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Nachricht vom 01.09.2018
Kultur
Historische Kutschfahrt von Flammersfeld nach Neuwied
Zur Erinnerung an den Umzug von Friedrich-Wilhelm Raiffeisen von Flammersfeld nach Heddesdorf wurde am Samstag, den 1. September der Wechsel des damaligen Bürgermeisters von Flammersfeld als Bürgermeister nach Heddesdorf mit einer Kutschfahrt nachempfunden. Friedrich-Wilhelm Raiffeisen wurde durch Josef Zolk stilecht dargestellt.
Fotos und Video Wolfgang TischlerNeuwied/Flammersfeld. Der Start der historischen Kutschfahrt auf der Raiffeisenstraße war am frühen Morgen vor dem Raiffeisenhaus in Flammersfeld. Dort hatten sich unter anderem Landrat Michael Lieber eingefunden, der Raiffeisen so verabschiedete, wie es 1852 gewesen sein musste. Mit der durch drei Kaltblüter gezogenen Kutsche ging es über die B 256 in Richtung Horhausen. Die Pferde gingen die Strecke in einer stoischen Ruhe und ließen sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Sie kannten die Route, denn wie der Kutscher erzählte, waren sie im Laufe der Woche die Strecke schon einmal „Probegegangen“.

Die erste Station war Horhausen. Dort wartete eine Weltpremiere. Es wurde das Raiffeisenlied, das der verstorbene Georg Wolf komponiert hat zum ersten Mal öffentlich aufgeführt. Josef Zolk war auch nach Abschluss der Fahrt noch ganz ergriffen davon. Weiter ging es in Richtung Oberraden. Dort wurden die Pferde gewechselt, denn die gesamte Strecke wäre zu anstrengend für die Tiere gewesen.

Der nächste Stopp war dann Rengsdorf. Dort gab es für Mensch und Tier eine Stärkung. Heu für die Pferde und leckere Kartoffelsuppe für die Menschen. Umrahmt wurde der Halt vom Männerchor Rengsdorf. Verbandsbürgermeister Hans-Werner Breithausen begrüßte die angekommenen Gäste und die Besucher vor dem Rathaus in Rengsdorf. Er erinnerte daran, dass die ehemalige Bürgermeisterei Anhausen, später dann Amt Rengsdorf und die heutige VG Rengsdorf-Waldbreitbach sehr eng mit Raiffeisen verbunden ist. Führt doch die Raiffeisenstraße mitten durch den Ort Rengsdorf und in Anhausen wurde 1862 der Darlehenskassenverein, eine der ältesten Genossenschaften, gegründet.

Ab Rengsdorf fuhr dann noch eine zweite Kutsche mit. Hierfür haben die Veranstalter, die VGs Flammersfeld und Rengsdorf-Waldbreitbach, die beiden Landkreise Altenkirchen und Neuwied, sowie die Stadt Neuwied, insgesamt 14 Karten verlost. Die Gewinner äußerten sich bei der Ankunft sehr positiv, für sie war es ein ganz besonderes Erlebnis.

In Heddesdorf wurde den Teilnehmern der Kutschfahrt ein grandioser Empfang bereitet. Ziel war der Ringmarkt. Dort gab es auch etwas zum Feiern. Seit 50 Jahren ist der Ringmarkt ein beliebtes Nahversorgungszentrum mit ganz eigenem Charakter. Dieses wurde am Samstag ausgiebig gefeiert.

Händler öffneten ihre Stände von 10 bis 18 Uhr am Raiffeisenring auf den Parkstreifen zwischen den Einfahrten zu den Parkplätzen Ulmenweg und Ringmarkt ihre Stände. Mitglieder des Projekts „Gemeinschaftlich Wohnen“ organisierten eine „Lange Tafel“, die Gelegenheit zum nachbarschaftlichen Austausch bot und zum Probieren schmackhafter Speisen anregte. Zudem lockte eine Tombola mit vielen interessanten Gewinnen.

Die Theatergruppe „Bartels Bühne“ aus Flammersfeld führte das von Mila Safafi, Hannah Patt und Laura Schmidt geschriebene Stück „Ben auf den Spuren Raiffeisens“ auf, das auf die Ansprüche und Wünsche Jugendlicher zugeschnitten ist. Die Schirmherrschaft über diese Veranstaltung hatte Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig übernommen, der in Rengsdorf mit in die Kutsche stieg. Als Moderator führte Robert Raab humorvoll durch die Feier.

In Neuwied übernahm Landrat Achim Hallerbach die Aufgabe Raiffeisen in sein neues Amt als Bürgermeister in Heddesdorf einzuführen. Er tat es in der damaligen Zeit angemessenen Amtskleidung und mit dem Worten der damaligen Zeit. Alle Beteiligten der Kutschfahrt drückten die Hoffnung aus, dass die Geburtstagsfeierlichkeiten weit über das laufende Jahr hinauswirken mögen. (woti)


Impressionen von der Kutschfahrt




       
       
   
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