit ist von überregionaler Bedeutung, da sich in den hier gezeigten Werken alle seine durchlebten Stilepochen widerspiegeln. Viele Arbeiten über den Rhein (1917/18) sind ausgestellt, da er in Koblenz im Ersten Weltkrieg stationiert war.
Grafik von Franz M. Jansen.Niederhofen. Im Sommer 1913 wurde Jansen von August Macke eingeladen, mit 15 weiteren Künstlern an der "Ausstellung Rheinischer Expressionisten" im Kunstsalon Friedrich Cohen in Bonn teilzunehmen, durch die sich erstmals die Avantgarde im Rheinland präsentierte. Ein Jahr später, 1914, zeigte das Kölner Wallraf-Richartz-Museum seine erste Einzelausstellung. Der Erste Weltkrieg schärfte seinen Blick auf Not und Elend, was er in eindrucksvollen Graphikzyklen wiedergab. Zu Beginn der 20er Jahre stand er den Kölner Progressiven nahe, doch wechselte sein Augenmerk von gesellschaftskritischen Themen zu Porträt und Landschaft, die er im neusachlichen Stil wiedergab. 57 Arbeiten wurden als „entartet“ beschlagnahmt und ein Holzschnitt aus dem Besitz des Wallraf-Richartz-Museums in München auf der Ausstellung “Entartete Kunst" gezeigt. 1946 gehörte Jansen zu den Gründern des Rheinisch-Bergischen Künstlerkreises. Daraufhin stellte man einige seiner graphischen Werke 1959 auf der Documenta 2 in Kassel aus. Er starb 1958.

150 Arbeiten sind ausgestellt. Dies ist ein weiterer Beitrag zu dem Thema Druckgrafik, zu dem Zado bereits Pfingsten dieses Jahres, anlässlich der Aufnahme der UNESCO in die Liste des immateriellen Kulturerbes, eine Ausstellung internationaler Grafiker zeigte. Es erscheint ein Katalog mit 96 Seiten.
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